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Reinald Goetz

Reinald Goetz (Jahrgang 1954) ist ein deutscher Autor, der sich als Gegenwartsanalyst und Erzähler extremer Geschichten einen Namen gemacht hat. Mit seinen Werken drückte er der Gegenwartsliteratur Deutschlands einen unverkennbaren Stempel auf, holte die Literatur aus dem Trivialen und wagte sprachliche und inhaltliche Experimente. Seine neuen Romane werden voller Spannung erwartet und in den Medien regelmäßig heiß diskutiert. Dabei war eine literarische Laufbahn im Lebenslauf von Reinald Goetz nicht zwingend vorgesehen. Er studierte in München und Paris Theaterwissenschaften , Geschichte und Medizin und promovierte in den beiden letztgenannten Fächern. Mit 22 Jahren begann Goetz, für die Süddeutsche Zeitung zu schreiben und verließ die akademische Laufbahn. Es waren zunächst Kinder- und Jugendbuch-Rezensionen, mit denen sich Goetz seinen Lebensunterhalt verdiente. Der Durchbruch als Journalist gelang ihm mit der dreiteiligen Artikel-Serie „Aus dem Tagebuch eines Medizinstudenten“. Schon früh zeichnete sich ab, dass Reinald Goetz nicht vorhatte, im ewigen Gleichklang deutscher Autoren unterzugehen. Er fiel auf. Bereits sein erster Roman, „Irre“, beschreibt Grenzerfahrungen. Hier arbeitet Goetz auf, was er während seiner Arbeit in der Psychiatrie erlebte. Das Buch erschien 1983, in jenem Jahr, in dem Reinald Goetz für einen Eklat sorgte, der ihm für immer einen Platz in der deutschen Gegenwartsliteratur verschaffen sollte – auch wenn er nicht ausschließlich durch die literarische Leistung des Buches bedingt war. Während einer Lesung im Rahmen des Wettbewerbs um den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt, ritzte sich Reinald Goetz vor laufenden Fernsehkameras und einem schockierten Publikum die Stirn mit einer Rasierklinge auf. Das Blut lief ihm in Strömen über das Gesicht und über sein Manuskript. Es war ein geschickter Schachzug, ließ Goetz doch damit nicht nur seine Erzählung über Selbstverletzung real und greifbar werden, sondern sorgte zugleich auch für jede Menge Furore und Gesprächsstoff. Seither gilt Reinald Goetz als Skandalautor, dem man nicht mit Gleichmut begegnen kann. Dass er sich bis heute nicht vor menschlichen Abgründen und Tabubrüchen scheut, wird auch in seinem Roman „Rave“ deutlich. Drogen, Alkohol, Sex und Gewalt bestimmen die Welt des Techno-Sound und der DJ-Kultur. Goetz schmeißt seine Leser unsanft und schonungslos in dieses rauschhafte Treiben, das Genuss und Schmerz zugleich ist. Und so wie sich die Figuren darin gegen risikolose Langweilertum wehren, so wehrt sich auch Reinald Goetz mit diesem Roman gegen die gleichmachende Totalverblödung und gegen jene, die vor dieser Welt die Augen verschließen und sich doch zugleich anmaßen, sie erklären oder gar kritisieren zu können. Reinald Goetz ist schonungslos offen und seinem Leser gegenüber in einer Art und Weise ehrlich, die viele verstört. Nicht selten wurde er von Kritikern dafür als arrogant verschmäht, doch die Wahrheit ist wohl, dass niemand, der nicht dabei gewesen ist, das Techno-Phänomen der 90er erklären könnte. Reinald Goetz war dabei. Er versucht dennoch nicht, sachlich zu erklären, sondern ein Gefühl zu vermitteln. Das kommt vor allem bei denen gut an, die sich in diesem Buch wiederfinden. Mit „Rave“ ist es eben wie mit den meisten Büchern von Reinald Goetz: Man kann sie nicht mit Gleichmut lesen; man liebt sie oder man hasst sie. Das gilt auch für Nachfolgewerke wie „loslabern“ (2008) und „Johann Holtrop“ (2012). In letzterem wagte sich Goetz in die Wirtschaftswelt und erzählte vom Leben des Ex-Bertelsmann-Chefs Thomas Middelhoff und der deutschen Wirtschaftselite, die er repräsentiert. Es ist ein hasserfülltes Buch, dem Kritiker Halbwissen und Arroganz vorwarfen – und doch hat Reinald Goetz damit einmal wieder das geschafft, was er am besten kann: Er hat sich ins Gespräch gebracht.  

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