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Terézia Mora

Schon bevor Terézia Mora (Jahrgang 1971) 2013 für ihren Roman „Das Ungeheuer“ mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde, war die Autorin einem erlesenen Kreis von Bücherfreunden bekannt. Schon bevor der Deutsche Buchhandel sie ehrte, sprach man von ihr als eine der wichtigsten Autorinnen der Gegenwart. Doch erst jetzt sind ihre Bücher einer breiteren Masse bekannt geworden. Die Ungarin, die seit 1990 in Berlin lebt, ist eine Autorin der leiseren Töne. Dass sie dies in einer anderen Sprache – Deutsch – so gut kann, als wäre es ihre Muttersprache, scheint nur eines der vielen Wunder um Terézia Mora zu sein, liegt aber daran, dass sie zweisprachig aufgewachsen ist. Nach der politischen Wende 1990 verließ sie ihre Heimat, um an der Berliner Humboldt-Universität Hungarologie und Theaterwissenschaften zu studieren. Anschließend studierte sie an der Deutschen Film- und Fernsehakademie (dffb) Drehbuch. Seit 1998 arbeitet Terézia Mora sowohl als freie Drehbuchautorin als auch als Übersetzerin und Autorin in Berlin. Ihren ersten Roman, „Seltsame Materie“, veröffentlichte sie bereits ein Jahr später, im Jahr 1999. Es folgten ihr Erfolgsroman „Alle Tage“, „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ und schließlich „Das Ungeheuer“, der Roman, für den sie 2013 mit dem Deutschen Buchpreis geehrt wurde. Terézia Moras Romane sind keine leichte Kost, sie sind experimentell, schwanken häufig zwischen Leichtfüßigkeit und einer beklemmenden Schwermut, und setzen sich mit menschlichen Abgründen auseinander. Ihren Roman „Das Ungeheuer“ bezeichnete Dina Netz von Deutschlandradio deshalb als ein „Dokument des Schmerzes“. Es ist nach „Der einzige Mann auf dem Kontinent“ der zweite Band der Trilogie um Darius Kopp. Dahinter steckt ein Kalkül der Autorin, wie sie im Interview mit dradio.de verriet: „[Kopp] ist ja einer, der etwas langsam lernt. Es reicht ihm nicht ein Buch dazu, um von A nach B zu kommen. Im ersten Teil ist er gerade mal ein bisschen weg von A gekommen, an das er sich krampfhaft geklammert hat.“ Mit den zwei folgenden Büchern wolle sie ihm die Möglichkeit geben, Tiefe zu bekommen. Das ist es wohl auch am Ende, was dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels den Deutschen Buchpreis wert war. In der Begründung der Jury heißt es, Terézia Mora habe „ein stilistisch virtuoses Werk und eine lebendige Road-Novel aus dem heutigen Osteuropa geschaffen“. Weiter lobt man ihr hohes „literarisches Formbewusstsein“, das sie mit „Einfühlungskraft“ vereine. Damit setzte sich Terézia Mora gegen die anderen Finalisten durch, die sie in ihrer Dankesrede alle durchweg als „hervorragend“ bezeichnete. Sie habe in einem starken Jahr gewonnen, sagte sie. Nun richten sich alle Augen gespannt auf die Zukunft. Jeder möchte sehen, ob der dritte Band der Trilogie um Darius Kopp halten kann, was die beiden Vorgänger nun versprochen haben.

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