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Joey Goebel

Joey Goebel (Jahrgang 1980) ist wohl das, was man einen genialen, jungen Nachwuchsautor nennen muss. Seine satirischen Auseinandersetzungen mit der Popkultur in den USA sind messerscharf und von einem Genie durchdrungen, das beim Lesen zum Lachen und zum Weinen reizt und den Leser immer wieder in Staunen versetzt. Die Medien bejubeln Joey Goebel, doch wer den Autor als Medienphänomen abtun will, der tut ihm damit Unrecht. Goebel wuchs als Sohn zweier Sozialarbeiter im Mittleren Westen der USA auf und schrieb schon mit fünf Jahren erste Geschichten. Mit 23 dann gelang ihm mit seinem Debütroman "Freaks“ schlagartig der internationale Durchbruch. Die Popkultur, über die Joey Goebel in seinen Romanen so grausam und doch so treffend herzieht, kennt er selbst bestens. Er war längere Zeit Frontman, Gitarrist und Songwriter der Punkrockband The Mullets und später Sänger und Gitarrist bei Novembrists. Nach dem großen Erfolg von „Freaks“ wandte sich Joey Goebel verstärkt dem Schreiben zu. 2004 folgte der satirische, bitterböse und doch rührende Roman „Vincent“, der den Erfolg des Erstlings noch einmal bestätigte. Auch seine folgenden Romane – „Heartland“ (2008) und „Ich gegen Osborne“ (2013) – trugen dazu bei, dass sich Joey Goebel inzwischen international etabliert hat. Seine Fans schätzen vor allem seine Begeisterung für die Außenseiter, die Rednecks und Freaks. Dass er seine schrulligen Charaktere liebt, ist kaum zu übersehen. Vielleicht liegt es daran, dass Goebel selbst einer von ihnen ist. Joey Goebel ist anders – und lebt es voll aus. In Interviews nimmt er kein Blatt vor den Mund. Gegenüber der Zeit schimpft er über Amerikas Popkultur – als Begründung dafür, warum es ihm nicht so viel ausmacht, dass sein Roman „Heatland“ seine Heimat nicht erobern konnte: „Schauen Sie sich doch mal Amerika an. Bevor Michael Jackson starb, waren die Black Eyed Peas mit Boom Boom Pow auf Nummer eins. Der Refrain geht: Boom Boom Pow. [...]Boom Boom Pow – das ist der Sound unserer nationalen Identität. Ich will gar nicht behaupten, dass Amerika ausschließlich Scheiße feiert. Und doch: Werfen Sie mal einen Blick auf unsere Bestsellerlisten. Die sind voll mit Stephenie Meyers Büchern über sexy Vampire. Gott, ich kann sexy Vampire nicht ertragen!“ Was ihn stört, ist dass sich niemand mehr für „richtige Menschen und ihre wirklichen Probleme interessiert. Für mich ist ein Mensch viel unheimlicher, als es ein Vampir jemals sein kann“, sagt er. Doch er gesteht auch ein: „Ich glaube, das hat mit der Wirtschaftskrise zu tun. Vampirgeschichten – das ist Eskapismus in seiner reinsten Form.“ In seinen Büchern gesteht Joey Goebel seinen Lesern diesen Eskapismus nicht zu. Er fordert sie mit seinen satirischen Texten vielmehr dazu auf, nachzudenken, hinzugucken und sich mit der Realität auseinanderzusetzen. Und das gelingt ihm ganz hervorragend.

 

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