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Torsten Körner

Torsten Körner schreibt beachtenswerte Biographien. Copyright: Andreas LabesTorsten Körner (Jahrgang 1965) hat sich als Biograph von Heinz Rühmann, Franz Beckenbauer und Götz George einen Namen gemacht und 2013 einen Mann in den Fokus gerückt, von dem man glaubte, ihn zu kennen, den man aber so noch nicht gesehen hatte. Torsten Körner schrieb über den Familienmenschen Willy Brandt. Seit Jahren hielt sich hartnäckig das Bild, das Willy Brandt selbst von sich zeichnete: Er habe seine Frau und seine drei Söhne häufig vernachlässigt. Willy Brandt war ein Vollblutpolitiker. Dennoch familiär präsent zu sein, hätte erfordert, dass er sich teilte. Doch Torsten Körner wollte sich mit diesem offiziellen Bild des ehemaligen Bundeskanzlers nicht zufrieden geben. Sein Buch „Die Familie Willy Brandt“ entstand in der Zusammenarbeit und in Gesprächen mit zahlreichen engen Freunden, Wegbereitern und natürlich den drei Söhnen aus der Ehe mit Rut Brandt und der Tochter aus seiner ersten Ehe. Das Bild, das Torsten Körner dann anlässlich des bevorstehenden 100. Geburtstags von Willy Brandt 2013 zeichnete, war dementsprechend wesentlich differenzierter. Die Quintessenz: Ja, Willy Brandt war familiär nicht sonderlich präsent, aber seine Kinder mochten ihn dennoch. Auch seine Frau blickte bis zu ihrem Tode 2006 mit Milde auf ihn zurück. Er sei kein Mensch gewesen, der mit den Kindern herumtollte, doch er war ein guter Vater“, hatte sie einmal der Zeitschrift „Bunte“ gegenüber gesagt. Diesen Eindruck kann auch Torsten Körner bestätigen: „Ich würde sagen, dass die Kinder sich sehr bemüht haben, diesen Vater wieder in die Familie zu holen", sagte Körner gegenüber der ARD. „Und dass die Kinder auch gemerkt haben, dass das ein Mensch in einer ganz besonderen Situation ist. Und dass das ein Mensch ist, der gewisse Defizite hat – um den man sich als Kind kümmern muss.“ Fasziniert habe ihn, dass die Familie Brandt eine Geschichte, Erfahrungen und Erlebnisse habe, die keine andere Familie vorweisen könne. „Ich habe versucht, diese Besonderheit in ihren emotionalen Schattierungen und biografischen Perspektiven aufzuzeigen, zu skizzieren, anzureißen. Letztendlich muss man sich eingestehen, dass das Leben derart komplexe Geschichten webt, die kein Erzähler annähernd abbilden kann.“ Als Biograph hat Torsten Körner diese Erfahrung sicher schon öfter gemacht. Doch dass ihm das, in dem Rahmen, wie es möglich ist, wunderbar gelungen ist, das sieht man schon allein daran, dass alle seine Biographien zu Bestsellern wurden. Und das gilt eben auch für „Die Familie Willy Brandt“.

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