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Clemens Brentano

Clemens Brentano (1788 – 1842) war ein bedeutender Schriftsteller der deutschen Romantik. Neben Achim von Arnim und Joseph von Eichendorff gilt er als Begründer und wichtigster Vertreter der sogenannten Heidelberger Romantik. Brentano stammt aus einer intellektuellen, einflußreichen Familie, in der das Schreiben lange Tradition hatte: Er war der Sohn von Maximiliane von La Roche, die einst vom jungen Goethe heiß verehrt wurde, und der Enkel von großen Schriftstellerin Sophie von La Roche, die nicht nur als erste finanziell unabhängige Berufsschriftstellerin Deutschlands galt, sondern auch die Epoche der Empfindsamkeit maßgeblich mitbestimmt hat. Clemens Brentano war das Schreiben also in die Wiege gelegt und schon seit frühester Kindheit war er in Kontakt mit führenden Köpfen der deutschen Literatur. Es ist jedoch typisch für die Schriftsteller der Romantik, dass Clemens Brentano dennoch eine bodenständige, grundsolide Ausbildung erhielt. Er studierte zunächst in Halle Bergwissenschaften und dann in Jena Medizin. Seine literarischen Neigungen ließ er dabei aber nie außen vor. Vor allem in Jena fand er Inspiration. Hier kam er, ähnlich wie Novalis, in Kontakt mit den Vertretern der Weimarer Klassik, zu denen vor allem Christoph Martin Wieland, Johann Gottfried von Herder und Johann Wolfgang von Goethe gehörten. Auch wichtige Autoren der Frühromantik (Friedrich Schlegel, Johann Gottlieb Fichte und Ludwig Tieck) traf Clemens Brentano hier. Er inspirierte sie und regte sie zu seinen ersten eigenen Schreibversuchen an. In dieser Zeit entstanden der Roman „Godwi“ und zahlreiche Gedichte. Bald darauf wechselte Brentano nach Göttingen, um dort Philosophie zu studieren. Hier lernte er Achim von Arnim kennen, den späteren Mann seiner Schwester Bettina und Wegbegleiter. Bald verband die beiden eine enge Freundschaft. 1804 heiratete Clemens Brentano die romantische Schriftstellerin Sophie Mereau, die jedoch bereits zwei Jahre später bei der Geburt ihres dritten Kindes starb. Keines der Kinder war älter als wenige Wochen geworden. In zweiter Ehe war er mit Auguste Bußmann verheiratet, von der er sich 1814 scheiden ließ. Seit 1809 lebte Clemens Brentano überwiegend in Berlin und war hier fester Bestandteil des literarischen Lebens. Die nächsten Stationen seines rastlosen Wanderlebens waren Böhmen und Wien. In der Hauptstadt Österreichs versuchte er, sich als Bühnenautor einen Namen zu machen, scheiterte jedoch dramatisch. Nach der Scheidung von seiner zweiten Frau kehrte Brentano 1815 nach Berlin zurück. Eine Lebenskrise führte zur intensiven Auseinandersetzung mit religiösen Themen. Sechs Jahre lang zeichnete er am Krankenbett der stigmatisierten Nonne Anna Katharina Emmerick ihre Visionen auf, verfälschte sie jedoch mit eigenen Anmerkungen und Passagen, die eindeutig seiner Fantasie entstammten. Seine Aufzeichnungen lieferten ihm Stoff für Bücher wie „Das bittere Leiden unsers Herrn Jesu Christus“ (1833). Obwohl sie von Clemens Brentano nicht so angelegt worden waren, gelten diese Bücher bis heute in der romanischen und amerikanischen Kirche als wichtige Erbauungsbücher. Die Religion blieb das bestimmende Element der letzten Jahre von Clemens Brentano, auch wenn die später Liebe zur Schweizer Malerin Emilie Linder ihn zu einem wirklich bemerkenswerten Spätwerk inspirierte. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts suchen seine Gedichte (u.a. „Ich darf wohl von den Sternen singen“) ihresgleichen. Mit zunehmendem Alter jedoch überkam Clemens Brentano eine Schwermut, die er nicht abschütteln konnte. Sie begleitete ihn bis zu seinem Tod 1842. Zu seinen wichtigsten Werken gehört die Erzählung „Geschichte vom braven Kasperl und dem schönen Annerl“, in der sich Clemens Brentano ausführlich mit den verschiedenen Ausdrucksformen der Ehre beschäftigt. Viele seiner Werke sind erst nach seinem Tod erschienen, veröffentlicht von seiner Schwägerin Emilie Brentano, die das große Werk von Clemens Brentano der Öffentlichkeit zugänglich machen wollte.

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