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Was Reiseführer über Paris sonst verschweigen

 

Für einen Reiseführer für Paris gibt es keinen schlimmeren Feind als das Klischee: Paris, die Stadt der Liebe. In fünf Worten wird so aus einer facettenreichen, vielseitigen Stadt eine leere Hülse, ein verblasster Stereotype, eine zerkratzte Schwarz-Weiß-Fotografie. Wer in die französische Metropole kommt, um die „Stadt der Liebe“ zu finden, der braucht keinen Reiseführer für Paris, denn er ist gar nicht offen für die lebendige, aufregende Stadt um ihn herum. Er will händchenhaltend die Seine entlang spazieren, auf dem Montmatre vom romantischen Leben des Bohème träumen, sich von der Magie von Notre-Dame und der großen Liebesgeschichte von Victor Hugo gefangen nehmen und dem Partner in malerischen kleinen Straßencafés ausgiebig in die Augen blicken. So ein Städtetrip nach Paris ist eher wie ein Ausflug in eines der Bordsteinbilder in „Mary Poppins“, aufgemalt mit bunter Kreide – und dann vom Regen weggewaschen. Was dann, nach dem Regen, zurück bleibt, ist die Stadt, die Reiseführer für Paris tatsächlich beschreiben. Ein Paris, das den Rang einer Weltstadt inne hat, eine moderne Metropole, die es mit den aufregendsten Städten der Welt auf sich nimmt  - und die nicht Anfang des 20. Jahrhunderts in einem romantischen Klischee erstarrt ist.

 

Jeder Reiseführer über Paris kann Ihnen in erster Linie verraten, was Sie eigentlich sowieso schon wissen. Dass die größte Stadt Frankreichs zu den wichtigsten Metropolen der Welt zählt und als Stadt der Liebe und der Mode bekannt ist, muss kaum extra erwähnt werden. Wer nach Paris kommt, der weiß das – und kommt wahrscheinlich genau deswegen. Paris zieht Menschen an, die das französische Savoir-vivre erleben und mit hoher Kunst und Kultur verbinden wollen. Und darauf sind die Reiseführer für Paris in der Regel auch ausgerichtet. Da werden die wichtigsten Sehenswürdigkeiten vorgestellt, die Museen, die Architektur, die besten Cafés und Restaurants, in denen man sich von der französischen Küche verwöhnen lassen kann und da gibt es Hinweise zur Geschichte der französischen Hauptstadt und zu lohnenswerten Stadtwanderungen. Eben genau die Dinge, die man von einem Reiseführer für Paris erwartet, wenn man eine Reise in die Stadt der Liebe plant.

 

Die Stadt der Kreativen in einem Reiseführer über Paris

 

Aber wussten Sie zum Beispiel, dass der zweite Spitzname der Stadt, „City of Lights“, gar nichts mit den vielen Lichtern bei Nacht zu tun hat? Oder mit dem Funkeln des Eiffelturms in der Dunkelheit? Dieser Name bezieht sich viel eher auf die vielen Intellektuellen, die in Paris lebten. Paris war ein kulturelles und wissenschaftliches Zentrum, ein Mekka für Kreative, Künstler, Freigeister, für Schöpfer und Innovateure. Bis heute hat sich daran nicht viel geändert. Noch immer hat Paris eine beinahe magische Anziehungskraft auf alle, die sich selbst verwirklichen wollen. Für die Amerikaner ist Paris der Ort in Europa, an dem man gelebt haben möchte, wenn man in der Haute Cuisine, der erlesenen Küche, Fuß fassen, wenn man modeln oder designen möchte. Die Schriftsteller Honoré de Balzac, Oscar Wilde, James Joyce und Heinrich Heine, der Komponist Frédéric Chopin und die Schauspielerin Marlene Dietrich kamen hierher, um Werke für die Ewigkeit zu schaffen. Und die kreative und intellektuelle Energie ihrer Heimat brachte große Söhne und Töchter der Stadt hervor, darunter auch Simone de Beauvoir, Roman Polanski und François Truffaut, Sophie Marceau und Édith Piaf. Auch etwas, was die meisten Reiseführer über Paris vielleicht nicht berichten: Die Region Montparnasse ist nach dem Berg Parnassus aus der griechischen Mythologie benannt, der Heimat der Musen. Montparnasse ist seit jeher jene Region von Paris, in der die Künstler lebten und wirkten.

