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Wie sich der Tolino zu behaupten versucht

 

E-Reader, wie Tolino shine lehnt gegen einen Bücherstapel

Verschiedene Hersteller von E-Readern versuchen schon seit Langem, Amazon die Spitzenposition auf dem Markt der elektronischen Bücher und Lesegeräte abzulaufen. Ein gutes Beispiel dafür – und das bislang weltweit erfolgreichste Modell, mit dem es gelungen ist, den US-Riesen zurückzudrängen -  ist der Zusammenschluss der Buchhändler Thalia, Weltbild, Hugendubel und Club Bertelsmann, die in Kooperation mit der Deutschen Telekom den Tolino auf den Markt gebracht haben, einen E-Reader, der dem Kindle den Rang ablaufen und einen Gegenpol zur Marktdominanz des Amazon-Gerätes schaffen soll.

 

Die Freiheit des Lesens steht im Mittelpunkt des Kampfes der Giganten: Die Menschen wollen ihre Romane und Ratgeber überall und jederzeit dabei haben, am besten in der leichten, platzsparenden E-Reader-Variante. Der rasche Anstieg Amazons zum Marktführer traf die meisten anderen Buchhändler vollkommen unvorbereitet. In der Folge versuchten die einzelnen Anbieter jeder für sich, am wachsenden Markt teilzuhaben, doch der Durchbruch gelang erst nach dem Zusammenschluss. Die Allianz aus Hugendubel, Thalia, Weltbild, Club Bertelsmann und der Telekom brauchte nur sechs Monate, um den Tolino von der Idee zur Umsetzung zu führen. Bereits im dritten Quartal 2013 wurden 37 Prozent aller elektronischen Bücher auf dem Tolino gelesen. „Das hätte keiner von uns allein geschafft“, sagte Hugendubel-Erbin Nina Hugendubel gegenüber dem Magazin „Mittelstand“. „Allein wären wir untergegangen.“


Ein Blick auf die Technik des Tolinos

 

Der Tolino shine, das Basis-Modell, ist dabei als direkte Konkurrenz zum Kindle Paperwhite zu verstehen, der sich durch seine gleichmäßige Hintergrundbeleuchtung und die eInk-Technologie auszeichnet. Ihr ist es zu verdanken, dass das Lesegefühl auf dem Gerät dem Lesegefühl in einem echten Buch erstaunlich gut anpasst ist. Auch der Tolino shine hat eine solche Hintergrundbeleuchtung, die dem Kindle-Display in fast nichts nachsteht.

 

Verantwortlich für die technische Umsetzung des Tolinos ist die Deutsche Telekom, die auch die Cloud zur Verfügung stellt, in der die Nutzer ihre eBooks speichern. Sowohl der Kindle Paperwhite als auch der Tolino shine wurden entwickelt, um das Lesevergnügen auf dem E-Reader zu maximieren und dabei die Augen zu schonen. Das ständige Betrachten eines Bildschirmes ist nicht nämlich auf Dauer sehr anstrengend für die Augen. Die Displays mit Hintergrundbeleuchtung bilden so einen angenehmen Gegenpol zu den Computerbildschirmen und Handydisplays, auf die wir sonst den ganzen Tag starren. Ein positiver Nebeneffekt: Auch nachts oder bei heller Sonneneinstrahlung muss man nicht auf den geliebten E-Reader verzichten. Bei maximaler Beleuchtung hält der Akku des Tolino – laut Hersteller – deshalb ca. 40 Stunden. Sagenhafte 36.000 Seiten soll man bei moderater Beleuchtung damit theoretisch lesen können. So ist er immer dabei und immer bereit.

 

Im März 2014 legte die Allianz aus Telekom, Thalia und Co. dann mit dem Tolino Vision nach, der sich ganz offensichtlich den Kindle Paperwhite zum Vorbild genommen hat. Auch hier kommt nun die innovative Bildschirmtechnik „eInk Carta“ zur Anwendung, die der Kindle bislang exklusiv vorzuweisen hatte. Das macht das Lesen auf dem Tolino Vision wesentlich komfortabler, beschleunigt das Umblättern und sorgt dafür, dass weniger störende Überreste der vorangegangenen Seiten zu sehen sind. Der wirkliche Komfort-Gewinn liegt aber in der Handlichkeit des neuen Tolinos: Sein Gehäuse ist kleiner und leichter als das des großen Konkurrenten und macht auch optisch inzwischen einiges her. Der Focus urteilt, der Tolino Vision sei „ein kleines Schmuckstück, das sehr an ein Tablet erinnert“.

