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Ulrich Cardell

Ulrich Cardell ist ein deutscher Volkswirt, der 2012 seinen ersten Roman veröffentlichte: „Anschlag im April“ ist ein politischer Thriller, der sehr überzeugend schildert, welche politischen Intrigen und Machtkämpfe sich hinter der vermeintlich so sachlichen Fassade der Bundesregierung abspielen (könnten). Zwar schreibt Cardell am Anfang des Buches, alle Handlungen und Personen seien frei erfunden und Ähnlichkeiten mit realen oder lebenden Personen rein zufällig, doch sein Roman besticht durch große Authentizität und Glaubwürdigkeit. Die reale Person hinter „der Kanzlerin“ und auch hinter verschiedenen anderen Charakteren kann leicht erahnen, wer sich intensiver mit der Politik der Bundesregierung beschäftigt. Dennoch ist „Anschlag im April“ ein fiktives Szenario. Das darf man nicht vergessen.

Dass Ulrich Cardell seine Hausaufgaben gemacht hat, ist jedoch nicht zu übersehen. Mehr als 30 Jahre lang arbeitete er in verschiedenen Funktionen in der deutschen Kreditwirtschaft. Er kennt sich aus mit dem Spiel um Macht und Einfluss – und das merkt man dem Buch in jedem Fall an. So war Ulrich Cardell als leitender Volkswirt eines Verbandes unter anderem mit der Euroeinführung beschäftigt. Auch dieses Thema findet sich in seinem Thriller wieder. Mit der Eurokrise und den Gesprächen über den möglichen Austritt verschiedener Euro-Mitgliedsstaaten ist Ulrich Cardell mit seinem Buch genau zur richtigen Zeit zur Stelle. Zugleich beweist er, dass es nicht stimmt, was ihm ein großer deutscher Verlag sagte, als er sein Manuskript einsandte: „Deutsche können keine Thriller schreiben, die kaufen wir in den USA ein.“ Ulrich Cardell nämlich hat es getan: Er hat einen Polit-Thriller geschrieben, wie man ihn sonst wirklich nur aus den USA kennt. Man neigt dazu, zu glauben, unsere Politiker würden Stoff für derartige Bücher nicht hergeben, Deutschland wäre zu sicher, zu gesetzt, zu geordnet, als dass es zu solchen Intrigen kommen könnte.

Dass dem aber nicht so ist, zeigt Ulrich Cardell sehr eindrucksvoll. Selbst sein Ermittler, Kommissar Brockmann, hält mehrmals inne, um zu sagen: „So etwas ist in Deutschland nicht möglich.“ Doch, es ist möglich. Ob „Anschlag im April“ Auswirkungen auf den deutschen Thriller-Markt haben wird, ist noch nicht abzusehen, doch eines ist sicher: Wer diesen Roman gelesen hat, blickt mit ganz neuen Augen auf die Bundespolitik und fragt sich, was hinter geschlossenen Türen wirklich geschieht und was uns vielleicht immer verborgen bleiben wird. Im Interview mit der Mainzer Rhein-Zeitung sagte er:  „Ich wollte ein Buch schreiben, das spannend ist, aber es sollte auch Anstoß zum Nachdenken geben.“ Dreieinhalb Jahre sollte es dauern, bis dieses Ziel erreicht war. Dabei ist Ulrich Cardell auf dem Büchermarkt kein neues Gesicht: "Sachbücher habe ich schon geschrieben", sagte Cardell gegenüber der Rhein-Zeitung, "aber hier schien mir ein Roman angebracht."

2015 betraute Ulrich Cardell seinen Ermittler Manfred Brockmann ein zweites Mal mit einem Mordfall, der ihn auf direktem Wege in das Spannungsfeld ausländischer Geheimdienste und internationaler Konflikte führte. Mit der Aufklärung des Mordes am Gründer von Frankfurt Chemicals begibt sich Brockmann auf europäisches Parkett und Cardell gelingt es geschickt, ihn in größere globale Zusammenhänge zu setzen und ganz neue Blickwinkel auf aktuelle politische und wirtschaftliche Krisen zu eröffnen. Als „Janes Monopoly“ im Juni 2015 erschien, schien Ulrich Cardell schon viel von dem vorausgeahnt zu haben, was später, im Verlauf des Jahres, noch passieren sollte. Einmal mehr bewies er damit, dass er weiß, wovon er schreibt und spricht.

Im August 2016 folgte dann auch schon der dritte Thriller aus der Serie um den Ermittler Brockmann: "Wachwechsel"

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