Gustave Flaubert
Gustave Flaubert (1821 – 1880) war einer der großen französischen Romanciers. Er begann auf Drängen seines Vaters, dem Chefarzt des städtischen Krankenhauses in Rouen, ein Jurastudium, das er jedoch bald wieder aufgab. Es folgten ausgedehnte Reisen in den Vorderen Orient. Nach seiner Rückkehr widmete Flaubert sich ganz dem Schreiben, wobei er sich zunächst dem Stil der Romantik verpflichtet fühlte. Doch schon in seinem ersten Werk, „Madame Bovary“, ist ein Bruch mit der Romantik zu verzeichnen. In herrlich ironischem Ton läutet er darin den Realismus ein. Das Werk gilt als einer der größten Romane der französischen Literatur und als Hauptwerk Flauberts. Noch weitaus einflussreicher war jedoch der Roman „Die Erziehung des Herzens“, den er 1869 erstmals veröffentlichte, ein wiederrum ironisches Werk, in dem ein junger Provinzler versucht, in der Liebe zu einer älteren Frau Erfahrung und „Erziehung“ zu erlangen. Seine Romane gehören stilistisch gesehen zum Besten, was die französische Literatur zu bieten hat. Mit Stendhal und Balzac bildete er das Dreigestirn der großen realistischen Erzähler und Romanciers Frankreichs.