Heinrich Heine
Heinrich Heine (1797 – 1856) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Seine Werke „Deutschland. Ein Wintermärchen“, „Romanzero“ und „Die Götter im Exil“ zählen zu den Glanzstücken der modernen deutschen Dichtung. Er gilt als einer der letzten Söhne der deutschen Romantik, überwand diese Epoche jedoch bald sowohl in der Wahl seiner Themen als auch in der Wahl der Stilmittel. Später, als Heine zum wichtigsten Vertreter des Vormärzes geworden war, rechnete er sogar schonungslos mit den reaktionären Tendenden der Spät-Romantiker ab. Das Werk Heinrich Heines verbindet Elemente der Weimarer Klassik, der Aufklärung, des Realismus und des Symbolismus. Feine Wortspiele und pointierter Wortwitz sind seine markantesten Erkennungsmerkmale. Heine wurde als Christian Johann Heinrich Heine in Düsseldorf als Sohn eines jüdisch-assimilierten Tuchhändlers geboren. Seine berufliche Laufbahn begann er als Volontär bei dem Frankfurter Bankier Rindskopff und 1816 wechselte er in das Bankhaus seines wohlhabenden Onkels Salomon Heine in Hamburg. Salomon soll über Heine gesagt haben: „Hätt’ er gelernt was Rechtes, müsst er nicht schreiben Bücher.“, denn schon während der Schulzeit hatte Heinrich Heine erste Schreibversuche unternommen. Schnell wurde das Schreiben zu einer Leidenschaft und einem Bedürfnis für ihn. Seit 1815 veröffentlichte er in der Zeitschrift Hamburgs Wächter erste Gedichte. Da er weder als Bankier noch als Tuchhändler erfolgreich war, studierte Heine ab 1819 Rechts- und Kameralwissenschaften in Bonn. Er besuchte jedoch nur eine einzige juristische Vorlesung und lauschte stattdessen lieber den Vorträgen in deutscher Sprache und Poesie. Hier ließ er sich stark von August Wilhelm Schlegen prägen. Später wechselte Heine nach Berlin, wo er sein erstes Buch veröffentlichte: „Gedichte“ (1822). Es folgten „Tragödien, nebst einem lyrischen Intermezzo“ und die Tragödien „Almansor“ und „William Ratcliff“ sowie mehrere Textfragmente. 1825 promovierte Heinrich Heine zum Doktor der Rechte und wechselte zum Christentum über, um seine Anstellungschancen zu erhöhen. Glück hatte er bei dem Versuch, eine Anstellung zu bekommen, dennoch nicht. Dafür konnte er 1824 den ersten literarischen Erfolg verbuchen: „Dreiunddreißig Gedichte“. Darin findet sich auch Heines bekanntestes Werk „Die Loreley“. Während die ersten Texte stark romantisch geprägt waren und einen volksliedhaften Ton hatten, wurde der Tenor bald ironisch. Der „entlaufene Romantiker“ Heinrich Heine nutzte die Stilmittel der Romantik bald für politische Verse und Gesellschaftskritik. Spätestens seit er 1827 Redakteur der Neuen allgemeinen politischen Annalen in München war, galt er als literarisches Talent und erfreute sich europaweiten Ruhmes. Bald wurde er zum Vorreiter der Revolution. Ab 1835 war er Pariser Korrespondent der Augsburger Allgemeinen Zeitung. Zur gleichen Zeit wurden seine Werke in Preußen verboten und Heinrich Heine wählte Paris zu seinem endgültigen Exil, sollte aber nie aufhören, sich nach Deutschland zu sehnen. In Frankreich entstand eine Flut von Essays, politischen Artikeln, Polemiken, Denkschriften, Gedichten und Prosawerken. 1843 und 1844 unternahm er zwei letzte Reisen nach Deutschland und verarbeitete dies in seinem großen Werk „Deutschland. Ein Wintermärchen“. Die letzten acht Jahre seines Lebens verbrachte Heinrich Heine wegen eines Nervenleides ans Bett gefesselt. Doch auch im Krankenbett hörte er nicht auf zu schreiben, bis er 1856 in Paris verstarb.
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