Cookie Consent by Free Privacy Policy website

Katrin Bauerfeind

Katrin Bauerfeind wurde mit der frechen Internetsendung Ehrensenf berühmt. (c) Tibor BoziKatrin Bauerfeind (Jahrgang 1982) ist bekannt als das Gesicht der mehrfach ausgezeichneten „ersten ruckelfreien deutsche Internetsendung“ „Ehrensenf“. Und Sie ist bekannt für ihre frechen Sprüche und für ihre ungezwungene, sympathische und natürliche Art, die ihr den Ruf eingebracht hat, eine „Moderations-Allzweckwaffe“ für alles zu sein, was auch nur entfernt nach Kultur riecht. 2005 setzte sich Katrin Bauerfeind beim Casting für „Ehrensenf“ gegen 20 weitere Bewerbungen durch. Ein Glücksgriff für das Publikum! Dennoch setzte sie ihr Studium des Technikjournalismus an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin fort und schloss es parallel zur Moderation von „Ehrensenf“ 2007 mit dem Diplom ab. Im gleichen Jahr noch verabschiedete sich Bauerfeind aus dem Format und gab den Staffelstab an Christine Henning und Mark Feuer ab, die die Sendung noch zwei Jahre weiterführten.Nachdem „Ehrensenf“ 2009 zunächst seinen Sendeplatz auf dem Pay-TV-Sender e.clips verloren hatte, wurde das Format 2011 gänzlich eingestellt.

Doch das Ende bei „Ehrensenf“ war für Katrin Bauerfeind nur der Anfang einer vielversprechenden Fernsehkarriere: Man kennt sie heute als „Teilzeitfrau“ in der „Harald Schmidt“-Show, als Reporterin von der Berlinale, als Moderatorin von „Kulturzeit“ und natürlich als Namensgeberin ihrer eigenen Kultursendung „Bauerfeind“. Seit dem 5. April 2014 hat Letztere übrigens ein neues Konzept: Anstatt sich nur mit ihren prominenten Gesprächspartnern zu unterhalten, assistiert sie jedem von ihnen einen Tag lang. Bauerfeind ist von dem Konzept begeistert: „Ich mag, dass Raum für Momente da ist, mit denen man nie gerechnet hätte, auch meine Gesprächspartner nicht.“ Wie sie auf die Idee kam? „Das Leben ist schon kompliziert geworden, fast jeder kann doch eine Assistentin gebrauchen. Auch an einem ganz gewöhnlichen Arbeitstag, der typische Mittwoch, an dem geputzt wird.“ Eines ist sicher: Langweilig wird das nicht! Mit ihrer frischen, unverbrauchten Art hat Katrin Bauerfeind sicher noch eine große TV-Karriere vor sich.

Das sieht man auch an der Bandbreite, die sie dort bereits bedient: Ob Opernpremiere oder Henri-Nannen-Preis – Katrin Bauerfeind ist vor Ort, moderiert und begeistert. Und sorgt auch schon mal für Schlagzeilen. 2011 bewirkte sie mit einer einzigen investigativen Frage beim Henri-Nannen-Preis, dass dem Preisträger in der Rubrik „Reportage“, René Pfister (geehrt für „Am Stellpult“), der Preis wieder aberkannt wurde. Inzwischen ist Katrin Bauerfeind auch als Schauspielerin tätig, und war zum Beispiel in „König von Deutschland“ von David Dietl zu sehen. Für die Rolle der Ute dort wurde sie als Nachwuchsschauspielerin in den höchsten Tönen gelobt. Außerdem schreibt Katrin Bauerfeind Bücher, Bücher, wie Horst Evers sie schreiben würde, „wenn er eine klasse Frau wäre“, wie es in der Buchankündigung zu ihrem Erstling hieß. Auch hier ist es wieder ihre lockere, freche Art, die umhaut. In „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“ (2014) erzählt sie unkonventionelle „Geschichten vom schönen Scheitern“, in denen sich alle Leser wiederfinden können. Gemeint sind alle, die „sich schon einmal entschlossen an ihren Computer gesetzt haben, um zum Beispiel ihre Diplomarbeit zu Ende zu schreiben, und dann vier Stunden lang bei YouTube-Videos von Haushaltsunfällen, Katzenkindern und romantischen Heiratsanträgen hängen geblieben sind.“Aber auch „alle, die sich jedes Jahr drei Tage vor dem Urlaub erfolglos in ihre Bikinifigur hungern wollen, alle, die eigentlich große Pläne für ihr Leben hatten und jetzt plötzlich eine Einbauküche abbezahlen und alle, die das Gefühl haben, es fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag: ein Tag, an dem man endlich mal alles erledigen könnte.“

Ungezwungen bewegt sich Bauerfeind darin im Spannungsfeld zwischen Humor und Melancholie und scheut auch tiefe Einblicke in ihr Privat- und Seelenleben nicht. Das freut die Fans von Katrin Bauerfeind, denn bislang hatte sie sich über Privates immer sehr bedeckt gehalten und vor allem mit ihren Sprüchen Sympathiepunkte gesammelt. Das Hörbuch zu „Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag“ wird dementsprechend durch die Autorenlesung von Katrin Bauerfeind zusätzlich gewürzt. Es gefällt vor allem denjenigen, die ihren lockeren, amüsanten Moderationsstil mögen. Das Buch selbst lebt von der charmanten Art von Katrin Bauerfeind, die sich aber sicher ist, dass ihr Buch lange nicht so erfolgreich sein wird wie „Shades of Grey“ oder „Harry Potter“, „obwohl ich auch über dominanten Sex schreibe (Seite 662), und über Jungs mit Brille (Seite 923).“ „Und selbst wenn dieses Buch ein Weltbestseller werden sollte, werde ich das Gefühl haben, dass ich in dieser Zeit meine Mutter vernachlässigt habe, noch immer nicht in Madrid war und erst recht nicht beim Sport. Sie sehen: Scheitern kann man eigentlich immer und überall.“ Wer mehr von Katrin Bauerfeind sehen möchte, schaltet 3sat ein, wo „Bauerfeind“ läuft, oder schaut auf ZDFkultur die 14-tägliche Sendung „Bauerfeind 28:30“.

 

 

Top-Thema

Immer was zu lachen: lustige Bücher

Experten empfehlen tägliches, mehrfaches, intensives Lachen. Doch worüber soll man lachen, wenn der Alltag so ernsthaft ist? Wir stellen Ihnen viele lustige Bücher vor, mit denen Sie immer was zu lachen haben.

Top-Thema

Lesebühnen: Literatur wird Kult

In Berlin sind die Lesebühnen schon längst Kult. Wer Freude an kurzweiligen, lustigen und auch mal kritischen Texten hat, der ist hier genau richtig und kann sich an jedem Tag der Woche bestens unterhalten lassen. Wir erklären, was es mit dem Kult auf sich hat.

Woche für Woche versuchen die Autoren der Lesebühne, sich etwas einfallen zu lassen.

Top-Thema

Nachkriegsliteratur – Schreiben in Schutt und Asche

Die Nachkriegsliteratur war tief gespalten. Kein Wunder: Wie sollte man auch schreiben, wenn die Welt in Schutt und Asche lag? Die Autoren der Nachkriegszeit fanden ihren eigenen Weg der Aufarbeitung. Lesen Sie mehr.

Die Nachkriegsliteratur trägt den Beinamen Trümmerliteratur nicht umsonst.