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Richard David Precht

Richard David Precht ist Deutschlands populärster Philosoph © Jens KomossaRichard David Precht (Jahrgang 1964) ist ein deutscher Philosoph, der sich mit Büchern wie „Wer bin ich – und wenn ja wie viele“, „Warum gibt es alles und nicht nichts?“ und „Die Kunst, kein Egoist zu sein“ einen Namen als Buchautor gemacht hat. Precht studierte in Köln Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte und promovierte 1994 zum Dr. phil. im Fach Germanistik. Während der ersten Jahre nach dem Studium war Richard David Precht als wissenschaftlicher Assistent in einem kognitionswissenschaftlichen Forschungsprojekt an der Universität zu Köln beschäftigt. Heute ist er jedoch vorrangig als Gastdozent und Honorarprofessor tätig, so zum Beispiel an der Leuphana Universität Lüneburg und an der Universität Luxemburg, wo er eine Vortragsreihe über die wichtigsten Themen der Philosophie hielt. Für seine Arbeiten wurde Precht mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Publizistik-Preis für Biomedizin (2001).

Einem breiteren Publikum wurde er durch Veröffentlichungen in deutschen Zeitungen und Zeitschriften bekannt. So schrieb er zum Beispiel zwei Jahre lang Kolumnen für die Zeitschrift Literaturen. Von 2005 bis 2008 war er außerdem als Moderator der WDR-Sendung „Tageszeichen“ zu sehen. Berühmt wurde Richard David Precht jedoch für seine populärwissenschaftlichen Bücher wie „Wer bin ich – und wenn ja wie viele“ (2007), „Warum gibt es alles und nicht nichts?“ (2011) und „Die Kunst, kein Egoist zu sein“(2010). Sein autobiographisches Werk „Lenin kam nur bis Lüdenscheid“ wurde 2008 verfilmt. Seit September 2012 hat Richard David Precht eine eigene Fernsehsendung im ZDF: In „Precht“ spricht der Autor sechs Mal im Jahr mit einem Gast sehr tiefgründig über philosophische Themen. Das ganze Format der Sendung ist darauf ausgerichtet, sich vollständig auf das Gespräch zwischen Precht und seinem Gast zu konzentrieren. Der Hintergrund hüllt sich in dunkles Schwarz und die beiden Gesprächspartner sitzen einander sehr direkt an einem hohen Tisch gegenüber. Ein Abschweifen ist hier beinahe unmöglich – auch das scheint Precht zu bezwecken, der wirklich zum ernsthaften Nachdenken und Hinterfragen anregen und in seinen Gesprächen niemals nur an der Oberfläche bleiben will.

Gast der ersten Sendung Anfang September 2012 war Gerald Hüther, ein Hirnforscher, Neurobiologe und Schulkritiker, der sich sehr intensiv mit dem Thema Bildung beschäftigt. Die Sendung stand unter dem Motto „Macht Lernen dumm?“. Im Verlauf der Sendung stellten Precht und sein Gesprächspartner das aktuelle Schulsystem in Frage und erörterten, ob es nicht bessere Möglichkeiten der Bildung gäbe und wie diese auszusehen hätten. Dass das Bildungssystem – oder besser seine Reformation – eine Herzensangelegenheit für Precht ist, ist spätestens seit der Veröffentlichung seines Buches „Anna, die Schule und der liebe Gott“ deutlich geworden. Darin ruft er öffentlich zur Revolution des Bildungssystems auf. Den Erscheinungstermin kurz vor den Abiturprüfungen und mitten im Lehrerstreik hätte er kaum passender wählen können. Überall wird offensichtlich: Das alte Schulsystem funktioniert nicht mehr; eine Bildungsrevolution muss her. Vor allem kritisiert Precht, dass „unser Bildungssystem dem Maßstab der ökonomischen Nützlichkeit und Beschleunigung“ ausgeliefert wurde: „Jugendliche, die mit siebzehn Jahren Abitur machen und nach einem Schnelldurchgangsstudium ihren Bachelor-Abschluss mit zwanzig in der Tasche haben, sind für keine einzige Management-Position ernsthaft zu gebrauchen. In ihrem Lebenslauf ist alles weggelassen, was ein Leben erst rund und komplex macht. Die Ausbildung hat die Bildung ersetzt. Zur Persönlichkeit jedoch kann man sich nicht ausbilden, nur bilden.“

Das kommt nicht überall gut an. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schrieb unter der Überschrift „Oh, ihr Rennpferde, fresst einfach mehr Phrasenhafer“: „So viel intellektuelle Schlampigkeit war selten: Richard David Precht möchte das deutsche Bildungswesen durchleuchten, funzelt aber nur mit qualmenden Klischeefackeln herum.“ Dass Richard David Precht aber einmal mehr den Geist der Zeit getroffen hat, ist offensichtlich: Das Buch stürmte innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerlisten und wurde (u.a. bei Günther Jauch) heißt diskutiert.

2015 veröffentlichte Richard David Precht mit "Erkenne die Welt" den ersten Band seiner Reihe zur Geschichte der Philosophie. Sie ist auf drei Bände angelegt und einmal mehr hat es sich Precht darin zur Aufgabe gemacht, so viele Menschen wie möglich für die Philosophie zu begeistern und ihnen zu zeigen, welche Relevanz diese scheinbar so abstrakten Themen für den Alltag jedes Einzelnen haben. "Es wäre vermessen zu glauben, dass man mit einer Geschichte der Philosophie über eine Million Leser gewinnen kann. Aber ich könnte mir vorstellen, dass viele Leser, die sich für Philosophie interessieren, das noch etwas genauer, etwas gründlicher und in einem farbigen Zusammenhang lernen möchten oder sich damit beschäftigen möchten", sagte Richard David Precht gegenüber Deutschlandradio Kultur, als er das Buch auf der Frankfurter Buchmesse 2015 vorstellte.

Auch 2016 konnte Precht erneut einen Bestseller auf der SPIEGEL-Liste platzieren: "Tiere denken: Vom Recht der Tiere und den Grenzen des Menschen" wirft einen eindringlichen Blick auf die Tierwelt und kratzt beständig an den bequemen, eingefahrenen Denkwegen, mit denen wir Tiere seit jeher abhandeln.

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