Cookie Consent by Free Privacy Policy website

Solomon Northup

Als das Leben von Solomon Northup 2013 durch den britischen Regisseur Steve McQueen verfilmt wurde, waren seine Memoiren, „12 Years a Slave“, in Deutschland und Europa noch weitgehend unbekannt. Inzwischen ist die Geschichte des freien Schwarzen, der Mitte des 19. Jahrhunderts entführt und in die Sklaverei verkauft wurde, allgemein bekannt und hat Millionen von Menschen zutiefst berührt und schockiert. Die Autobiografie macht auf eindringliche Art und Weise deutlich, was man sonst nur aus Romanen kennt und zeigt: So etwas ist wirklich möglich. Es gab einmal eine Zeit, in der das tatsächlich geschehen konnte. So verrät uns die Lebensgeschichte von Solomon Northup nicht nur, was es für einen Menschen bedeutete, in die Sklaverei zu gelangen und dass Freiheit keine Selbstverständlichkeit ist, sie ist auch ein bedeutendes Zeitdokument, das uns einen Einblick in eine Zeit gibt, in die wir uns anders kaum hinein versetzen können. Solomon Northup wurde 1807 als freier Schwarzer im Bundesstaat New York geboren. Er stammte von einem befreiten Sklaven ab, der erfolgreich eine eigene Farm bewirtschaftete und erfuhr eine überdurchschnittliche Schulbildung. Von Hause aus mit vielen landwirtschaftlichen und handwerklichen Fähigkeiten ausgestattet, brachte Solomon Northup so alles mit, was er für ein erfolgreiches Berufsleben benötigte. Der zweifache Familienvater spielte darüber hinaus virtuos die Geige und erhielt lukrative Engagements großer Hotels und Varietés, mit denen er die Erträge seiner Farm in Washington County und seine Zusatzeinnahmen als Handwerker aufbesserte. Ein solches Engagement in Washington D.C. sollte das Leben von Solomon Northup jedoch für immer verändern. Zwei weiße Männer versprachen ihm einen kurzen aber gut bezahlten Job in ihrem Unternehmen und feierten den Abschluss noch am selben Abend ausgelassen mit ihm. Am nächsten Morgen erwachte Northup in Ketten in einer Zelle. Er war betrogen und entführt worden und nun auf dem besten Wege, in die Sklaverei verkauft zu werden. Die folgenden 12 Jahre war Solomon Northup ein Sklave. Unter dem Namen „Platt“ erlebte er körperliche und seelische Qualen, Demütigungen und Gräueltaten und arbeitete unter menschenverachtenden Bedingungen auf Baumwoll- und Zuckerrohrplantagen. Eindringlich schildert er in seiner Autobiographie Szenen, die den Leser schockieren und ihm zum Beispiel vor Mitgefühl für die Mutter, die auf dem Sklavenmarkt von ihren Kindern getrennt wird, Tränen in die Augen treiben. Doch während all dieser Zeit gab Northup niemals die Hoffnung auf, eines Tages wieder ein freier Mann zu sein. Nach 12 Jahren war sein Martyrium beendet, als es seiner Familie 1853 gelang, seine Freilassung und seine Rückkehr nach New York zu erwirken. Seine Klage gegen die Kidnapper und Sklavenhalter blieb ergebnislos. Doch die Memoiren, die Solomon Northup noch im gleichen Jahr unter dem Titel „12 Years a Slave“ veröffentlichte, erreichten eine breite Öffentlichkeit, die schockiert war. Im gleichen Jahr erschien in Amerika Harriet Beecher-Stowes Klassiker der Weltliteratur „Onkel Toms Hütte“, der ebenfalls auf die Situation der Sklaven in Amerika aufmerksam machte. Zahllose Leser waren von der Geschichte von Solomon Northup zutiefst berührt, was den Abolitionisten, die sich für die Abschaffung der Sklaverei einsetzten, große Aufmerksamkeit einbrachte. Northup hielt in den folgenden Jahren Reden auf Veranstaltungen und setzte sich aktiv für ein Ende der Sklaverei ein. Wann und wo er schließlich starb, ist unbekannt. Auch aus seinen letzten Jahren gibt es keine gesicherten Erkenntnisse. Das, was Solomon Northup der Welt aber hinterlassen hat, ist ein eindrucksvolles Zeugnis, das seinen Teil zur Abschaffung der Sklaverei in Amerika beigetragen hat. Im 20. Jahrhundert geriet seine Lebensgeschichte vorübergehend in Vergessenheit, bis sie in den 1960er Jahren von Historikern wiederentdeckt und ihrer Bedeutung entsprechend behandelt wurde. 2013 verfilmte Regisseur Steve McQueen die Autobiografie von Solomon Northup. Die Literaturverfilmung mit Chiwetel Ejiofor in der Hauptrolle war bei den Oscars 2014 für insgesamt neun Auszeichnungen nominiert und erhielt den begehrten Oscar® für den besten Film sowie die Academy Awards für das beste adaptierte Drehbuch und für die beste Nebendarstellerin (Lupita Nyong'o). Hier können Sie die DVD zum Film „12 Years a Slave“ direkt bestellen.

Top-Thema

Was gute Biographien von schlechten unterscheidet

Die Flut der Biographien lässt sich nur schwer überblicken, doch gute Biographien ragen aus dieser Masse deutlich heraus. Statt rücksichtsloser Enthüllungen und zahllosen Geständnissen gewähren gute Biographien einen Einblick in einen Menschen und in eine Zeit, die bis heute nachklingt.

Top-Thema

Warum Künstler Autobiographien schreiben

Eine Autobiographie zu veröffentlichen gehört heute unter Prominenten zum guten Ton. Und der Erfolg gibt dem großen Angebot recht: Fast immer wird ein Bestseller daraus. Hier erfahren Sie, was den Erfolg der Künstlerbiographien ausmacht.

Top-Thema

Mit Kochbüchern der Spitzenköche über sich hinauswachsen

Die Spitzenköche zeigen in den Restaurants dieser Welt, was Kochen bedeuten kann. Sie beschreiten neue Wege und wagen sich in neue Dimensionen des Geschmacks. In ihren Kochbüchern finden wir Inspirationen und detaillierte Anleitungen.

Spitzenköche liefern uns Inspirationen für aufregende Gaumenfreuden.