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Jonas Jonasson

Jonas Jonasson schreibt außergewöhnliche Romane aus Schweden. © Sara Arnald Jonas Jonasson (Jahrgang 1962) ist ein schwedischer Schriftsteller und Journalist, der 2011 mit seinem Roman „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ internationale Erfolge feierte. Ausgangspunkt des Romans ist der Gedanke, dass man sich ab einem bestimmten Alter alles leisten kann, denn wer würde einen 100-Jährigen zu lebenslanger Haft verurteilen? Interessanter aber ist der Aspekt, wie Jonas Jonasson Weltgeschichte als Randepisoden in seine Romane einbaut. Viele kleine Zufälle führen zu gravierenden Umwälzungen, die als dramatische Ereignisse in die Geschichtsbücher Eingang gefunden haben. Ganz nebenbei werden wichtige Erfindungen gemacht und Bekanntschaft mit großen Persönlichkeiten der Geschichte geschlossen – aber immer so, als sei es den Protagonisten der Romane eher lästig. Das macht den ganz besonderen, absurden Charme der Bücher von Jonas Jonasson aus.

Schon im Alter von 18 Jahren wusste Jonasson, dass er einmal Schriftsteller sein wollte. Zunächst jedoch arbeitete er als Journalist und Medienberater. „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ ist sein erster Roman und begeisterte das weltweite Publikum mit seinen liebenswerten, schrulligen Figuren und einer Geschichte, die den Leser durch das gesamte vergangene Jahrhundert führt. Allan Karlsson schien Zeit seines Lebens immer an genau jenen Orten gewesen zu sein, an denen entscheidende Umbrüche geschahen, er traf die großen Menschen, die das letzte Jahrhundert prägten – General Franco, Robert Oppenheimer, Harry Truman, Stalin, Mao Tse Tung. Damit ist  „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ nicht nur ein sehr unterhaltsamer Roman, der zeigt, dass aus Schweden nicht nur für hervorragende Krimis gut ist, sondern auch humorvolle Autoren zu bieten hat. Hier sogar ein regelrechtes Geschichtsbuch, angereichert mit jeder Menge Wissen.

Über seinen Roman sagt er, er habe mit dem Schreiben angefangen, weil er sich in den Titel verliebt habe. Nachdem Jonas Jonasson einige Jahre als TV-Produzent am Lugano-See in der Schweiz gelebt hat, ist er jetzt in seine schwedische Heimat zurückgekehrt und schreibt weitere Romane. 2013 erschien sein zweiter Titel, der ebenfalls sofort zum Bestseller wurde: „Die Analphabetin, die rechnen konnte“. Das Konzept ist das Gleiche wie beim Erstling, was dem einen oder anderen Leser negativ aufstieß. Doch Jonas Jonasson ist der Baron Münchhausen unter den skandinavischen Autoren: Man liest seine Lügen gerne und lässt sich von ihnen bestens unterhalten. In jedem Fall geht das bereits bewährte Konzept auch beim zweiten Mal auf: Möglichst unwahrscheinliche Ereignisse und historische politische Begebenheiten und Figuren vereinen sich zu einem Cocktail, der den Leser zum Lachen und Staunen bringt.

Jonasson hätte das Erfolgsrezept nach Belieben fortsetzen können. Dazu allerdings ist er dann doch ein zu vielseitiger Autor: 2016 erschien "Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind", das festgefahrene Erwartungen an das Oeuvre des Autors vielleicht enttäuschte, dafür jedoch eine neue Seite von Jonas Jonasson präsentieren konnte.

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