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Robert Burns

Robert Burns (1759 – 1796), der schottische Nationaldichter, wird in seiner Heimat noch heute verehrt wie kein anderer. Der „Caledonian Barde“, wie er von Zeitgenossen genannt wurde, sprach dem schottischen Volk aus der Seele. In seinen Gedichten, satirischen und politischen Texten  verewigte sich Burns ebenso wie in dem Lied „Auld Lang Syne“, das ein fester Bestandteil der britischen Neujahrstradition ist und in Schottland beinahe den Status einer inoffiziellen Nationalhymne hat. Die Verehrung, die die Schotten Robert Burns heute noch entgegenbringen, übertrifft sogar die Begeisterung für den romantischen Schriftsteller Sir Walter Scott. Robert Burns wuchs in einfachen Verhältnissen in Alloway in den Lowlands auf, erhielt aber eine umfassende Bildung, die auch durch den reichen Sagen- und Märchenschatz der Region ergänzt wurde. Schon als Kind litt Robert Burns unter einem schweren Herzfehler, sodass eine harte körperliche Arbeit für ihn nicht in Frage kam. Joseph Addison und andere große britische Autoren beeindruckten den Jungen hingegen schon früh und spätestens nach der Lektüre von Alexander Pope und William Shakespeare an der Lateinschule in Ayr stand für Robert Burns fest, dass er selbst Dichter werden wollte. Seine ersten lyrischen Versuche unternahm er 1774 . Vier Jahre später konnte er sich mit Auftragsgedichten bereits ein kleines Zubrot verdienen. 1780 gründete Burns mit Freunden den ältesten schottischen Debattierclub: Tarbolton Bachelor’s Club. Hier diskutierte Robert Burns leidenschaftlich mit den anderen Clubmitgliedern über aktuelle politische und literarische Themen. Mehrere Versuche, seinen Lebensunterhalt mit Handwerk zu verdienen, schlugen fehl und als letzten Ausweg sah Robert Burns nur noch eine Anstellung als Verwalter einer Plantage in Jamaika. Man kann es als perfektes Timing bezeichnen, dass ihm genau in diesem Moment der Durchbruch gelang. Sein Debüt als Lyriker, eine kleine Anthologie, wurde von Kritikern und Lesern mit großer Begeisterung aufgenommen und plötzlich schien sich das Blatt für den bislang weitgehend glücklosen Robert Burns gewendet zu haben. Als nun berühmter Poet zog Robert Burns in die schottische Hauptstadt, nach Edinburgh, wo er bewundert und verehrt wurde. Als Popstar der Dichtkunst erlebte er eine Zeit des Überschwangs und veröffentlichte sein wohl wichtigstes Werk: „Poems chiefly in the Scottish dialect“. Getrieben von der Trauer um seine verlorene Liebe zu Jean Armour zog sich Robert Burns jedoch bald in die Einsamkeit der Highlands zurück. In den folgenden Jahren sollte Burns sehr produktiv sein und einige seiner bekanntesten und schönsten Lieder und Balladen schreiben. Auch politische Aufsätze in Zeitungen sicherten ihm ein Einkommen. Zudem war er kurzzeitig als Steueraufseher beschäftigt. Das Ende kam für Robert Burns, als er – angesteckt von der Französischen Revolution – in den Ruf geriet, ein Jakobiner und Anhänger des Hauses Stuart zu sein. Nur wenige Jahrzehnte nach der Schlacht bei Culloden war dies eine gefährliche Einstellung und sie kostete Robert Burns viele seiner treuen Leser, Gönner und Förderer. In Verbindung mit seiner schlechten Gesundheit, die durch den häufigen Alkohol-Genuss begünstigt wurde, zeichnete sich bald das Ende von Burns großer Karriere ab. Im Alter von nur 37 Jahren starb er 1796 in Dumfries nach einer Infektion. Dort ist Robert Burns auch begraben. Nach seinem Tod erlebte die Begeisterung für den schottischen Nationaldichter eine Renaissance, die bis heute ungebrochen anhält. Selbst jene, die sich zu Lebzeiten von ihm abgewandt hatten, feierten ihn nun wieder. Und so wird Robert Burns nun für immer in den Herzen der Schotten bleiben, die ihn mit Sammelbänden wie „Mit Whisky trotzen wir dem Satan“ und „Auf wildem Pfad durch Fels und Heide“ feiern.

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