Julio Cortázar
Julio Cortázar (1914 – 1984) war ein argentinischer Schriftsteller, der zum Neofantasmus gezählt wird und der vor allem dafür berühmt war, dass er in seinen Werken die Grenzen zwischen Realität und Fiktion bis an den Rand der Erträglichkeit auslotete. Cortázar wurde in Brüssel geboren, wo sein Vater in der argentinischen Botschaft tätig war. 1916 zog die Familie in die Schweiz um, wo sie bis zum Ende des 1. Weltkrieges blieb. Anschließend kehrten sie nach Buenos Aires nach. Hier besuchte Julio Cortázar später die Universität und nahm später in der Nähe eine Anstellung als Lehrer an. In den 1940er Jahren übernahm er eine Professur für französische Literatur an der Universität Cuyo in Mendoza. Da sich Cortázar zur Opposition des Regimes von Juan Peróns zählte, emigrierte er 1951 nach Frankreich, wo er bis zu seinem Tod lebte. Über die 1950er Jahre in Frankreich schrieb er 1963 seinen Roman „Rayuela: Himmel und Hölle“, einen nicht-linearen, experimentellen Roman, der zu seinen größten Erfolgen zählen sollte. In Frankreich arbeitete Julio Cortázar unter anderem als Übersetzer für die UNESCO und für die Werke von Edgar Allan Poe. Auch Robinson Crusoe übertrug er ins Spanische. Noch von Frankreich aus engagierte er sich politisch in Lateinamerika, unterstützte später die kubanische Revolution und die sandinistische Regierung in Nicaragua. Damit einher ging jedoch ein Nachlassen in seiner schriftstellerischen Produktivität in den späten 70er und frühen 80er Jahren. 1984 verstarb Julio Cortázar an Leukämie, drei Jahre nachdem er von der Regierung von François Mitterrand die französische Staatsbürgerschaft erhalten hatte. Bis heute wird er für seine Arbeiten hoch geschätzt, die durch einen reizvollen und respektlosen Humor, eindrucksvolle technische Fähigkeiten und einen poetischen und neuartigen Sprachgebrauch bestechen.
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