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Husch Josten

Husch Josten weiß, wie sie ihre Leser begeistert. © Brigitta Leber_PoisonpixUngewöhnlich klingt der Vorname der deutschen Journalistin Husch Josten (Jahrgang 1969). Tendenziell würde man eher niederländische Wurzeln vermuten. Doch damit läge man komplett falsch. Der Kölner Illustrierten erklärte Josten, wie sie wirklich zu ihrem Namen kam, der sich von ihrem strengen Taufnamen Hildegard so sehr unterscheidet, wie nur möglich: „Meine Mutter hat mir diesen Spitznamen gegeben, als ich klein und zu schnell überall und nirgends war. In meiner Familie hat mich danach niemand mehr anders genannt, schließlich auch sonst keiner.“ Und auch ihre Artikel und Bücher erscheinen heute unter diesem außergewöhnlichen Namen, etwa ihr Debüt-Roman „In Sachen Josef“ aus dem Jahr 2011, der Nachfolger „Das Glück von Frau Pfeiffer“ und schließlich „Der tadellose Herr Taft“, mit dem sich Husch Josten in die Herzen zahlloser Leser geschrieben hat.

Josten studierte Geschichte und Staatsrecht und ging anschließend nach Paris, wo sie für Burda arbeitete. Es folgten ein Volontariat bei der Kölner Rundschau und eine Anstellung in der Pressestelle der damals noch im Bau befindlichen Kölnarena. Einen Abstecher in die PR später ging Husch Josten nach London und sagt heute über die vielen Stationen ihres Lebens, sie könne kaum sagen, „was davon am schönsten war.“ Sie wisse nur: „Alles davon war wichtig und spannend, und immer ging es ums Schreiben“ (Kölner Illustrierte). Bevor sie ihren ersten Roman, „In Sachen Josef“ veröffentlichte, gingen – von der Idee bis zur Publikation – vier Jahre ins Land. Geschrieben habe sie ihn in London, ihn dann aber für einen anderen Roman liegen gelassen, weil sie Abstand gebraucht habe. Auslöser des Buches war der Tod eines Freundes, der viel zu jung und viel zu früh starb. Daraufhin hätten alle in seiner Umgebung innegehalten und realisiert: „So kann es gehen, es kann einfach vorbei sein, jeden Tag.“ Deshalb sei es so wichtig, sich in Freundschaften und Beziehungen jeden Tag neu zu positionieren.

Als Husch Josten ihr Manuskript dann Jahre später wieder in die Hand nahm, fand sie in der Berlin University Press auf Anhieb einen Verlag, der das Buch veröffentlichen wollte. Ihr Debüt aus dem Jahr 2011 wurde für den aspekte-Literaturpreis nominiert. Seitdem kann sie vom Romaneschreiben nicht mehr lassen. Husch Josten genießt die inhaltliche „Schwerelosigkeit und Freiheit“, die ihr so ein Roman verschafft, wie sie der Illustrierten erklärte. Darüber hinaus sei es Herausforderung und Genugtuung zugleich, in Ruhe an einem langen Text basteln und nicht kurz und prägnant sein zu müssen. Es war deshalb keine Frage, ob es einen zweiten Roman von Husch Josten geben würde, sondern mehr wann. Und die Fans von Joseph, Martha, Paco und Klio mussten nicht lange warten. Bereits 2012 erschien ihr vielgelobter zweiter Roman mit dem poetischen Titel „Das Glück von Frau Pfeiffer“, wiederum gefolgt von „Fragen Sie nach Fritz“ (2013), einer Sammlung von Kurzgeschichten.

2014 erschien dann „Der tadellose Herr Taft“, eine Liebesgeschichte mit philosophischen Ansätzen oder eine philosophische Betrachtung im Rahmen eines Liebesromans. So oder so ist „Der tadellose Herr Taft“ absolut „zauberhaft“, wie der STERN schrieb, „eine Mischung aus Liebesgeschichte und Philosophievorlesung, [die] von Seite zu Seite immer besser [wird].“ Ob Europa und die deutsche Politik, der Krieg in Afghanistan oder Krieg im Allgemeinen – Husch Josten spannt einen weiten Bogen und erlaubt sich philosophische, moralische und ethische Betrachtungen, die zuweilen unbequem sind, den Leser aber zum Nachdenken anregen. Und allein dafür verdient dieser herausragende Roman schon Respekt und Anerkennung. Es ist ein Buch, das aufrüttelt und uns bewusst macht, dass wir Position beziehen müssen. Jahrelang haben wir uns zu wohl gefühlt, sind träge und schläfrig geworden und haben die Wachsamkeit schleifen lassen. Wer Husch Jostens „Der tadellose Herr Taft“ gelesen hat, wird das zukünftig ändern.

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