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Giovanni Boccaccio

Giovanni Boccaccio (1313-1375) war ein italienischer Schriftsteller der Frührenaissance, dessen bekanntestes Werk „Das Dekameron“, das Zehntagebuch ist. Die Novellensammlung mit 100 Erzählungen über Liebe, Glück und Schmerz, die heute zu den Klassikern der Weltliteratur zählt, machte Boccaccio zum literarischen Wegbereiter des sinnlichen, am Diesseits orientierten Menschenbildes der Renaissance und leitete die Blütezeit der italienischen Novelle ein. Während die Pest in Florenz wütet, ziehen sich darin zehn junge Menschen auf einen Landsitz in der Campagna zurück, wo sie bei Sonne, Licht und Liebe das Leben genießen und einander jeden Abend zehn Geschichten erzählen. Boccaccio stammt selbst auf Florenz und kam als Jugendlicher in eine Filiale der Compagnia dei Bardi in Neapel, um den Kaufmannsberuf zu erlernen. Doch anstatt sich mit der Handelstätigkeit oder dem kanonischen Recht beschäftigen, entdeckte Giovanni Boccaccio hier seine Leidenschaft für die Literatur. Am Hofe des Robert von Anjou, des Königs von Neapel, lernte er den eleganten, höfischen Lebensstil kennen und eignete sich eine breitgefächerte Bildung an. Hier, in Neapel, entstanden auch seine ersten Vers- und Prosawerke. Boccaccio galt als überaus experimentierfreudig und traf mit seinen Texten genau den Geschmack der Zeit. Nach seiner Rückkehr nach Florenz im Jahr 1340 bekleidete er verschiedene Ämter im Staatsdienst und lernte so das bürgerliche-städtische Leben kennen, dass seine späteren Werke, darunter auch „Il Decamerone“, das Decamerone, inspirierte. Die späten 40er Jahre des 14. Jahrhunderts gelten als seine produktivste Zeit. In den darauffolgenden Jahren war er als Diplomat für die florentinische Stadtverwaltung viel auf Reisen und widmete sich verstärkt den klassischen Texten. Um Giovanni Boccaccio und seinen Freund, den Dichter Francesco Petrarca sammelte sich bald ein Kreis von Intellektuellen, die die klassischen Texte aus der Versenkung holten und intensiv studierten. Boccaccio widmete sich dem Studium der griechischen Sprache und verfasst gegen Ende seines Lebens vorwiegend in Latein gehaltene Texte mit enzyklopädischen oder philologischen Themen. 1375 verstarb Giovanni Boccaccio in dem italienischen Ort Certaldo bei Florenz. Bis heute hat sein „Dekameron“ nicht an Bedeutung verloren und so wird es heute in einem Atemzug mit anderen großen Klassikern der Weltliteratur genannt.

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