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Jo Nesbø

Jo Nesbø ist der norwegische Krimikönig. Copyright Peter KnutsonJo Nesbø (Jahrgang 1960) stammt aus einer norwegischen Familie, in der viel gelesen und Geschichten erzählt wurden. Seine Mutter arbeitete in einer Bibliothek und sein Vater verbrachte die Nachmittage damit, seinen Kindern im Wohnzimmer Geschichten zu erzählen. Es waren lange Geschichten, erinnert sich Jo Nesbø, Geschichten, die sie bereits zuvor gehört hatten, die der Vater aber immer so erzählte, dass sie nie genug davon bekommen konnten. So begann auch Nesbø schon früh, sich selbst Geschichten auszudenken. Bald schon war er bei Gleichaltrigen für seine gruseligen Geistergeschichten bekannt. Dennoch war es eigentlich eher eine Karriere als Profi-Fußballer, die dem jungen Jo Nesbø für sich vorschwebte. Als er diesen Traum in Folge eines Kreuzbandrisses begraben musste, entschied er sich zunächst für eine akademische Laufbahn. Weil sein Schulabschluss dafür jedoch zunächst nicht ausreichte, schrieb er sich für den Militärdienst im hohen kalten Norden Norwegens ein und holte dort in nächtlichen Studierstunden den High-School-Abschluss nach, der ihm schließlich die Tore öffnen sollte. An der Norwegischen Handelshochschule in Bergen studierte er Betriebswirtschaftslehre und spielte in einer Studentenband, für die er auch selbst die Texte schrieb.

Nach dem Studium zog Jo Nesbø nach Oslo, wo er Teil der erfolgreichen Band "Di derre" wurde, für die er ebenfalls die Texte schrieb und arbeitete an der Osloer Börse. Nach einem wilden Jahr zog er sich zum Schreiben nach Australien zurück. Dort entstanden noch während des Fluges der Plot und gleich in der ersten Nacht seine Kultfigur Harry Hole. Harry Hole wird im Erstling „Der Fledermausmann“ nach Sydney geschickt, um den Mord an einer jungen Norwegerin aufzuklären. Mit dem Aborigine Andrew an seiner Seite beginnt er zu ermitteln und stößt bald auf ähnliche Fälle. Offensichtlich ermordet jemand in Australien ganz gezielt weiße Frauen. Seit diesem Tag hat Jo Nesbø nicht mehr aufgehört, zu schreiben. Auf „Der Fledermausmann“ (1997) folgten zahlreiche weitere Krimi-Bände mit Hole in der Hauptrolle: „Kakerlaken“ (1998), „Rotkehlchen“ (2000), „Die Fährte“ (2002), „Das fünfte Zeichen“ (2003), „Der Erlöser“ (2005), „Schneemann“ (2007), „Leopard“ (2009) und „Die Larve“ (2012). „Rotkehlchen“ wurde von den Lesern zum besten norwegischen Krimi aller Zeiten gewählt. Unabhängig davon schrieb Jo Nesbø einige Kinderbücher und 2008 den Thriller „Headhunter“.

Heute gilt er als einer der erfolgreichsten Krimiautoren Norwegens und auch seine Kultfigur Harry Hole ist aus der skandinavischen Krimiszene nicht mehr wegzudenken – und das, obwohl Harry Hole nach den Ereignissen in „Die Larve“ eigentlich spurlos verschwunden war. 2013 erschien dann jedoch der zehnte Harry Hole-Krimi: „Koma“. Ohne zu viel von der wirklich nervenzerreißend spannenden Geschichte verraten zu wollen, kann man die Fans des Kommissars beruhigen. Er wird mit hoher Wahrscheinlichkeit zurückkehren. Doch wie, das muss nun jeder selbst lesen. So viel sei nur gesagt: Jo Nesbø übertrifft sich mit diesem Roman beinahe selbst. Einmal mehr zeigt er, dass gute Krimis auch sprachlich und literarisch anspruchsvoll sein können, und macht „Koma“ so zum buchgewordenen Ereignis. Ganz ohne Harry Hole geht es dann übrigens wieder in "Der Sohn" zu, jenem Roman, mit dem Jo Nesbø 2014 die deutschen und skandinavischen Bestsellerlisten eroberte. Das hält die Rezensenten jedoch nicht davon ab, "Der Sohn" zu einem der besten Nesbø-Krimis aller Zeiten zu erklären.

2015 erschien der Thriller "Blood on Snow. Der Auftrag" von Jo Nesbø. Er polarisierte, wie kein anderer Nesbø-Thriller zuvor. Während ihn die einen – darunter auch wir – als Diamanten empfanden, waren andere von dieser schnellen, brutalen und sehr actionreichen 200-Seiten-Kurzgeschichte (im Vergleich zu den anderen Thrillern des Autors) eher enttäuscht. Doch wir halten es mit Anja Goerz vom Nordwestradio, die sagte: „‘Blood on Snow‘ ist ein Krimi für die, die auf der Suche nach dem Besonderen sind, die die ganzen Ermittlergeschichten vielleicht auch ein klein wenig satt haben. Für die, die es aushalten, wenn in einer Geschichte sehr viel Härte und sehr viel Liebe aufeinandertreffen."

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