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Frank Cottrell Boyce

Frank Cottrell Boyce ist eigentlich Drehbuchautor, hat aber noch mehr Talente. (c) Carl HunterFrank Cottrell Boyce (Jahrgang 1959) hat keinen Namen, den man sofort mit Kinder- und Jugendbüchern in Verbindung bringen würde. Stattdessen denkt man an bedeutende britische Filme und natürlich an die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele 2012 in London, für die Cottrell Boyce das Drehbuch schrieb. 900 Millionen Menschen sahen live und im Fernsehen, was sich der Autor für diesen unvergesslichen Moment überlegt hatte, in dem London in all seiner Pracht erstrahlte. Frank Cottrell Boyce ist ein Autor der großen Momente und gilt heute als einer der renommiertesten Drehbuchschreiber seiner Zeit, dessen Filme von den angesehensten Regisseuren verfilmt werden. Doch auch dann, wenn seine Worte nicht anschließend in Bilder verwandelt werden, erzielt Frank Cottrell Boyce sensationelle Verkaufszahlen. Auf eine Empfehlung von Regisseur Danny Boyle hin verwandelte Cottrell Boyce sein als Drehbuch angelegtes Werk „Millions“ in einen Roman – der zwar wiederum von Boyle verfilmt wurde als Roman aber dennoch großartige Ergebnisse erzielte. Der Roman („Millionen“), der 2004 erschien, machte den damals 45-Jährigen endgültig zu einer Größe der schreibenden Zunft. Es folgten die Erfolgsromane „Framed“(deutsch: „Meisterwerk“) „Cosmic“ (deutsch: „Galaktisch“) und 2011 das Kinderbuch „Der unvergessene Mantel“. Alle seine Bücher richten sich an eine vorwiegend junge Leserschaft. Vor allem „Der unvergessene Mantel“ verfolgt dabei eine spezielle Absicht. In der Geschichte von Julie, die sich mit einem Flüchtlingskind aus der Mongolei anfreundet, appelliert Frank Cottrell Boyce an Offenheit, Toleranz und Freundschaft, die er der Fremdenfeindlichkeit, die in Cottrell Boyces Heimat Liverpool an der Tagesordnung steht, gegenüber stellt. Nicht umsonst wurde der Roman mit vielen Preisen bedacht und erhielt unter anderem den Deutschen Jugendliteraturpreis 2013. In der Begründung der Jury heißt es: „In diesem Roman wird das nicht ganz neue Thema einer Kinderfreundschaft über kulturelle Hindernisse hinweg auf sehr überzeugende und kinderliterarisch ungewöhnliche Weise erzählt. Ungewöhnlich ist bereits die fiktive Erzählsituation in Form einer rückblickend aus der Sicht einer Erwachsenen erzählten Erinnerung, die durch Bilder ausgelöst wird. […]Eine außergewöhnliche Erzählung über die Macht der Kunst und ihre Grenzen.“ Diese Grenzen liegen in diesem Roman darin, dass die Kunstfertigkeit, mit der der Junge aus der Mongolei eine Aura des Zauberhaften, Geheimnisvollen um sich geschaffen hat, ihn nicht vor der eiskalten Realität der Abschiebung schützt. Wie alle guten Kinder- und Jugendbuchautoren nimmt auch Frank Cottrell Boyce seine jungen Leser ernst und traut ihnen zu, dass sie es verkraften, wenn eine Geschichte einmal kein Happy End hat und dass sie es im Gegenteil eher zu schätzen wissen, wenn man ihnen einen Blick auf die Wahrheiten des Lebens erlaubt. Die poetische Illustrierung des Buches mit Polaroidbildern trägt ihr Übriges dazu bei, das Buch von Frank Cottrell Boyce aus der Masse der Jugendbücher hervorzuheben.

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