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Voltaire

Voltaire (1694 – 1778) war ein bedeutender französischer Autor, der der Epoche der Aufklärung zugerechnet wird. Sein Einfluss wird als so groß eingeschätzt, dass man das 18. Jahrhundert in Frankreich auch „das Jahrhundert Voltaires“ nennt. Etwa 750 Texte hat Voltaire verfasst und viele wurden noch zu seinen Lebzeiten große Erfolge. Im Geiste der Aufklärung schrieb Voltaire für die gebildeten Franzosen; er verstand Wissen, Phantasie, Sarkasmus und Ironie als Waffen auf dem Weg zur französischen Revolution, als deren Wegbereiter er gilt. Voltaire stammte aus einer wohlhabenden Pariser Familie und erhielt seine humanistische Bildung zunächst am Jesuitenkolleg Louis-le-Grand. Schon hier zeigte er seine literarische Begabung und ließ erkennen, dass von ihm Großes zu erwarten war. Sein erstes Gedicht wurde veröffentlicht, als Voltaire gerade 16 Jahre alt war. Nach dem Willen seines Vaters sollte er jedoch Jurist werden und schrieb sich an der Pariser juristischen Hochschule ein. Doch die Juristerei interessierte ihn nur wenig und so verbrachte er den größten Teil der Zeit damit, Verse zu schreiben. Bald machte er sich in den literarischen Zirkeln der Stadt einen Namen. Nach einer kurzen Tätigkeit als Notariatsangestellter in Caen und einer Anstellung bei einem Anwalt wandte Voltaire sich dann endgültig der Schriftstellerei zu und erfreute sich vor allem wegen seiner spöttischen Gedichte wachsender Beliebtheit in den adligen Häusern der Stadt. Ein eben solches Gedicht ist aber Schuld daran, dass Voltaire von Philipp von Orléans aus Paris verbannt wurde und später in der Bastille inhaftiert wurde. Hier entstanden seine erste Tragödie und sein Epos „La Ligue“. Das Werk über den Hugenottenkrieg sollte Voltaire zum größten Epiker seiner Zeit machen. Mit der Aufführung des „Œdipe“ wurde Voltaire 1718 schlagartig bekannt. Das Werk verschaffte ihm Zugang zu den höchsten Kreisen und innerhalb kürzester Zeit auch finanziellen Wohlstand. Spätestens 1725 war Voltaire zum gefragtesten Autoren Frankreichs geworden und hatte sogar Zugang zum Hof von Versailles. Um einer neuen Gefangennahme zu entgehen, nachdem er einen Adligen beleidigt hatte, ging Voltaire 1726 ins Exil nach England und wurde dort von der intellektuellen und wirtschaftlichen Aufbruchsstimmung erfasst. 3 Jahre lang studierte er die Werke großer englischer Denker und Autoren, bevor er nach Frankreich zurückkehrte und zu einem Vorreiter der französischen Revolution wurde. In den folgenden 10 Jahren führte Voltaire ein ratsloses Leben zwischen Cirey in der Champagne und Paris und publizierte in Brüssel und Holland kritische Werke, die er illegal nach Frankreich bringen ließ. Nichtsdestotrotz wurde er bald darauf Königlicher Chronist und schließlich Königlicher Kammerherr, womit er eine der höchsten Positionen am Hof bekleidete. Als Gesandter verbrachte er viel Zeit in Preußen und Berlin und später in der Schweiz, wo er darauf wartete, nach Frankreich zurückkehren zu dürfen. 1758 kaufte er bei Genf zwei Landgüter, auf denen Voltaire sich zurückzog und seinen Lebensabend verbrachte, jedoch nicht ohne weiterhin ohne Unterlass zu schreiben und sich im Sinne der Aufklärung politisch zu engagieren. Als er zur Premiere seines Stückes „Irène“ 1778 nach Paris zurückkehrte,  empfing man ihn mit allen Ehren. Hier starb er am 30. Mai 1778. Auf seinem Sarkophag, der in der Abtei Sellières in der Champagne beigesetzt ist, steht: „Als Dichter, Historiker, Philosoph machte er den menschlichen Geist größer und lehrte ihn, dass er frei sein soll.“

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