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Theodor Fontane

Heinrich Theodor Fontane (1819 – 1898) war ein deutscher Schriftsteller, der als wichtigster Vertreter des poetischen Realismus in Deutschland gilt. Er wuchs als Sohn eines Apothekers in Neuruppin auf und begann in der Nähe von Berlin eine Ausbildung an der Gewerbeschule. Nach drei Jahren brach er die Ausbildung jedoch ab, um das Apotheker-Handwerk zu erlernen. Bereits 1839 veröffentlichte Fontane seine erste Novelle unter dem Titel „Geschwisterliebe“. 1840 trat er in der Nähe von Magdeburg seine erste Stelle als Apotheker an, schrieb aber parallel weitere Gedichte. Es folgten Anstellungen in Leipzig und Dresden, wo er Zugang zu den literarischen Kreisen fand. Erst 1849 aber gab er den Apothekerberuf endgültig auf, um sich nun vollständig der Schriftstellerei widmen zu können.

Neben zahlreichen politischen Texten entstanden später aber vorrangig Texte der Reiseliteratur, die zu dieser Zeit einen regelrechten Boom erlebten. Er bereiste als Korrespondent die Schauplätze des Deutsch-Dänischen- und Deutsch-Französischen-Krieges und schrieb für die Neue Preußische (Kreuz-) Zeitung. Auch diese Anstellung beendete er allerdings 1876 und widmete sich fortan der Tätigkeit als freier Schriftsteller. Zu seinen wichtigsten Werken gehören „Frau Jenny Treibel“ (1892) „Effi Briest“ (1984) und seine „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“, die in insgesamt fünf Bänden zwischen 1862 und 1888 erschienen. Sie brachten Fontane den Ruf als herausragenden Vertreter des poetischen Realismus ein, gekennzeichnet durch realitätsnahe Beschreibungen, feinen ironischen Humor und implizite Gesellschaftskritik.

Hellmuth Karasek schrieb 2015 über "Effi Briest": "Effi Briest ist neben Tolstois "Anna Karenina" und Gustace Flauberts "Madame Bovary" der berühmteste Ehebrecherroman des 20. Jahrhunderts. Er beschreibt, an welchen Grenzen damals bürgerliche Frauen zerbrachen." Für Karasek gehörte der Roman deshalb zu den "25 Büchern auf Deutsch, die jeder gelesen haben sollte".

1898 starb Theodor Fontane in Berlin.

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