Ka Hancock
Ka Hancock sagt über sich selbst, dass ihre Liebe der Psychiatrie gehört, einem Fachgebiet, auf das sie sich spezialisiert hat, nachdem sie zwei Abschlüsse als Krankenschwester gemacht hatte. Diese Liebe zur Psychiatrie merkt man auch ihrem Debüt-Roman an, einem literarischen Wunderwerk über das wahre Wesen der Liebe. „Irgendwann zwischen Kindererziehung, Ausbildung und dem Wäschewaschen habe ich es geschafft, „Tanz auf Glas“ zu schreiben“, schreibt Ka Hancock auf ihrer Internetseite. Doch so bescheiden, wie sich die Autorin hier gibt, braucht sie gar nicht zu sein, denn „Tanz auf Glas“ ist ein Roman, der es schafft, sehr romantisch zu sein, ohne dabei ins Kitschige abzudriften, zu rühren und zum Weinen zu bringen, ohne dass die Sentimentalität Überhand nehmen würde. Ka Hancock nimmt ihre Geschichte und ihre Protagonisten ernst, sie kennt sie gut, hat sie ins Herz geschlossen. Sie begleitet sie den ganzen langen und schweren Weg durch das Buch hindurch – und sie schafft es, dass auch der Leser dies tun möchte, obwohl die Realität, der sich Lucy und Mickey Chandler darin stellen müssen, alles andere als angenehm ist. Doch Ka Hancock erlaubt ihren Lesern, Zeuge einer großen Liebe zu werden, die bei aller Märchenhaftigkeit glaubwürdig ist. Und weil man das Glück hatte, Lucy und Mickey kennenzulernen, möchte man sie bis zum Schluss begleiten. Vielleicht ist all das den Kenntnissen in der Psychiatrie zu verdanken, auf die sich die Autorin stützen kann. Die Liebe, von der Ka Hancock in „Tanz auf Glas“ schreibt, kennt sie aus eigener Erfahrung. Sie schreibt, sie sei seit einer Ewigkeit mit ihrer Highschool-Liebe verheiratet. Gemeinsam haben die beiden vier Kinder großgezogen, die inzwischen ebenfalls verheiratet sind und wiederum Kinder bekommen haben. Es ist wohl dieses Leben, dieses einfache, stille, scheinbar so alltägliche Glück, nach dem sich die Charaktere in Ka Hancocks Debüt-Roman sehnen. Und Hancock schätzt sich glücklich, damit gesegnet worden zu sein, während es anderen versagt bleibt.