 

Die Geschichte der Stadt in Reiseführern über Paris

 

Dabei war am Anfang der Stadtgeschichte noch nicht abzusehen, dass sich Paris einmal in einen solchen Hort der Kreativität und Schönheit verwandeln würde. Die heutige Stadt geht auf die Römer zurück, doch sie waren erst die Zweiten, die sich hier ansiedelten. Zu diesem Zeitpunkt, um 53 v.Chr. nämlich, siedelten auf der heutigen Île de la Cité bereits die Parisii, ein keltischer Stamm. Die Römer nannten die Stadt dann Lutetia Parisiorum, wobei man glaubt, dass sich Lutetia vom keltischen Wort „lutum“ herleitet, dass so viel bedeutet, wie Schlamm. Es wird vermutet, dass sich der Name darauf bezieht, dass die Parisii ihre Kleidung im Uferschlamm wuschen und schrubbten. Auch das ist etwas, was viele Reiseführer für Paris, die die Stadt als Mekka der hohen Künste zeichnen wollen, sicher verschweigen. Übrigens kann man – das werden die Reiseführer für Paris sicher betonen – noch immer viele Überreste aus dieser frühen römischen Besiedlung im Stadtgebiet finden. Dazu zählen zum Beispiel das Amphitheater im fünften Arrondissement aus dem 1. Jahrhundert, die öffentlichen Bäder im Musée de Cluny und alte Mauerreste unter der Esplanade an der Kathedrale von Notre Dame auf der Île de la Cité. In Dan Browns „Sakrileg“ (und in der dazu gehörigen Verfilmung mit Tom Hanks) haben wir bereits einen Einblick in die Geheimnisse in der Vergangenheit der Stadt erhaschen können und von den Rätseln erfahren, die (vielleicht) unter der heutigen Stadt vergraben liegen und um die sich nun Mythen ranken.

 

Mythen, die Sie in Reiseführern über Paris finden

 

Ein Mythos ist es übrigens auch, der sich heute um den Sturm auf die Bastille rankt. Die Reiseführer über Paris erzählen die Geschichte von jenem Tag so: Am 14. Juli 1789 brach sich der Volksaufstand in Paris im dramatischen Sturm auf die Bastille so Bahn, wie Jean-Pierre Louis Laurent Houel es auf seinem von Flammen und Rauchschwaden durchzogenen Gemälde aus dem gleichen Jahr festhielt. Es war ein beispielloser Akt, der kurz darauf den Bürgerkrieg in Amerika inspirierte. Demonstranten und Truppen des Regimentes „Royal Allemand“ lieferten sich in den Straßen gewaltsame Auseinandersetzungen, die schließlich darin gipfelte, dass die aufgebrachte Menschenmenge Waffen und Munition an sich brachte und das Gefängnis stürmte, um die darin festsitzenden politischen Gefangenen zu befreien. Tatsache aber ist, dass es zu diesem Zeitpunkt praktisch keine politischen Gefangenen in der Bastille gab. Lediglich 7 Personen saßen zu diesem Zeitpunkt dort ein – vier von ihnen wegen Scheckbetrugs. Der Sturm auf die Bastille war also nicht mehr als ein symbolischer Akt. Von diesem historisch so bedeutsamen Gebäude ist heute übrigens nichts mehr zu sehen. Dafür gibt es aber zahllose andere Sehenswürdigkeiten, die Reiseführer nur zu gern und sehr ausführlich beschreiben. Wenn Sie übrigens glauben, dass der Eiffelturm die beliebteste Sehenswürdigkeit der Stadt ist, liegen Sie damit falsch. Disneyland Paris wird wesentlich häufiger besucht als der Louvre oder der Eiffelturm.

 

Ist Ihnen eigentlich einmal aufgefallen, dass man in Filmen über die Stadt der Liebe immer und von jedem Dach, Balkon oder Fenster den Eiffelturm sehen kann? Das ist nicht nur ein Trick von Hollywood und Co., um dem Zuschauer mitzuteilen, dass man sich in Paris befindet. Nein, man kann ihn tatsächlich von überall aus sehen. Das liegt vor allem daran, dass in der Innenstadt von Paris kein Gebäude höher als 6 Etagen sein darf. Das ist gesetzlich geregelt. In der Begründung heißt es, dass so alle gleichermaßen Sonne abbekommen würden. In Berlin gab es für den Wilhelminischen Gürtel einmal eine ähnliche Regelung. Danach durfte kein Gebäude höher sein als das Stadtschloss. Und als würde diese Regelung für die Architekten von Paris noch nicht reichen, gibt es sogar für das ureigenste Brot der Pariser, das Baguette, eine solche Norm. Ein Baguette, das früher übrigens „pein vennois“ (Wiener Brot) hieß, muss mindestens 65 cm messen, um sich so nennen zu dürfen. Auch das ist ein hübscher Fun Fact, den Sie in Reiseführern über Paris sicher nicht so häufig finden werden.

 

Wenn Sie nun Lust bekommen haben, durch einen konventionellen Reiseführer für Paris zu blättern, haben wir hier ein paar Empfehlungen für Sie:

 

 

Oder lesen Sie mehr über Reiseführer für Frankreich:

 

Machen Sie sich unterwegs verständlich mit dem Langenscheidt Universal-Wörterbuch Französisch: Französisch-Deutsch/Deutsch-Französisch.

 

Romane über Paris gibt es bei uns natürlich ebenfalls. Stöbern Sie doch einmal zur Reisevorbereitung durch unsere Buchtipps:

 

 

Einen alternativen Reiseführer für Paris finden Sie auch in der Reihe 111 Orte, die man gesehen haben muss.

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