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Susanne Conrad

Susanne Conrad ist Moderatorin beim ZDF-Mittagsmagazin und hat ein äußerst interessantes Buch geschrieben. (c) ZDF, Rico RossivalAls Susanne Conrad (Jahrgang 1958), das „Gesicht“ des ZDF-Mittagsmagazins, 2001 die Diagnose Brustkrebs erhielt, war sie gezwungen, sich mit ihrer eigenen Sterblichkeit auseinanderzusetzen. „Als ich begriff, dass auch für mich der Tod unausweichlich ist, wurde mir klar, dass ich nicht so leben kann, als hätte ich ewig Zeit und als ginge mich der Tod nichts an. Dabei habe ich entdeckt, dass der Tod ein Schlüssel zum Sinn des Lebens sein kann“, erklärte sie im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung im September 2013. Dieser Moment war der Beginn ihrer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Tod, von dem Susanne Conrad gegenüber der FAZ sagte, wir hätten ihn heute aus unserem Alltag weggeräumt und in fremde Hände gelegt. Dabei sei die Beschäftigung mit der eigenen Endlichkeit unbedingt notwendig, um sich Prioritäten vergegenwärtigen zu können. Hat man das große Ganze im Blick, ärgert man sich weniger über Kleinigkeiten und weiß, was im Leben wichtig ist, worauf es wirklich ankommt, und wo man seine Kraft und Energie investieren möchte. Susanne Conrad ist deshalb überzeugt, dass die Auseinandersetzung mit dem Tod ein wichtiger Bestandteil des Lebens sein sollte. In ihrem Buch „Sterben für Anfänger“ erzählt sie Geschichten von Menschen aus ihrem Umkreis, die schmerzhafte Erfahrungen gemacht und Verluste erlitten haben. Doch all diesen Geschichten wohnt bei allem Leid auch etwas Positives inne, das Conrad ihren Lesern mit auf den Weg geben möchte. Sie ist überzeugt: „Je mehr man sich mit dem Tod befasst, desto vertrauter wird er.“ Ähnlich wie Bronnie Ware, die in ihrem Buch „5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen“ zu dem Schluss kommt, dass Menschen immer die Dinge mehr bereuen, die sie nicht getan haben, als die, die sie getan haben, glaubt auch Susanne Conrad in Übereinstimmung mit vielen Paliativmedizinern, dass sich viele Menschen deshalb nicht mit ihrem eigenen Tod auseinandersetzen wollen, weil sie befürchten, kein lebenswertes, erfülltes Leben gelebt zu haben. Wer sich jedoch frühzeitig mit dem eigenen Sterben beschäftigt, der kann schon zu Lebzeiten die Weichen für ein solches stellen – und muss nicht erst mit Bedauern zurückblicken, wenn es schon zu spät ist, um noch etwas daran zu ändern. Susanne Conrad stellt sich deshalb häufig die Frage, ob es auf dem Sterbebett noch von Bedeutung wäre, noch eine weitere Fernsehsendung moderiert und ein paar Euro mehr verdient zu haben. Wenn sie diese Frage mit „nein“ beantworten kann, wendet sie sich den Dingen zu, dir ihr für den Moment des Sterbens wichtiger erscheinen: die Menschen, die ihr nahestehen. Dennoch kann Susanne Conrad auf einen ganz beachtlichen Lebenslauf blicken: Nach dem Studium der Literatur- und Theaterwissenschaften am Jamestown College in Jamestown in Amerika, studierte sie Germanistik, Anglistik und Philosophie in Würzburg und Mainz und absolvierte Mitte der 1980er Jahre ein Volontariat beim ZDF. Bereits während des Studiums hatte sie beim Südwestfunk in Mainz als Autorin und Moderatorin gearbeitet. Im Anschluss an ihr Volontariat begann Susanne Conrad als Redakteurin, Moderatorin und Autorin beim Zweiten Deutschen Fernsehen zu arbeiten. Dort moderierte sie die Sendung „heute nacht“ und die Talkshow „Conrad & Co.“ und war eine der Initiatorinnen des ZDF-Mittagsmagazins, das sie seit 1999 selbst moderiert. Nach ihrer Brustkrebsdiagnose und den schweren Jahren, die darauf folgten, engagiert sich Susanne Conrad heute im Rahmen der Kampagne „Durch die Brust ins Herz – Herausforderung Brustkrebs“. Als Schirmherrin der Kampagne „Wie sage ich es meinen Liebsten?“ hilft sie außerdem Menschen dabei, sich dem bevorstehenden Tod zu stellen und Verwandten und Freunden die Nachricht schonend zu überbringen. Für sie selbst seien ihr Ehemann Ekkehardt und ihre Kinder Teresa, Maximilian und Manuel ein starker Rückhalt gewesen, die sie in einer Zeit unterstützten, als ihr ihr Leben nicht mehr lebenswert erschien, wie sie in einem Interview mit der Zeitschrift „Bunte“ erklärte. Heute geht es Susanne Conrad wieder gut, doch die Angst, dass der Brustkrebs zurück kommen könnte, bleibt. Nach jeder Nachsorge-Untersuchung verspüre sie jedes Mal „eine irrsinnige Erleichterung“, sagte sie der „Bunte“. „Aber nachdem ich mich so intensiv mit dem Tod auseinandersetzte habe, erschreckt mich der Gedanke an ihn nicht mehr so sehr.“ Ihr Buch leistet deshalb einen wichtigen Beitrag zum Thema Tod und Sterben und nimmt vielen Lesern die Angst vor dem Unausweichlichen. Im Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gibt Susanne Conrad deshalb einen wichtigen Tipp: „Leben. So bewusst und intensiv wie möglich. […]Chancen, die wir haben, sollten wir nutzen. Denn am Tod mogelt sich keiner vorbei.“

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