 

Der Tolino im Vergleich zu seinem großen Konkurrenten

 

Mädchen liest auf einem E-Reader wie dem Tolino shine

Allgemein sind es eher Gemeinsamkeiten als Unterschiede, die beim Vergleich zwischen dem Tolino und seinem großen Konkurrenten auffallen. So verfügen sowohl der Tolino Shine als auch das Amazon-Gerät über ein 6 Zoll großes Display mit einer Auflösung von 758x1024 Bildpunkten. Dennoch lässt sich nicht bestreiten, dass der Tolino noch ein kleines bisschen zulegen könnte, was Schärfe und Klarheit des Bildes angeht. Da hat das Konkurrenz-Produkt eindeutig noch die Nase vorn. Den Lesegenuss beeinflusst das aber eigentlich nur minimal. Als problematischer erweist sich die leichte Zeitverzögerung, die der Tolino beim Umblättern erkennen lässt. Es mögen nur Bruchteile von Sekunden sein, die der Konkurrenz-Reader schneller ist als der Tolino shine, doch in einem spannenden Moment, in dem die Augen lückenlos über die Zeilen fliegen möchten, da können diese Bruchteile von Sekunden darüber entscheiden, ob man sich mit dem Tolino wirklich richtig wohl fühlt, oder eben nicht.

 

Abgesehen davon aber unterscheiden sich die beiden Geräte in der Bedienung kaum. Beide verfügen über einen Touchscreen, der sämtliche Funktionen abdeckt, und einen Ein- und Ausschalter. Der Tolino shine besitzt darüber hinaus noch einen separaten Schalter für die Bildschirmbedienung und eine Home-Taste, die immer zur obersten Menü-Ebene zurückspringt. Ob man das braucht oder mag, hängt vom jeweiligen Nutzer ab und ist einfach eine Geschmacksfrage. Auch bei den Nachfolgemodellen, Tolino Vision und Kindle Voyage, die wiederum in Konkurrenz zueinander stehen, gibt es nur wenig, was gegen den Tolino spricht. Der Tolino Vision hatte dem Tolino Shine bereits den Rang abgelaufen. Mit dem Tolino Vision 2 legte der Buchhandelsverbund Ende 2014 noch einmal einen drauf. Klein, kompakt (16,3 x 11,4 x 0,81 cm) und leicht (174 Gramm), mit einem modernen schwarzen Look und einem rundum gummierten Äußeren ist der Tolino inzwischen in jeder Hinsicht auf einem guten Weg, zum Liebling der Leser zu werden.

 

Der eReader Tolino Vision 2Hintergrundbeleuchtung und eine gestochen scharfe Schrift (obwohl auch hier wieder der Kindle vorne liegt) und der unschlagbare Preis zwischen 40 und 60 Euro (im Vergleich zum Kindle Voyage, der 189 Euro kostet), tragen das Ihre dazu bei. Und das Beste am Tolino Vision: Er begleitet Sie sogar in die Wanne. Der E-Reader ist komplett nanoversiegelt und deshalb wasserdicht! Wenn das mal kein unschlagbarer Pluspunkt ist! Darüber hinaus kann der Tolino mit einer Tap2Flip-Funktion punkten: Tippt man mit dem Finger auf die Rückseite des Geräts, wird die Seite umgeblättert. Komfortabler geht es kaum!

 

Online Bücher kaufen für den Tolino

 

Den wohl größten Unterschied zwischen dem Tolino und dem Konkurrenz-Reader von Amazon findet man wohl beim Kauf der eBooks. Beide Geräte erlauben es, Bücher direkt über die heimische WLAN-Verbindung (oder über einen der 7.000 Telekom-Hotspots) zu kaufen und herunterzuladen. Der Amazon-Reader ist direkt mit dem Online-Handel verbunden und das Gerät wird automatisch synchronisiert. Das Problem: Endet der Vertrag mit Amazon, hat der Nutzer keinen Zugriff mehr auf die gespeicherten Bücher. Der Kunde erwirbt mit dem Kauf nur das Lese- und Nutzungsrecht, nicht aber das Buch selbst. „Der Kunde ist so im goldenen Käfig gefangen“, bringt es Nina Hugendubel auf den Punkt.

