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Bruno Preisendörfer

Bruno Preisendörfer macht Geschichte lebendig © David BieneBruno Preisendörfer (Jahrgang 1957) studierte Germanistik, Soziologie und Politikwissenschaft. Seit 1982 lebt er – nach Stationen u. A. in einem Benediktinerinternat und als Angestellter eines Obdachlosenheims – in Berlin, wo er in den 90er-Jahren für das Stadtmagazin „Zitty“ arbeitete. Heute betreibt Preisendörfer das Internetportal fackelkopf.de, ausschließlich mit selbstverfassten Artikeln.

In den Bestsellerlisten ist Preisendörfer in den letzten Jahren überraschend nicht nur in einer einzelnen Sparte aufgetaucht, denn er kann nicht nur Sachbuch, sondern auch Belletristik.

An die belletristischen Werke Preisendörfers ist jedoch zum Teil nur noch schwer ranzukommen. Der Roman „Die Vergeltung“ (2007) lotet die Ethik der späten Rache aus, als ein Mann nach 20 Jahren den Mord an seiner Frau zu vergelten sucht – ein Kammerspiel im Taxi, das seinen Protagonisten Menschlichkeit verleiht. Der „Fifty Blues“ (2012) entführt uns in den Kopf des Psychoanalytikers Emilio, der sich im Jahr vor seinem fünfzigsten Geburtstag mit einer schweren Verfehlung in der Vergangenheit auseinandersetzt. Mit Referenz auf seine eigene Jugend erzählt Bruno Preisendörfer in „Die Schutzbefohlenen“ (2013) vom Missbrauch der Schüler in einem Benediktinerinternat. Ein tragischer Tod, ein unschuldig Verurteilter und vierzig Jahre später: ein Spurensucher in der fremd gewordenen Heimat seiner Jugend.

Alle diese Protagonisten eint das schmerzhafte Wühlen in der eigenen Vergangenheit. Es ist diese Distanz der Zeit, die Preisendörfer auch in seinen Werken der Historik vermittelt. Im Wechselspiel zwischen Unterschied und Gleichkeit, zwischen der Anziehung der „guten alten Zeit“ und der Abschreckung durch ihre gesellschaftlichen, sozialen, medizinischen und hygienischen Zustände. 

Mit der Ära Johann Wolfgang Goethes beginnt Preisendörfer im KiWi-Verlag eine neue Reihe, in der die Vergangenheit ebenso schonungslos wie lebhaft vermittelt wird. „Als Deutschland noch nicht Deutschland war: Eine Reise in die Goethezeit“ erzählt von einer Zeit des Chaos, von Folter zur Volkserbauung und den fantastischen Vorstellungen uninformierter Ärzte, wobei Preisendörfer hier stets zeitgenössische Texte konsultiert – und in Originalorthographie auch zitiert.

Einen besonderen Bestseller konnte Bruno Preisendörfer 2016 – überpünktlich zum Reformations-Jubiläumsjahr 2017 – mit dem Nachfolger „Als unser Deutsch erfunden wurde. Reise in die Lutherzeit“ landen.

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