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Uta Eisenhardt

Die Leser des Magazins Stern kennen Uta Eisenhardt bereits seit Längerem als die Autorin der Kolumne „Icke muss vor Jericht“. Darin schildert Eisenhardt jede Woche Fälle „mit dem gewissen Etwas“ (Stern) aus dem Berliner Amtsgericht, dem größten Deutschlands. Dabei ist Uta Eisenhardt schon vieles untergekommen: Die Fälle im Amtsgericht spiegeln das wahre Leben in all seinen Facetten und mit seinen vielen Abgründen wider. Ob Mord auf dem Recyclinghof, sexuelle Belästigung bei der Pflege von alten und behinderten Menschen, ein 500-Euro-Schein, der im Fundbüro auf Abholung wartete, oder Einbruch in einer Bäckerei – als Gerichtsreporterin hat Uta Eisenhardt schon viel erlebt. Doch das alles wird von den Fällen in den Schatten gestellt, über die sie in ihrem Buch „Jenseits von Böse: Kranke Verbrechen – die krassesten Fälle einer Gerichtsreporterin“ schreibt, das Anfang 2014 erschienen ist. Darin widmet sie sich den Fällen, in denen es nicht mehr ausreicht, die Täter im Gefängnisvollzug unterzubringen. Diese Täter, die zur Tatzeit entweder schwachsinnig oder psychisch krank waren, an schweren Persönlichkeitsstörungen oder sexuellen Abweichungen litten, leben in ihrer eigenen Welt, in der sie ihren zwanghaften Trieb gewaltsam umsetzen müssen. Für sie bleibt nach dem Urteil nur noch die forensische Psychiatrie. Derzeit gibt es in Deutschland ca. 8000 Patienten, darunter 800 Frauen, die in forensisch-psychiatrischen Krankenhäusern untergebracht sind. Uta Eisenhardt schildert 17 Fälle, die zur Unterbringung in einer solchen Einrichtung führten, und unterhielt sich mit Patienten, Richtern, Anwälten, Pflegern über das Leben hinter diesen Gittern. Doch es ist nicht Voyeurismus, der die Gerichtsreporterin antreibt, sondern der Wunsch auf ein wichtiges Thema aufmerksam zu machen. Denn bei guter Führung erhalten die Patienten nach aufwendiger Prüfung Freigang. Manche von ihnen werden irgendwann sogar als geheilt entlassen, doch Uta Eisenhardt zeigt, dass von Heilung im eigentlichen Sinne eigentlich nicht gesprochen werden kann. Sie schildert Rückschläge bei der Wiedereingliederung in die Gesellschaft, die große Verantwortung, die die Entscheidungsträger tragen, und auch die traurige Bilanz, die mit solchen Fehlschlägen einhergeht. Ausgehend von ihren Gesprächen und den sachlichen Berichten unterbreitet Uta Eisenhardt, die Soziologie studiert hat und seit vielen Jahren als Journalistin arbeitet, Vorschläge, wie man Probleme im System der forensischen Psychiatrie beseitigen könnte. Doch sie bleibt ehrlich und konsequent, wenn sie sagt, dass den Menschen die Angst vor Rückfällen dieser Straftäter nicht nehmen kann. Wer sie durch illusorische Versprechungen zu beruhigen versucht, der verharmlost ein großes und gefährliches Problem, erkennt man am Ende des Buches von Uta Eisenhardt.

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