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Lee Child

Lee Child hat es mit den Thrillern über Jack Reacher zu weltweitem Erfolg gebracht. © Jerry BauerLee Child ist das Pseudonym, unter dem der britische Autor Jim Grant (Jahrgang 1954) seine Bestseller über Jack Reacher veröffentlicht. Den legte er sich zu, als er nach 20 Jahren beim britischen Fernsehen infolge einer Umstrukturierung seinen Job verlor. Zwei Jahrzehnte lang hatte der Mann, der später als Lee Child weltberühmt werden sollte, als Produzent sehr beliebter Krimiserien, wie „Prime Suspect“ oder „Cracker“ gearbeitet. Nach dem Ende seiner TV-Karriere blieb Grant aber wenigstens seinem Genre treu – und versuchte sich als Schriftsteller. „Ich habe 17 Jahre lang Fernsehen gemacht. Ich weiß, wie das Spiel funktioniert. Als ich rausflog, war ich für 40.000 Stunden Qualitätsfernsehen mitverantwortlich gewesen, darunter Serien wie "Prime Suspect" und "Für alle Fälle Fitz". Das hat meine DNS auf spannende Unterhaltung programmiert“, erklärte Lee Child später seinen Entschluss gegenüber der Netzzeitschrift „Evolver“.

Diese Entscheidung muss als ein Glücksfall im Bereich der Spannungsliteratur betrachtet werden, denn schon der erste Roman über Jack Reacher, den Lee Child 1997 unter dem Titel „The Killing Floor“ (in Deutschland als „Größenwahn“ bekannt) veröffentlichte, wurde ein Bestseller. Auf Anhieb konnte Child, der offen zugibt, kommerzielle Gründe zum Schreiben gehabt zu haben, vom Verkauf seiner Bücher leben. Durch seine Arbeit beim Fernsehen wusste er, dass er dahin gehen musste, wo das größte Publikum erreicht werden konnte, und da war seine Entscheidung klar. „Die USA sind der größte Thriller-Markt“, erklärt Lee Child. Er ließ sich also in den Vereinigten Staaten nieder, die er bereits zuvor ausgiebig bereist hatte, und verfolgte mit kalkulierter Präzision seinen Plan vom kommerziellen Erfolg seiner Bücher. Kommerziell bedeutet für Child jedoch nicht, das Niveau und den Anspruch vollkommen unter den Tisch fallen zu lassen. Das ist sicher einer der Gründe dafür, warum seine Bücher so beliebt sind. Sein Jura-Studium und seine Erfahrungen im Filmbereich werden ihm dabei sicher geholfen haben. Wie er selbst zugibt, basiert sein Stil eher auf der Lektüre von Fach- und Sachtexten als auf Romanen. So ist dann auch sein minimalistischer, unumwundener und sehr klarer Schreibstil zu erklären, der den meisten seiner Fans besonders gefällt.

Lee Child verliert sich nie in Andeutungen oder komplizierten Konstruktionen. Er ist immer gerade heraus – genau wie sein Charakter Jack Reacher, nach dem sich die Fans von Lee Child weltweit „Reacher Creatures“ nennen. Auch Reacher tendiert nicht zu Sentimentalität, ist aufrecht und tough und mit einem überdurchschnittlich ausgeprägten Gerechtigkeitssinn ausgestattet. In Kombination mit seiner gewalttätigen Ader – Jack Reacher wuchs auf einer US-Militärbasis in West-Berlin auf und wurde später Militärpolizist – und seiner erbarmungslosen Art sorgt das dafür, dass Jack Reacher von einem Konflikt in den nächsten gerät und dort handfest für Ordnung sorgt. Die Thriller von Lee Child sind deshalb nichts für schwache Nerven. Sie laufen immer nach einem ähnlich simplen, aber zugleich perfekt konstruierten System ab: Jack Reacher zieht quer durch die USA, immer bestrebt, so wenig Spuren wie möglich zu hinterlassen. Er steigt unter falschem Namen in billigen Hotels ab und führt außer einer zusammenklappbaren Zahnbürste (und seit 2001 auch einem Ausweis und einer Geldkarte) nichts bei sich. Weil er nach dem gewaltsamen Tod seines Bruders keine familiären Bindungen mehr hat, lässt sich Jack Reacher ausschließlich von seinem besonderen Sinn für gefährliche Situationen und Gerechtigkeit leiten.

Damit präsentiert Lee Child einen Helden, der sowohl an Robin Hood als auch an John Wayne erinnert und so beide Welten vereint, die den Briten, der heute in den USA lebt, prägten. Gewissensbisse kennt Jack Reacher nicht, wohl aber den Unterschied zwischen Gut und Böse. Und wen er als böse empfindet, der muss mit Konsequenzen rechnen, die sich gewaschen haben. Neue Bände der Jack Reacher-Serie veröffentlicht Lee Child mit der Regelmäßigkeit, Pünktlichkeit und Präzision eines Uhrwerks. Auch nach knapp 20 Büchern legt er Band für Band für Band Bestseller vor, die von der Presse und von den Fans als „perfekte Thriller“ (Spiegel Online über „Wespennest“)  bejubelt werden. Es scheint ganz, als hätte Lee Child die Geheimformel für Bestseller entschlüsselt und würde sie nun generalstabsmäßig Buch für Buch zur Anwendung bringen. „Lee Childs Thriller sind von einer Härte und Spitzenqualität wie polierter Stahl!“, lobt deshalb auch Publishers Weekly und „Der Freitag“ hebt begeistert hervor: „Metropolis oder countryside, Lee Child konstruiert Plots, die meist politisch sind, ohne dass das groß dran steht.“ Es lohnt sich also, die Jack Reacher-Thriller zu lesen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man nicht zu zart besaitet ist. Hier geht es immer richtig zur Sache!

Diese Spitzen-Thriller hat Lee Child bereits veröffentlicht (chronologische Reihenfolge):

Übrigens: Der Film "Jack Reacher" mit Tom Cruise und Rosamund Pike basiert auf dem Buch "Sniper" von Lee Child.

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