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Samuel Pepys

Samuel Pepys (1633 – 1703) war ein Staatssekretär im englischen Marineamt und Abgeordneter im englischen Unterhaus. Die Tatsache, dass er vielen Menschen noch heute ein Begriff ist, verdankt Pepys seinen Tagebuchaufzeichnungen, die ihn posthum zum begnadeten Chronisten der Restaurationsepoche unter Karl II. werden ließen. Mit größter Dichte und Genauigkeit, mit einer beeindruckenden Beobachtungsgabe und viel menschlicher Wärme notierte Samuel Pepys neun Jahre lang die kleinen und großen Geschichten aus dem London des 17. Jahrhunderts und überlieferte damit ein sehr facettenreiches Portrait der damals größten Metropole der Welt. Seine Zeit war geprägt von einem erstarkenden Parlament, dem Pepys als Mitglied des Unterhauses selbst angehörte, und den Stuart-Königen, die nach französischem Vorbild nach absolutistischer Herrschaft strebten. Das aufstrebende Bürgertum drückte Pepys‘ Epoche ebenso seinen Stempel auf wie der beginnende Kapitalismus. Aus dieser spannenden Zeit berichtet Samuel Pepys in seinem „Tagebuch aus dem London des 17. Jahrhunderts“. Er selbst wuchs in bescheidenen Verhältnissen als ältester Sohn eines Schneiders auf, kam aber als Neunjähriger, bei Ausbruch des englischen Bürgerkriegs, auf das Landgut wohlhabender Verwandter in Huntingdonshire. Hier erfuhr Samuel Pepys eine sehr gute Ausbildung, die ihm schließlich seine steile Karriere ermöglichte. Pepys studierte in Cambridge und wurde dann Privatsekretär seines älteren Cousins Edward Montagu, der hohe Staatsämter bekleidete. Dieser ermöglichte seinem Vetter den Aufstieg in den Staatsdienst und ebnete ihm den Weg zu Wohlstand und Erfolg. Ab 1658 war Samuel Pepys im Schatzamt und später als Schreiber im Marineamt beschäftigt. In diese Zeit fallen auch die berühmten Tagebuchaufzeichnungen, die 2009 unter dem Titel „Tagebuch aus dem London des 17. Jahrhunderts“ veröffentlicht wurden. In diesem Amt erfuhr er mehrere Beförderungen und war schließlich bis 1679 Sekretär der Admiralität. Zwischen 1679 und 1689 war er außerdem Mitglied im englischen Unterhaus mit einem Parlamentssitz für Harwich. Weil er als Katholik in den Verdacht geriet, verräterische Beziehungen zum katholischen Frankreich zu unterhalten, wurde Samuel Pepys zwischen Mai und Juli 1679 im Tower von London festgehalten. 1680 wurden jedoch alle Anklagepunkte fallengelassen. Es folgten zwei weitere Inhaftierungen, weil Pepys sich weigerte, den Eid auf den neuen König Wilhelm von Oranien zu leisten und weiterhin dem gestürzten Exil-König Jakob II. die Treue hielt. Er trat als Staatssekretär zurück und verlor seinen Parlamentssitz. Seit 1690 widmete sich Samuel Pepys ausschließlich seinen privaten Vorlieben und Studien, bis er 1703 in Clapham bei London starb. Sein geheimes, 3.100 Seiten umfassendes Tagebuch wurde der von Pepys gestifteten Bibliothek der University of Cambridge übergeben. Es sorgte vor allem deshalb für Aufsehen, weil Pepys der erste Beamte war, der neben seinen Dienstereignissen auch persönliche Erlebnisse und seine eigene Meinung niederschrieb. Es ist möglich, dass Pepys hoffte, sie würden einst einer fernen Nachwelt zugänglich gemacht werden, denn er selbst gab ihre Bindung in Auftrag und ließ sie in der Bibliothek verwahren. Dieser Wunsch – so er denn bestanden hat – hat sich nun mit der Veröffentlichung von „Tagebuch aus dem London des 17. Jahrhunderts“ erfüllt.

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