 

Beim Tolino sieht das anders aus. Da das Gerät aus dem Zusammenschluss mehrerer Buchhändler entstanden ist, hat der Nutzer die Freiheit, das Gerät mit einem Anbieter seiner Wahl zu verknüpfen. Amazon natürlich ausgenommen. Am besten informiert man sich deshalb vor dem Kauf des Tolinos über das E-Book-Angebot der einzelnen Anbieter und entscheidet danach, wo man den Tolino kauft. Derzeit bieten etwa 1.600 Buchhandlungen in Deutschland den Tolino an, Einrichtungshilfe inklusive. Im Zuge der wachsenden Skepsis Amazon gegenüber, ist die Wahlfreiheit des Tolino ein großer Pluspunkt für viele Käufer. Sie wollen sich nicht an den Giganten binden und ihre Bücher dort kaufen, wo es ihnen gerade passt.

 

Was der Tolino kann – und was er nicht kann

 

Zwar können bereits gekaufte eBooks im EPUB-Format – anders als beim Kindle - händlerunabhängig und ohne Registrierung auf dem Tolino gelesen werden, doch wer neue Bücher kaufen will, muss einen Account bei dem Buchhändler einrichten, bei dem er das Gerät gekauft hat. Kauft man den Tolino also bei Weltbild, besteht der Direktzugriff nur beim Weltbild-Shop; wer bei Thalia einkaufen war, kann auch nur im Shop von Thalia nach E-Books stöbern. Weder der eine noch der andere Shop können aber mit dem großen Angebot auf Amazon mithalten, wo 2012 bereits 1,2 Millionen elektronische Bücher zum Download zur Verfügung standen. Alternativ nutzen Sie den integrierten Webbrowser des Tolino, um auf andere Shops zuzugreifen und EPUB- oder PDF-Dateien (benötigen eine Adobe-ID) in die dafür eingerichtete Telekom Cloud herunterzuladen und auf das Gerät zu übertragen.

 

In der Cloud stehen jedem Tolino-Nutzer 25 GB zur freien Verfügung, über die Sie bis zu 5 Endgeräte synchronisieren können. Darüber hinaus verfügt der Tolino über einen internen Speicher von 4 GB, von denen 2 GB für Bücher genutzt werden können. Auch hier ziehen Tolino und Kindle wieder gleich. Über eine microSDHC-Karte kann dieser Speicherplatz beim Tolino aber noch erweitert werden – beim Konkurrenz-Produkt von Amazon ist das leider nicht möglich.

 

Dafür kann der Kindle aber in Puncto Vielseitigkeit, Extras und Funktionen punkten. Hier zeigt sich der Tolino shine eher minimalistisch und auf das Wesentliche beschränkt: Er kann keine Bilder anzeigen und erlaubt auch keine Notizen und Kommentare oder bietet Wörterbücher an. Das Android-Betriebssystem wird ausschließlich zur Buch- und Geräteverwaltung verwendet; ein Zugriff auf die restliche Android-Oberfläche ist nicht möglich. Dafür gibt es dann die Tolino Tablets. Hier wählen Sie zwischen dem kompakten Tolino tab 7“ (IPS,  17,78 cm (7 Zoll),  HD-Auflösung 1440 x 900 Pixel, 243 dpi) und dem Tolino tab 8,9“ (IPS,  22,6 cm (8,9 Zoll),  Full-HD-Auflösung 1920 x 1200 Pixel 254 dpi). Beide sind komplett auf mobiles Entertainment ausgerichtet. Vor allem das große Tolino-Tab ist bestens für Filme und Videos in Full-HD geeignet und kann auch sonst fast alles, was ein Tablet können muss. Das Tolino tab kann also als etwa gleichwertig mit den Amazon Tablet kindle fire HDX angesehen werden, das im Oktober 2013 vorgestellt wurde.

 

Unser Fazit zum Tolino:

 

Wer einen günstigen Basis-E-Reader kaufen und dabei vermeiden möchte, sich an Amazon zu binden, der ist mit dem Tolino immer gut beraten. In puncto Lesekomfort und Eleganz steht der Tolino dem Konkurrenten in kaum noch etwas nach. Vor allem der Tolino Vision 2 ist inzwischen eine Hausnummer, die sich vor dem Kindle nicht mehr zu verstecken braucht. Sobald man aber von einem E-Reader etwas mehr erwartet, als reinen Lesekomfort, hat der Kindle noch immer ganz klar die Nase vorn. Extras, die man in der Tolino-Serie teuer bezahlt, sind beim Kindle in der Regel schon integriert. Doch das ist sicher nur eine Frage der Zeit.

 

Hier können Sie die Geräte der Tolino-Familie direkt bestellen:

 


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