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Daniel Kampa

Daniel Kampa ist Verleger bei HOFFMANN UND CAMPE. Foto Bastian Schweitzer © Diogenes VerlagDaniel Kampa (Jahrgang 1971) ist einer der Großen des deutschen Verlagswesens. Mehr als 20 Jahre hatte er als einer der engsten Mitarbeiter des Verlagsgründers bei Diogenes deine verantwortliche Position inne, seit 2004 in der Geschäftsleitung des Verlags in Zürich, bevor er 2013 Verleger bei HOFFMANN UND CAMPE wurde.

In seiner Zeit beim Diogenes Verlag gab Daniel Kampa nicht nur selbst mehr als 50 Anthologien heraus, die über 2,5 Millionen Mal verkauft wurden, er war auch für die Programmgestaltung und Entdeckung neuer Autoren mitverantwortlich. So geht zum Beispiel die Wiederbelebung moderner Klassiker – Georges Simenon, F. Scott Fitzgerald oder W. Somerset Maugham – auf ihn zurück. In den letzten Jahren machte sich Daniel Kampa als Marketingleiter bei Diogenes einen Namen. Hier zeichnete er unter anderem für die Vermarktung so bedeutender Autoren der Gegenwartsliteratur wie Paulo Coelho oder Martin Walker verantwortlich. Als Herausgeber war er unter anderem für die Weihnachtsbücher „Früher war noch mehr Lametta“, „O du schreckliche: Kriminelle Weihnachtsgeschichten“, „Früher war Weihnachten später“, „Endlich Weihnachten: Geschichten über die schrecklich-schönste Zeit des Jahres“ und für den literarischen Kalender „Mit Geschichten durchs Jahr“ zuständig.

Für all diese Aufgaben brachte Daniel Kampa genau die richtigen Voraussetzungen mit. Er studierte Wirtschaft und Publizistik und arbeitete schon während des Studiums als Buchhändler und anschließend bei Verlagen und Literaturagenturen in New York und London. Mitte der 1990er Jahre ließ sich Kampa dann in Zürich nieder, um sich ganz seiner Arbeit für Diogenes zu widmen. Ein einjähriges Volontariat war der Einstieg in seine 20-jährige Karriere beim Verlag. Danach wollte Kampa eigentlich gleich nach New York zurückkehren und dort bei Random House ein Praktikum absolvieren, wie er dem „Börsenblatt“ verriet. Doch er blieb in Zürich und ehe er sich versah, waren 20 Jahre vergangen. Über Daniel Keel, dessen engster Vertrauter Kampa war, sagte er später, Keel habe ihm vorgelebt, „dass ein Verleger alles tun muss für seine Bücher und mehr sein muss als nur ein Homme de Lettres. Keel war auch ein Marketing- und PR-Genie, ein Ausstattungsfanatiker und Grafiker und, nicht zu vergessen, ein gewiefter Geschäftsmann. Auch ganz wichtig: der eigenen Nase zu folgen, nicht irgendwelchen Trends hinterherzuhecheln.“ Keel habe ihn wie kein anderer Mensch gefördert und ihm, ohne es zu wollen, so viel beigebracht – „über Bücher, aber auch über das Leben. Ich habe ihn sehr verehrt, ich denke jeden Tag an ihn.“

1997 wurde Daniel Kampa Herausgeber des Literaturmagazins Tintenfass und seit 2009 fiel auch das Diogenes Magazins in seinen Aufgabenbereich. Zusätzlich war er Autor der Diogenes Verlagschronik. Nach dem Tod des Verlagsgründers Daniel Keel fand Kampa 2013, im Alter von 42 Jahren, bei HOFFMANN UND CAMPE eine neue Herausforderung. HOCA-Verleger Thomas Ganske sagte damals, er freue sich sehr, mit Daniel Kampa einen Programmgestalter gewonnen zu haben, „der  insbesondere für ein herausragendes literarisches  Konzept mit großer Autorentradition steht.“ „In seiner bisherigen Arbeit hat er bereits viele Jahre lang das erzählerische Werk vieler wichtiger Autoren begleitet und ediert – das wird er nun in Hamburg mit Erfolg fortsetzen“, hieß es in der Pressemeldung. Die Entscheidung für HOCA begründete Kampa damit, dass es in Hamburg ein ähnliches Literaturverständnis gebe, wie bei Diogenes. „Vor allem aber steht bei HOFFMANN UND CAMPE mit Thomas Ganske ein Eigentümer hinter dem Verlag, der ein leidenschaftlicher Büchermensch ist und an die Zukunft des Buches glaubt. Am Ende spielte das Persönliche eine nicht geringe Rolle“ (Börsenblatt). Für die Zukunft des Verlages wünscht sich Kampa, dass er für „gute und gut lesbare Literatur und für ton­angebende Sachbücher steht.“ „Das Konzept des genreübergreifenden, überbordenden Publikumsverlags ist heute klar überholt, eine Hardcover-Vorschau mit 40 bis 50 Titeln können Journalisten und Buchhändler nicht mehr verdauen.“ Als Leser dürfen wir nun gespannt sein, wie Daniel Kampa diesen ambitionierten Plan bei HOFFMANN UND CAMPE angehen wird.

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