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Paul Auster

Paul Auster (Jahrgang 1947) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller, Kritiker, Übersetzer, Herausgeber und Regisseur, der für tiefgründige Romane und ein intensives Verständnis für den Schmerz der Welt bekannt geworden ist. Auster wuchs als Kind jüdischer Einwanderer in New Jersey auf und erfuhr schon in seinem Elternhaus eine gute Bildung. Bereits im Alter von 12 Jahren begann Auster, Gedichte und kleine Aufsätze zu schreiben. Er war ein passionierter Leser und Stammgast in der Stadtbibliothek, wo ihn der Roman „Schuld und Sühne“ von Fjodor Dostojewski dazu inspirierte, Schriftsteller zu werden. Durch die Ehe mit der Schriftstellerin und Übersetzerin Lydia Davis kam er in Kontakt mit den französischen Dichtern und entdeckte seine persönliche Vorliebe für die französische Sprache und Kultur. Seine ersten Romanentwürfe stammen aus seinen Pariser Jahren, wo er außerdem Drehbücher für Stummfilme schrieb.

1970, im Alter von 23 Jahren, kehrte Paul Auster in die USA zurück und studierte Anglistik und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Columbia University. Anfang der 1970er Jahre kehrte er noch einmal für drei Jahre nach Frankreich zurück und arbeitete als Übersetzer, Englischlehrer und Telefonist für die New York Times in Paris. Nach seiner erneuten Heimkehr in die USA nahm er einen Lehrauftrag an der Columbia University an und betätigte sich vorrangig als Übersetzer für französische Autoren und Herausgeber französischer Literatur für amerikanische Verlage. Sein hauptsächliches Interesse jedoch galt dem Schreiben von Gedichten und Literaturkritiken. Ein Stipendium der Ingram-Merrill-Foundation erlaubte ihm das Schreiben mehrerer Einakter, bevor Paul Auster 1978 seinen ersten Kriminalroman schrieb: „Squeeze Play“. Als das Erbe seines Vaters 1979 alle finanziellen Schwierigkeiten auf einmal beseitigt hatte, folgten die Werke „Die Erfindung der Einsamkeit“ und sein bislang größter Erfolg „Stadt aus Glas“. Mitte der 1980er Jahre – Auster war zu diesem Zeitpunkt bereits in zweiter Ehe verheiratet – nahm er eine Professur in Princeton an und veröffentlichte jährlich Prosa, Lyrik, Übersetzungen und Drehbücher. Sie verhalfen Paul Auster zu seiner heutigen Position als einer der führenden amerikanischen Autoren unserer Zeit. Vor allem in Deutschland und Frankreich feiert er Erfolge. In Zusammenarbeit mit dem Regisseur Wayne Wang entstanden die Filme „Smoke“ und „Blue in the Face“, zwei von insgesamt 8 Filmen, an denen Paul Auster vorrangig als Autor beteiligt war. Sein wohl bedeutendstes Buch war „Mann im Dunkel“, das 2008 in den USA erschien und den ganzen Weltschmerz einzufangen scheint. Weitere erfolgreiche Romane waren „Mond über Manhattan“ (1989), „Die Brooklyn-Revue“ (2005), „Unsichtbar“ (2009) und „Sunset Park“ (2010).

Mit fast sieben Jahren Abstand zu seinem letzten Werk veröffentlichte Auster 2017 den Roman "4321", erschienen bei rowohlt.

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