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Thich Nhat Hanh

Thich Nhat Hanh (Jahrgang 1926) ist der neben dem Dalai Lama wohl bekannteste buddhistische Mönch, der in aller Welt für die Verbreitung der buddhistischen Lehre arbeitet. Von ihm stammt der Ausdruck des „engagierten Buddhismus“. Darunter versteht Thich Nhat Hanh die Verbindung zwischen meditativer Einsicht und holistischer Weltsicht auf der einen Seite und aktivem ökologischem, humanistischem und sozialem Engagement zum Schutz der Mitwelt und der Mitwesen auf der anderen Seite. Oberstes Ziel des engagierten Buddhismus nach Thich Nhat Hanh ist so die Beseitigung ökonomischer, sozialer, geschlechterspezifischer und humanistischer Benachteiligung. Dieser Ansatz stammt noch aus den Zeiten des Vietnamkrieges, in dem Nhat Hanh und andere buddhistische Mönche und Nonnen des Landes versuchten, dem sichtbaren Leid zu begegnen und es zu lindern, ohne Position zwischen den Fronten zu beziehen. Für Thich Nhat Hanh ist der Buddhismus vorurteilsfrei, ohne jede Wertung, geprägt vom Mitgefühl für alle Wesen – ohne Ausnahme, ohne Unterschiede. Achtsamkeit sich selbst und anderen gegenüber durchzieht das ganze Wirken von Thich Nhat Hanh, der im Alter von 16 Jahren im T? Hi?u-Tempel in Hu? zum Mönch ordiniert wurde. Der Namensbestandteil Thich (Thích) ist der Titel der vietnamesischen Mönche. Schon früh interessierte sich Thich Nhat Hanh für die Lehren des Mahayana, für den „kleinen Weg“ des Buddhismus, an dessen erster Stelle die Erkenntnis des Leids steht. Ziel dieses Weges ist es, dass alle Wesen (einschließlich einem selbst) von ihrem Leid erlöst werden mögen. Dabei wird das eigene Wohl dem Wohle der anderen untergeordnet. Auch in seinem späteren Wirken findet dieser Grundgedanke immer wieder Ausdruck. Schon früh veröffentlichte Thich Nhat Hanh Artikel zu diesem Thema in vietnamesischen Tageszeitungen. Nach Aufenthalten in den USA, wo er in Princeton forschte und an der Columbia University Vorlesungen hielt, gründete er in Vietnam die Van Hanh University und schrieb sein erstes Buch, das den Titel „Erneuerter Buddhismus“ trug. 1963 war Thich Nhat Hanh einer der Mitbegründer der Vereinigten Buddhistischen Kirche von Vietnam, die in der Tradition des Mahayana stand und sich auf dem Land dem Aufbau von Schulen und Krankenhäusern widmete. Ihre Mitglieder waren es auch, die während des Vietnam-Krieges für den Wiederaufbau bombardierter Ortschaften arbeiteten – alles, um das Leid aller Wesen zu lindern. Seine „spirituelle Widerstandsbewegung“ gegen den Krieg, der „Tiep-Hien-Orden“, setzte die Lehren Buddhas in konkrete Sozial- und Friedensprojekte um, die das durch den Krieg verursachte Leid auffangen sollten. Um den Krieg zu beenden, wandte sich Thich Nhat Hanh auch an namenhafte Persönlichkeiten aus aller Welt, darunter Martin Luther King und Papst Paul VI. Dies brachte ihn in Konflikt mit der südvietnamesischen Regierung, die ihn in Folge seiner Friedensaktivitäten ins Exil in Paris verbannte. Dennoch konnte Thich Nhat Hanh nicht aufhören, sich gegen den Krieg zu engagieren. Unter dem Pseudonym Bsu Danlu veröffentlichte er in Vietnam mehrere Bücher. Außerdem nutzte er die Zeit in Paris, um die buddhistischen Lehren in der westlichen Welt zu verbreiten. Bis heute zieht sein Retreat „Plum Village“ in der Nähe von Bordeaux jedes Jahr Tausende von Menschen an. Hier entstanden wiederum zahlreiche Bücher, die die praktische Anwendung der buddhistischen Lehre zum Thema haben und sich in der westlichen Welt bis heute großer Beliebtheit erfreuen. Dazu gehört auch der Ratgeber „achtsam arbeiten, achtsam leben“, in dem Thich Nhat Hanh praxisnah erläutert, wie Sie Ihren Arbeitsalltag mit einem kleinen bisschen mehr Achtsamkeit erfüllender und beglückender gestalten können. Auch hier ist ein zentraler Punkt die Achtsamkeit im Umgang mit sich selbst und anderen. Ob Vorgesetzte, Kollegen oder Angestellte – der achtsame Umgang miteinander kann das Arbeitsleben deutlich bereichern. Thich Nhat Hanh fordert dazu auf, jeden einzelnen Augenblick des Tages in gleichbleibend hoher Wachheit mit absichtlich aktivierter Aufmerksamkeit bewusst wahrzunehmen. Das scheint eine schwere Aufgabe zu sein, kann aber mit diesem Ratgeber gut bewältigt werden. Lesen Sie hierzu auch unser Topthema zur Achtsamkeit und lernen Sie verstehen, was Thich Nhat Hanh meint. 2005 wurde es dem weltberühmten Mönch zum ersten Mal  gestattet, in seine Heimat einzureisen, wo er nach 39 Jahren erstmalig Vorträge und Retreats abhalten durfte. Eine endgültige Heimkehr ist für Thich Nhat Hanh aber noch immer nicht in Sicht.

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