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Arno Geiger

Arno Geiger gehört zu den vielseitigsten Stimmen der deutschen Literatur. (c) Heribert CornArno Geiger (Jahrgang 1968) ist ein vielfach ausgezeichneter österreichischer Schriftsteller aus Voralberg. Nach seinem Studium der Deutschen Philologie, der Alten Geschichte und der Vergleichenden Literaturwissenschaften in Innsbruck und Wien schrieb Geiger seine Diplomarbeit zum Thema deutschsprachiger Fernreisetexte im Spätmittelalter. Schon während des Studiums war er als Videotechniker bei den Bregenzer Festspielen tätig. Erste schriftstellerische Erfolge feierte er, als er 1994 das Nachwuchsstipendium des österreichischen Bundesministeriums für Wissenschaft und Kultur erhielt und sowohl 1996 als auch 2004 am Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb in Klagenfurt teilnahm. Sein erster Roman, „Kleine Schule des Karussellfahrens“, erschien 1997. Sein bislang größter Erfolg war der Familienroman „Es geht uns gut“, der 2005 erschien und im selben Jahr mit dem gerade neu gegründeten Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde.

2011 veröffentlichte Arno Geiger das Buch „Der alte König in seinem Exil“, eine Liebeserklärung an seinen demenzkranken Vater. Sechs Jahre lang beobachtete er dessen Rückzug aus der Gegenwart. Entstanden ist ein sensibles, liebevolles Portrait. Es erhielt noch im gleichen Jahr den Ehrenpreis des Deutschen Hospiz- und Palliativ-Verbandes (DHPV) und den Preis “Die zweite Realität” der Schweizer Demenz-Stiftung “Sonnweid”. Im Anschluss daran widmete sich Arno Geiger einem ganz und gar anderen Thema: Gemeinsam mit der Illustratorin Kitty Kahane erzählte er in „Jona tobt“ die lustig-lehrreiche Bibelgeschichte des Propheten Jona, der von Gott dazu aufgefordert wurde, der schmutzigen und kriminellen Stadt Ninive ihren Untergang anzukündigen, in einer Weise, die Kinder ab 5 Jahren bestens unterhält. Schon allein diese beiden aufeinanderfolgenden Werke stellten die Vielseitigkeit des Autors bestens unter Beweis.

Eine Vielseitigkeit, der er mit „Selbstporträt mit Flusspferd“ 2015 noch eine weitere Nuance hinzufügte. Darin versetzte sich Arno Geiger in die Lage des 22-jährigen Julian, dessen Selbstzweifel und Zukunftsängste er abzubilden verstand, als würde ihm all das selbst in jenem Moment erst passieren. Das Verständnis für die Gedankenwelt junger Menschen in der heutigen Zeit, das Geiger hier aufbringt und in Worte zu fassen versteht, zeichnet „Selbstporträt mit Flusspferd“ aus und erklärt, wie das Buch innerhalb kürzester Zeit zum Bestseller werden konnte. Darin macht Geiger das Flusspferd – „dick, träge, hässlich, verschlossen. Kein Facebook-Kandidat“ – zum Gegenpol zu Julian. Es ist stoisch und mit sich im Reinen, vollkommen im Gleichgewicht. Ganz anders als Julian, den Arno Geiger aber nicht nur sehr ins Herz geschlossen, sondern auch sehr lebensnah gezeichnet hat. „Mich beeindruckt das Momenthafte in diesem Lebensalter, alles kommt so unmittelbar an einen heran, mit ungeheurer Wucht. Alles wird verabsolutiert: Judith liebt mich nicht mehr, also liebt mich niemand mehr. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, das mich je wieder jemand lieben wird. – Das ist sehr unmittelbar, sehr ehrlich“, erklärt er, was ihn gerade an dieser Figur so gereizt hat. Und genau diese Begeisterung für das Unmittelbare sorgt dafür, dass „Selbstporträt mit Flusspferd“ trotz der Alltagsbeschreibungen und der Lethargie des Protagonisten nicht in die Banalität abdriftet. Sehr gelungen!

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