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Robert Galbraith

Robert Galbraith ist das Pseudonym der berühmten britischen Schriftstellerin Joanne K. Rowling, die mit den Fantasy-Romanen um Harry Potter eine der erstaunlichsten Karrieren der jüngeren Literaturgeschichte gelungen ist. Nach dem Ende der Serie um Harry Potter hat sich Rowling Romanen für Erwachsene zugewandt. „Ein plötzlicher Todesfall“ erschien noch unter ihrem eigenen Namen. 2013 dann veröffentlichte sie unter dem Namen Robert Galbraith ihren ersten Krimi. Als das Buch im April des Jahres erschien, hieß es, es sei der Debütroman eines ehemaligen Soldaten, der inzwischen in der privaten Sicherheitsindustrie arbeiten würde. Als solcher erhielt „Der Ruf des Kuckucks“ eher bescheidene Aufmerksamkeit und verkaufte sich etwa 1.500 Mal – bis die „beste Freundin der Frau eines Kanzlei-Anwalts“ (Spiegel.de) die Bombe platzen ließ. Sie verriet über Twitter, dass sich hinter Robert Galbraith niemand geringeres verbarg als Bestseller-Autorin Joanne K. Rowling, die einen ersten Ausflug in ein neues Genre unternahm.

Auf ihrer Internetseite erklärte sie anschließend, warum sie sich für ein Pseudonym entschieden hatte: „Ich wollte ohne Hype und Erwartungen arbeiten und ein völlig ungeschminktes Feedback erhalten.“ Das dürfte weitaus weniger positiv ausgefallen sein, als es sich Rowling vielleicht gewünscht hätte. Vielleicht auch deshalb die Enttarnung des Pseudonyms Robert Galbraith? Denn es kam, wie es kommen musste: Binnen kürzester Zeit wurde Robert Galbraith seinerseits zum Bestseller-Autor – obwohl (oder gerade weil) sich niemand mehr die Mühe gab, das Pseudonym ernsthaft aufrecht zu halten. Auf dem Einband des deutschen Hardcovers wird Robert Galbraith sofort als Joanne K. Rowling entlarvt. Innerhalb einer Woche verkaufte sich das Buch mehr als 17.000 Mal. Eine Verkaufssteigerung, von der wirkliche Debüt-Autoren nur träumen dürfen. Die Zeitung „Die Welt“ bejubelte den Roman als „Meisterwerk“, doch wer wissen möchte, womit Galbraiths Debüt-Roman diese Auszeichnung verdient hat, wird von recht eindimensional gezeichneten Charakteren enttäuscht, die in einer lehrbuchhaften Handlung brav ihre Rollen spielen.

Robert Galbraith – alias Joanne K. Rowling – geht kein Risiko ein, sie hält sich an die Regeln des Genres, arbeitet wie ein Schüler, der seine Hausaufgaben gemacht hat. Der Spiegel spöttelt deshalb am Ende seiner Kritik: „Als Autorin von Erwachsenenliteratur kann Joanne K. Rowling bisher trotzdem nicht überzeugen. Gegen Ende ihres Romans fällt ein Satz, den man auch ihr raten möchte: "Sie sollten Ihren Beruf an den Nagel hängen und Fantasy-Romane schreiben." Dennoch sieht es so aus, als wäre „Der Ruf des Kuckucks“ nicht der letzte Roman von Robert Galbraith gewesen. Vermutlich werden wir den ehemaligen Soldaten Cormoran Strike und seine Sekretärin Robin schon bald in einer Fortsetzung erleben. Auf ihrer Website schrieb Rowling im Juli 2013: „Ich habe gerade die Fortsetzung fertiggestellt und wir erwarten, dass sie im nächsten Jahr veröffentlicht wird.“ Hier erklärte sie übrigens auch, wie das Pseudonym Robert Galbraith zustande kam: Es sei eine Kombination aus ihrem politischen Helden Robert F. Kennedy und einer Fantasy-Heldin aus ihrer Kindheit, Ella Galbraith.

Im November 2014 war es dann soweit: Der zweite Band um Cormoran Strike kam in den Handel. In "Der Seidenspinner" wird Strike mit der Suche nach dem Romanautor Owen Quine betraut. Quine hat gerade ein Buch vollendet, in dem es vor scharfzüngigen Bemerkungen über verschiedene Personen aus seinem Bekanntenkreis nur so wimmelt. Jeder einzelne von ihnen hätte nun ein Motiv, Quine zum Schweigen bringen zu wollen. Doch die Wahrheit ist viel erschütternder, wie Cormoran Strike bald herausfinden muss. Die Zeit läuft ihm davon und mal wieder ist seine Assistentin Robin Ellacott seine einzige Hilfe. Einmal mehr lässt sich Robert Galbraith Zeit bei der Entwicklung der Geschichte, baut langsam Spannung auf und geht mit viel Lokalkolorit und viel Raum für Charakterentwicklung in den Roman. Das zahlt sich aus und sorgt für beste Unterhaltung. Das Buch wurde in Großbritannien deshalb auch auf Anhieb zum Bestseller. Auch in Deutschland hat sich Robert Galbraith, alias J.R. Rowling, mit „Der Seidenspinner“ gleich wieder einen Platz auf den Bestsellerlisten gesichert.

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