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Walter Scott

Sir Walter Scott (1771 – 1832) war der schottische Nationaldichter und einer der weltweit meistgelesenen Autoren seiner Zeit. Bekannt wurde er vor allem für seine historischen Romane, die heute zum Teil zu den Klassikern der Weltliteratur gehören. Seine Werke, darunter „Ivanhoe“ (1819) und „Rob Roy“ (1817), sind ein Spiegelbild der schottischen Seele und halten den Nationalgedanken lebendig. Scotts Familie gehörte einem der vier großen Geschlechter Schottlands an und unter seinen Vorfahren finden sich einige Größen der schottischen Geschichte. Walter Scott war schon als Kind verrückt nach dem geschriebenen Wort. Wegen einer Polio-Infektion in der Kindheit litt Walter Scott sein Leben lang an einem lahmen Bein und las deshalb schon immer viel, anstatt mit den anderen Kindern zu spielen. Nach seinem Studium an der Hochschule zu Edinburgh wurde er Advokat und später zum Sheriff von Selkirk ernannt. Als Sekretär eines Edinburgher Gerichtshofes hatte Scott genug Zeit und Muße, sich dem Schreiben zu widmen. Seine schriftstellerische Karriere begann Walter Scott mit der Übersetzung der Werke von Götz von Berlichingen und anderen zeitgenössischen Dramen-Autoren. 1801 trat er den Freimaurern bei und wurde sofort zum Meister erhoben. Sein größtes Interesse galt den Traditionen seiner schottischen Heimat und ihren Volksballaden. 1802 veröffentlichte er seine Sammlung eigener und fremder Balladen unter dem Titel „The Minstrelsy of the Scottish Border“. Das Buch wurde der erste Bestseller in Versform und erreichte eine erstaunliche Auflage.1813 wurde Scott sogar das Amt des königlichen Hofdichters angeboten, das er jedoch ablehnte. Gemeinsam mit seinem Schulfreund gründete Walter Scott kurz darauf einen Verlag, in dem auch seine eigenen Werke gedruckt und zeitweise auch verlegt wurden. Durch den Bankrott des Verlags 1813 in hohe Verschuldung geraten, wünschte Scott den gesamten Schuldenberg durch literarische Werke abzuarbeiten. Wenige Jahre zuvor hatte Sir Walter Scott außerdem das Anwesen Abbotsford House gekauft, das zu diesem Zeitpunkt nicht mehr als eine gewöhnliche Farm war. Zwischen 1811 und 1824 baute Scott das Hauptgebäude in jenes Märchenschloss um, das heute zu den schönsten noch erhaltenen romantischen Bauwerken Großbritanniens gehört und ganz dem Geiste der Dichtungs Scotts entsprach. Nur ein Jahr später sah er sich jedoch vor dem finanziellen Ruin und obwohl das Haus bereits an seinen Sohn überschrieben war, musste Sir Walter Scott sowohl seine privaten Sammlungen von Antiquitäten und Kuriositäten, als auch seine Bibliothek und sein Vermögen in die Hände einer Treuhandverwaltung geben. Auch dies ist der Grund für sein beinah unerschöpfliches Schaffen, das bis zu seinem Tode mehr als 70 Bücher hervorbrachte. In diese höchst produktive Schaffensphase fällt auch die Entstehung des berühmten Romans „Waverly“ (1814), der zunächst anonym veröffentlicht wurde und zur Zeit des zweiten Jakobiten-Aufstandes angesiedelt ist. Mit diesem Roman begründete Scott das Genre des neuzeitlichen historischen Romans, das sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Es folgten „Rob Roy“ (1817) und schließlich „Ivanhoe“ (1819), sein bekanntestes Werk. Doch die unermüdliche Arbeit forderte ihren Tribut und so starb Sir Walter Scott 1832 im Alter von nur 51 Jahren an den Folgen mehrerer Schlaganfälle. Zu diesem Zeitpunkt war schon ein großer Teil der Schulden getilgt und im Laufe der kommenden 150 Jahre sollten seine Werke, die sich bis heute größter Beliebtheit erfreuen, den Schuldenberg mehr als nur tilgen. Sie dienten zahllosen Autoren als Vorlage für Bühnenwerke und Filme und wurden für Opern adaptiert. Neben William Shakespeare dürfte Sir Walter Scott der einzige britische Schriftsteller sein, dessen Werk so häufig neu interpretiert und wieder aufgegriffen wurde. Auf dem Sir Walter Scott Way, der über 150 Kilometer durch den Südosten Schottlands führt, können Sie zahlreiche Orte aus seinem Werk und seinem Leben erkunden und so mehr über den großen Sir Walter Scott erfahren. Abbotsford House in den Scottish Borders lohnt auf jeden Fall einen Besuch, wenn Sie Scott näher kommen wollen.

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