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Helge Timmerberg

Helge Timmerberg hat die Aura eines Menschen, der viel gesehen und erlebt hat. (c) Frank ZauritzHelge Timmerberg (Jahrgang 1952) ist einer der letzten richtigen Abenteurer unserer Zeit. Immer sieht er ein bisschen so aus, als wäre er sofort bereit, sich auf die nächste Expedition ins Unbekannte, Gefährliche zu begeben. Unweigerlich hat man das Gefühl, er sei ein Mensch, der „viel Leben gelebt hat“ (Spiegel). Und so ist es: Seine Bücher sind der beste Beweis dafür. Doch Helge Timmerberg warnt davor, in romantische Schwärmereien zu verfallen: „Was ich schreibe, ist ja unheimlich verdichtet. Wie bei einer Espressomaschine: Du tust einen Haufen Kram rein, und was rauskommt ist eine winzige Tasse“ (Spiegel). Alles begann, als Helge Timmerberg 17 Jahre alt war: Mit gerade einmal 800 Mark in der Tasche beschloss er, nach Indien zu trampen. Das Geld reichte zwar gerade einmal bis Istanbul, aufgehalten hat das Timmerberg jedoch nicht. Bis heute hat er nicht aufgehört, um die Welt zu reisen. Getrieben von einer ewigen Neugier und seiner Liebe zu den Menschen und zum Leben. Und auch von seiner eigenen Angst: „Ich hab’ festgestellt, dass die besten Geschichten immer hinter der Angst lagen. Wenn ich Angst vor Aids in Afrika Mitte der 80er Jahre oder vor der Pest in Indien Mitte der 90er Jahre verspürte, solche Themen meinetwegen. Dann hatte ich vorher unheimlich viel Angst, dahin zu fahren. Wenn ich Angst spüre, dann weiß ich: Hey, geh durch, dahinter wird’s geil“, erklärte Helge Timmerberg im Interview mit dem SWR.

Das Fernweh lag Helge Timmerberg im Blut: Seine Mutter arbeitete an einer Autobahnraststätte und sein Vater war Fernfahrer. Mit 17 packte Timmerberg schließlich seinen Rucksack und trampte nach Indien. Im Himalaya entschloss er sich, Journalist zu werden und sein Geld mit Reise- und Auslandsreportagen zu verdienen. Gesagt getan: Für Helge Timmerberg ging der Traum in Erfüllung. Er schrieb fortan für den „Stern“, „Die Zeit“, den „Playboy“ und das Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ und veröffentlichte zahlreiche Bücher, die alle zu Bestsellern wurden. Helge Timmerberg lesen, heißt wahres Fernweh in den Händen zu halten und sich mit Vorsatz anstecken zu lassen. Die „Welt“ schrieb deshalb über ihn: „Im Übrigen schreibt Timmerberg so göttlich wie Ghanesh und Krishna zusammen.“ Davon kann man sich inzwischen in zahlreichen Büchern überzeugen, etwa in „In 80 Tagen um die Welt“ (2009), in dem er auf den Spuren von Jules Verne die Erde umrundet, in „Der Jesus vom Sexshop. Stories von unterwegs“ oder in „Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich“.

Letzteres liest sich wie ein Märchen aus „1001 Nacht“. Was Wahrheit ist und was Fiktion, spielt keine Rolle. Helge Timmerberg ist so ein brillanter, hingebungsvoller Erzähler, dass man sich in einen Rausch liest, aus dem man nicht mehr erwachen möchte. Begeistert folgt man ihm nach Marokko, Ägypten und in die Türkei und lässt sich von seiner Liebe zum Orient anstecken, die ihn schon überkam, als er zum ersten Mal die Altstadt von Marrakesch sah. „Diese mittelalterliche Wahnsinnsarchitektur mit ihren Treppchen und Gässchen. Es war für mich ein gebautes Märchen.“ (Zeit) Es sind solche Sätze, die Helge Timmerberg auszeichnen. „Ein Satz, der nicht wie eine Pille wirkt, ist kein guter Satz, und ein Märchen, das dich nicht wie eine Droge an sich reißt, ist keine gute Geschichte. Es gibt sanfte und harte Drogen. Eine Geschichte, die das Gemüt eines Abends umdreht, gehört zu den sanften, eine Geschichte, die dein Leben verändert, zu den harten, und ein Märchen, das zu meinem Leben wird, zu den superharten.“ Die Geschichte „Perlenkarawane“ gehörte zu den letzteren – und für viele Leser wird es Timmerbergs „Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich“ sein, das ihrem Leben eine neue Richtung weist.

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