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Irvin Yalom

Irivin Yalom ist einer der bedeutendsten Psychotherapeuten des 20. Jahrhunderts. © Das Kollektiv für audiovisuelle Werke GmbH / Matthias Günter; www.yalomscure.comIrvin David Yalom (Jahrgang 1931) gilt als einer der bedeutendsten Psychotherapeuten des 20. Jahrhunderts und hat sich mit seinen wissenschaftlichen und fiktiven Büchern auch als Schriftsteller einen Namen gemacht. Yalom wurde als Kind russisch-jüdischer Einwanderer in Washington DC geboren und lernte die Psychoanalytik unter anderem von Jerome D. Frank, dem vor allem die Beschreibung der allgemeinen Wirkfaktoren der Psychotherapie zugeschrieben wird. Viele der wissenschaftlichen Publikationen von Irvin David Yalom gelten heute als Standardwerke der Psychotherapie. Yalom gilt dabei als bedeutendster lebender Vertreter der existentiellen Psychotherapie.

Die Besonderheit seiner Arbeit besteht im therapeutischen Pluralismus, wie er ihn in seinem bekannten Buch „Der Panama-Hut oder Was einen guten Therapeuten ausmacht“ beschreibt. Dabei kommen unterschiedliche Therapieansätze, wie die Gruppentherapie nach Jerome D. Frank und die existentielle Therapie, zum Einsatz. Das Buch, das unter Studenten der Psychotherapie als Standardwerk gilt, speist sich aus der Erfahrung, die Irvin Yalom in 45 Jahren psychotherapeutischer Tätigkeit sammeln konnte. Nach Yaloms Verständnis kommt die therapeutische Arbeit einer Freundschaft zwischen Therapeut und Klient sehr nahe. Er schrieb: „Die Freundschaft zwischen Therapeut und Patient ist eine notwendige Bedingung für den therapeutischen Prozess. Notwendig, aber nicht ausreichend. Die Psychotherapie ist kein Ersatz, sondern eine Generalprobe fürs Leben. Anders gesagt, erfordert sie zwar eine enge Beziehung, doch die Beziehung ist nicht das Ziel - sie ist ein Weg zum Ziel“.

So liest sich auch sein erfolgreichster und bekanntester Roman „Und Nietzsche weinte“. Darin sollen der unter starken Kopfschmerzen leidende Philosoph Friedrich Nietzsche und der jüdische Arzt Joseph Breuer, der selbst unter starken seelischen Belastungen leidet, einander therapieren. Die Grenzen zwischen Patient und Therapeut verschwimmen hier immer stärker. Die große Leistung des Romans besteht darin, dass Irvin Yalom darin die Ansätze Nietzsches praxisnah und verständlich anwendet und dass er dem Leser in den tiefgründigen Gesprächen zwischen Nietzsche und Breuer nahe bringt, was sie jeweils für den Menschen bedeuten. Für Leser, die mit der Materie vertraut sind - aber auch für Laien - wird „Und Nietzsche weinte“ so zu einer Offenbarung.

Der Roman erschien 1994 und war das zweite von vielen Büchern, die immer wieder psychotherapeutische Themen aufgriffen. 2003 zum Beispiel machte Irvin Yalom mit dem Lesebuch „Was Hemingway von Freud hätte lernen können“ auf sich aufmerksam. Einmal mehr verdeutlicht er darin die enge Verbindung zwischen Lehren und Schreiben, zwischen Literatur und Psychoanalyse, und beweist, dass er – wie kaum ein anderer – Hochwissenschaftliches so darstellen kann, dass man es auch ohne große Vorbildung versteht. „Und Nietzsche weinte“, als das bekannteste Werk von Irvin D. Yalom, wurde 2007 durch Pinchas Perry verfilmt. Darin spielt Armand Assante Friedrich Nietzsche und Ben Cross verkörpert Josef Breuer. 2009 wurde Irvin Yalom mit dem Internationalen Sigmund-Freud-Preis für Psychotherapie ausgezeichnet.

Weitere sehr empfehlenswerte und hochgelobte Bücher von Irvin Yalom sind „In die Sonne schauen: Wie man die Angst vor dem Tod überwindet“ und sein 2015 erschienenes Buch „Denn alles ist vergänglich: Geschichten aus der Psychotherapie“. Letzteres vereint zehn packende Erzählungen aus der Psychotherapie, in denen Yalom die Geheimnisse, Frustrationen, aber auch die Erhabenheit und den Humor festhält, die nicht nur typisch für die Psychotherapie sind, sondern für jede Begegnung im Leben.

Unsere Buchtipps - Diese Bücher von Irvin Yalom empfehlen wir Ihnen:

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