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Andreas Wunn

Andreas Wunn ist ein Deutscher in Rio de Janeiro: Seit 2010 leitet der Journalist aus dem Rheinland das brasilianische ZDF-Studio und berichtet für das Zweite über alles, was in Südamerika passiert. Als Wunn nach Brasilien zog, da wurde er mit offenen Armen empfangen und verliebte sich auf den ersten Blick in das Land. Doch nach und nach zeigte sich, dass die Unterschiede zwischen der deutschen Heimat und der brasilianischen Wahlheimat wesentlich größer waren, als zunächst angenommen. Andreas Wunn musste sich daran gewöhnen, dass Verkehrsregeln hier nur gut gemeinte Empfehlungen sind und dass eine rote Ampel nicht immer bedeutet, dass man auch anhalten muss. Er ertrug den liebevollen Spott der Brasilianer über das deutsche Wetter und den deutschen Fußball – und schrieb über all das ein Buch. „In Brasilien geht’s ohne Textilien“ ist eine Liebeserklärung an Brasilien und die Menschen, die dort leben. Kurzweilig und mit viel Sinn für Humor schildert Andreas Wunn sein Leben in der Fremde, erzählt von Missverständnissen und kulturellen Unterschieden.

Ganz deutlich merkt man, dass sich Andreas Wunn inzwischen in der Fremde heimisch fühlt und dass er das fünftgrößte Land der Erde mit all seinem Temperament, seinen Farben, Klängen und Gerüchen ins Herz geschlossen hat. Um diesen Traumjob zu ergattern, studierte Wunn (Jahrgang 1975) an der Freien Universität Berlin Politikwissenschaften und schloss ein Studium an der Graduate School of Asia-Pacific-Studies der Waseda-Universität in Tokio an. Seit 2002 war Andreas Wunn Redakteur beim ZDF-Morgenmagazin in Berlin, bevor er 2010 als ZDF-Südamerika-Korrespondent nach Rio de Janeiro kam. Dem Publikum ist er vor allem als Moderator von „heute in Europa“ und vom „Auslandsjournal“ bekannt. Diese steile Karriere, die ihn 2007 zum Chef vom Dienst in der Chefredaktion des ZDF aufsteigen ließ, führte ihn dann auf direktem Wege nach Brasilien. Seit seinem ersten Tag in Rio de Janeiro träumte Andreas Wunn davon, die weltberühmte Christusstatue von innen zu erklimmen und einmal auf ihrer Schulter zu sitzen. Im März 2013 erhielt er die Erlaubnis, sich diesen Traum zu erfüllen und in seinem Buch „In Brasilien geht’s ohne Textilien“ darüber zu schreiben. Hier lässt uns Andreas Wunn an etwas teilhaben, was nicht viele Menschen jemals erlebt haben. Als eines der Seven New Wonders thront der Christo Redentor in 710 Metern Höhe auf dem Corcovado-Berg über der Stadt. „Sein großer Zeh hat ungefähr die Größe eines Autoreifens“, schilderte Andreas Wunn dieses ergreifende Erlebnis. Den Moment, in dem er seinen Oberkörper aus dem Kopf der Christus-Statue herausschob, wird er wohl niemals vergessen: „Ich spürte die Sonnenstrahlen im Gesicht, die leichte Brise vom Meer. Lehnte meine Arme auf den Rand der Öffnung, fühlte die Rundungen des Kopfes, schaute nach unten und ließ den Blick auf mich wirken. Ich sah, was der Christo sah. Rio im Morgenlicht. Die Strände, die Felsen, das Meer. Ein erhabenes Ensemble der Natur. […] Das Wort Harmonie kam mir in den Sinn. Kein Anblick, kein Panorama hat mich je so beeindruckt. Natur in vollendeter Schönheit und einzigartiger Kombination. […]Ich empfand in diesem Augenblick eine Art Glück, eine Ahnung von Unendlichkeit. Und große Dankbarkeit. Dankbarkeit für alles.“ (Quelle: welt.de) Das ist aber nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was den Leser in  „In Brasilien geht’s ohne Textilien“ erwartet. Auf knapp 250 Seiten lässt Andreas Wunn Brasiliens Magie ausreichend freien Raum – sodass man am Ende des Buches selbst am liebsten die Koffer packen und nach Südamerika fliegen würde.

Anlässlich der Fußball-WM 2014 in Brasilien veröffentlichte Andreas Wunn außerdem den Reiseführer "Brasilien für Insider: Nahaufnahme eines Sehnsuchtslandes".

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