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Gisa Klönne

Gisa Klönne (Jahrgang 1964) ist eigentlich dafür bekannt, dass sie Krimis schreibt, Geschichten von Angst und Einsamkeit und dem, „was Menschen einander, wissentlich oder unwissentlich, antun können“ (Kölner Stadt-Anzeiger). Geschichten dieser Art hat sie perfektioniert und sich damit auf dem deutschen Krimimarkt einen Namen gemacht. Die Zeitschrift „Für Sie“ schreibt begeistert: „Gisa Klönne ist ein Ausnahmetalent unter den deutschen Krimiautoren. Allein für die eigenwillige Kommissarin Judith Krieger gebührt ihr ein Kreativ-Preis.“ 2013 war es aber eben kein Krimi, mit dem Gisa Klönne von sich reden machte, sondern ein Familienroman mit einem großen autobiografischen Anteil. „Das Lied der Stare nach dem Frost“ vereint Kindheitserinnerungen der Autorin mit deutsch-deutscher Geschichte und erzählt ein Familiendrama, das – nicht nur in der Cover-Aufmachung – an die Bestseller von Kate Morton erinnert. Klönne studierte, bevor sie zur Schriftstellerei kam, Politikwissenschaft in Darmstadt und an der britischen Universität von Guildford. Es folgten ein Studium der Anglistik, Germanistik und Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften in Köln sowie ein Volontariat bei einer Zeitschrift. Anschließend war Gisa Klönne zunächst Redakteurin und dann Chefredakteurin bei einem Umweltmagazin und schrieb unter anderem für die Emma, die Freundin, die Frankfurter Rundschau und Die Welt. Doch Klönne reichte das nicht: Seit 2005 schreibt sie Krimis und hat mit „Der Wald ist Schweigen“ und „Nichts als Erlösung“ bereits Bestseller gelandet, die auch den internationalen Markt eroberten, und unterrichtet an verschiedenen Schulen, Akademien und Universitäten journalistisches Schreiben. Wie vielseitig Gisa Klönne wirklich ist, wurde spätestens dann deutlich, als sie 2013 die Krimi-Schiene verließ und „Das Lied der Stare nach dem Frost“ veröffentlichte. Darin erzählt sie die Geschichte einer Pfarrersfamilie aus Mecklenburg-Vorpommern zur Zeit des Zweiten Weltkriegs und zur Zeit der Deutschen Teilung. Vieles davon hat Gisa Klönne selbst erlebt, anderes ist Teil ihrer Familiengeschichte. Auch ihr Großvater war Pfarrer in Mecklenburg-Vorpommern, auch ihre Familie wurde durch die Teilung Deutschlands zerrissen. Die Presse überschlug sich förmlich mit Lob für die Autorin. Die Berliner Morgenpost urteilte: „Heimat und Geschichte werden im wahrsten Sinne des Wortes zur Heimatgeschichte.“ Was die Leser aber noch mehr fesseln dürfte, ist, wie es Gisa Klönne gelingt, den Leser in die Geschichte zu ziehen und ihn zu fesseln. Mit besonderem Geschick stellt sie uns Charaktere vor, die uns sofort ans Herz wachsen und die wir sofort vermissen, wenn die letzte Seite ausgelesen ist. Es grenzt fast an Magie, wie sehr man sich als Leser in die Figuren hineinversetzt. Vielleicht liegt es daran, dass Klönne sie nur zu deutlich vor Augen hatte und dass sie ihr selbst viel bedeuten. All das macht „Das Lied der Stare nach dem Frost“ zu einem echten Glücksgriff deutscher Gegenwartsliteratur – und man kann nur hoffen, dass Gisa Klönne noch das eine oder andere Mal entscheidet, das Krimi-Genre zu verlassen.

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