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Bernd und Hilla Becher

Bernd (1931-2007) und Hilla Becher (geboren 1934) sind ein Fotografenpaar, das sich seit den späten 50er Jahren dem Thema der Dokumentation von Industrieanlagen gewidmet hat. Der Siegener Bernd Becher studierte von 1953-1956 Malerei an der Kunstakademie Stuttgart und von 1958-1961 Typografie an der Kunstakademie Düsseldorf. Die in Potsdam geborene Hilla Becher kam nach einer Ausbildung als Fotografin 1958 an die Kunstakademie Düsseldorf. 1961 heirateten die beiden.

Ihr mit Plattenkameras entstehendes Werk ist nicht nur in fotografischer Hinsicht interessant, sondern auch kulturhistorisch. Viele der von ihnen fotografierten Objekte und Anlagen verschwanden bald nach der Dokumentation – und existieren heute nur noch in den Fotografien.

Früh erkannten die Bechers, dass sich die Welt der Bergbau- und Stahlindustrie grundlegend ändern würde. So erschufen sie über die Dekaden ein großes Bildinventar. Sie fotografierten Bergwerks- und Hüttenanlagen, Gasbehälter, Getreidesilos, Kühl- oder Wassertürme, aber auch Wohnbauten in Deutschland, Niederlande, Belgien, Frankreich, Luxemburg und Großbritannien sowie in den USA – zumeist mittig im Bild platziert, gestochen scharf, vor grauem, wolkenlosen Himmel.

Fotoästhetisch überzeugen die typologischen Serien der Bechers durch einen stilistisch strengen Minimalismus, der schnell mit der in den sechziger Jahren aufkommenden Konzeptkunst und Minimal Art in Zusammenhang gebracht wurde. Doch steht ihr Werk gleichermaßen auch in der Tradition der Neuen Sachlichkeit, berührt in ihrer Systematik auch Ideen der Naturwissenschaften. Heute gelten die Bechers als Klassiker der Fotokunst des 20sten Jahrhunderts.

Bernd und Hilla Becher wurden mit vielen Kunstpreisen geehrt, unter anderem mit dem Goldenen Löwen der Biennale in Venedig ausgezeichnet. Ihre Arbeiten waren in den wichtigsten Museen der Welt zu sehen. Schon 1973 zeigte Ileana Sonnabend Werke der Bechers in seiner Galerie in New York. Bernd und Hilla Becher nahmen an der Documenta 5 (1972), der Documenta 6 (1977), der Documenta 7 (1982) und der Documenta 11 (2002) teil.

Legendär ist auch die Klasse Bernd Bechers an der Düsseldorfer Kunstakademie – die sogenannte „Becher-Schule“. Becher unterrichtete dort von 1976 bis 1996 – viele seiner Schüler wie Andreas Gursky, Thomas Struth, Thomas Ruff, Jörg Sasse, Axel Hütte, Elger Esser oder Candida Höfer gehören heute zu den erfolgreichsten Fotokünstlern weltweit. Nach dem Tod ihres Mannes führt Hilla Becher das fotokünstlerische Werk mit neuen Arbeiten fort. Anlässlich ihres 80. Geburtstags veröffentlichte der Verlag Schirmer/Mosel 2014 den Band "Basic Forms. Grundformen" mit ihren besten Aufnahmen von Industriearchitekturen.

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