Sasha Grey
Sasha Grey (Jahrgang 1988) ist, laut der Zeitung „Die Welt“, das „schmutzigste Mädchen der Welt“. Die katholisch erzogene Unschuld vom Lande entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zu einer regelrechten Legende im Porno-Business. Nach der High School kellnerte sie eine Weile, bevor sie sich zu einer Laufbahn in der Erotik-Branche entschied. Damals schrieb sie in ihre Bewerbung, sie sei bereit „eine Ware zu werden, um die sexuellen Fantasien der ganzen Welt zu befriedigen.“ Das ist ihr gelungen: 271 Filme lang war Sasha Grey der unangefochtene Star der US-amerikanischen Porno-Branche und gefragt wie keine zweite. Zahlreiche Auszeichnungen, darunter der Adult Video News-Preis, den sie mehrfach erhalten hat, belegen das. Grenzen scheint Sasha Grey nicht zu kennen und sie lebt ihre Lust so hemmungslos aus, wie sich das viele Menschen nicht einmal erträumen würden. Als sie sich mit 23 Jahren aus der Branche zurückzog, hatte sie alles erreicht, was man als Porno-Darstellerin erreichen kann. Inzwischen versteht sie sich weniger als Ware denn als Künstlerin. In ihr schlummere neben der zügellosen Sasha Grey auch eine intellektuelle Sasha Grey, „die Frau, die die Regeln des Sexkommerzes durchbrochen haben will, indem sie sich freiwillig und entschlossen als Ware verkauft“, wie sie gegenüber der „Welt“ berichtete. So ist auch ihr erster Erotikroman zu verstehen, der 2013 erschienen ist: „Die Juliette-Society“. Darin erzählt sie – mit einigen Abweichungen – ihre eigene Geschichte und lässt die Filmstudentin Catherine ihre kühnsten Träume ausleben, immer inspiriert von dem, was Sasha Grey selbst erlebt hat. Damit rennt sie nach „Shades of Grey“ offene Türen ein. Dennoch glaubt Grey, es gäbe immer noch zu wenig Erotikromane von Frauen für Frauen. Mit „Die Juliette-Society“ will sie Frauen ermutigen, „stolz auf ihre Sexualität zu sein." Das glaubt man ihr ebenso, wie man ihr schon immer ihre ehrliche Begeisterung für den Sex abgekauft hat. Hier war eine Frau nicht aus Geldgründen zum Sex gezwungen, nein, sie liebte ihn – und liebt ihn noch immer. Das machte von Anfang an den Erfolgsfaktor von Sasha Grey aus. Ähnlich wie bei „Shades of Grey“ geht es übrigens auch hier um die sündige Lust an der Unterwerfung. Das dürfte den vielen Fans der Trilogie von E. L. James sehr gefallen. Nur dass es bei Sasha Grey noch eine Spur weniger unschuldig zugeht, aber das ist bei diesem Lebenslauf wohl zu erwarten.
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