Samuel Beckett
Samuel Beckett (1906 – 1989) war ein irischer Schriftsteller, dessen bekanntestes Werk das Drama „Warten auf Godot“ ist. Es wurde 1953 in Paris uraufgeführt und sorgte für einen Eklat. Samuel Beckett wuchs in einer wohlhabenden Dubliner Familie auf und erlebte dort die ständigen Kampfhandlungen zwischen den katholischen Iren und den protestantischen Engländern und die Unabhängigkeit Irlands 1921. Ab 1923 studierte er am renommierten Trinity College in Dublin Französisch und Italienisch und unternahm in diesem Zusammenhang mehrere Reisen auf den europäischen Kontinent. Nach dem Studium ging Beckett nach Paris, wo er zwei Jahre lang als Englisch-Lektor an der Pariser Ecole Normale Supérieure arbeitete und sich hier den Literatenkreisen um Jules Romains, Philippe Soupault und Paul Valéry anschloss. Auch James Joyce sollte später zu seinem französischen Freundeskreis zählen. In die Pariser Zeit fallen auch die ersten schriftstellerischen Versuche von Samuel Beckett. Es folgten einige Jahre der Rastlosigkeit, die er in Irland, Deutschland und Frankreich verbrachte, bevor er versuchte, in London als Schriftsteller Fuß zu fassen. Als jedoch ein erster Erzählband erfolglos blieb, ging Beckett auf eine lange Deutschland-Reise, in der er hoffte, sich neu zu orientieren. Er lebte in Hamburg, Dresden und München, bevor er sich 1937 endgültig in Paris niederließ. Hier schloss er sich der Résistance an und tauchte 1942 in Südfrankreich ab. Nach Kriegsende kehrte er nach Paris zurück und arbeitete hier mühsam an seinem literarischen Durchbruch, der Samuel Beckett schließlich mit „Warten auf Godot“ (1948) gelingen sollte. Von nun an war die Erfolgsgeschichte des irischen Autors nicht mehr aufzuhalten. Er verfasste mehrere Romane und Theaterstücke und schrieb Hörspiele und Drehbücher. Seit den 1950er Jahren war Samuel Beckett ein international bekannter und erfolgreicher Autor, der 1969 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet wurde. Weil er jedoch von Natur aus scheu war und als notorisch depressiv galt, blieb er der Überreichungszeremonie fern. Spätestens seit den 1970er Jahren zog Beckett sich dann immer stärker aus dem öffentlichen Leben zurück und verschwand schließlich ganz aus dem Bewusstsein der Öffentlichkeit. Am 22. Dezember 1989 starb Samuel Beckett in Paris. Seine Werke gelten bis heute als schwierig und auch 70 Jahre nach der Uraufführung ist „Warten auf Godot“ noch immer eine Herausforderung für das Publikum. Die literarischen Anspielungen und die intellektuellen Pointen machen die Werke jedoch bis in die heutige Zeit lesenswert, sodass sie längst als moderne Klassiker gehandelt werden.