Harold Kushner
Der in Brooklyn gebürtige Harold Samuel Kushner (Jahrgang 1935) ist ein US-amerikanischer Rabbi, der mit nicht einmal 40 Jahren einen populärtheologischen Bestseller landen konnte. Die zentrale These in „Wenn guten Menschen Böses widerfährt“ und damit Kushners Aufsehen erregende Antwort auf die Theodize-Frage: Gottes Güte kann nicht angezweifelt werden, aber allmächtig ist er ist er nicht. Die empfundene Wut angesichts des eigenen Leids – auf sich selbst, auf Gott – muss jedoch in jedem Fall als kontraproduktiv angesehen werden; zu ablehnend steht man damit allen Hilfsangeboten gegenüber, den menschlichen wie den göttlichen.
Kushner, der an der prestigeträchtigen Ivy-League-Universität Columbia studierte, ist heute über 80 Jahre alt. Als Rabbi einer jüdischen Gemeinde in Massachusetts hilft er weiterhin den Menschen persönlich, obwohl er in den USA als Schriftsteller längst zu einer echten Größe in der spirituell-religiösen Sparte geworden ist. Über vier Jahrzehnte schrieb er Bücher zur Selbsthilfe, und oft konnte er in diesem Bereich wirklich neue Saiten anschlagen.
Die Werke, die über die Jahrzehnte ins Deutsche übertragen wurden, sind heute teils nur noch schwierig aufzutreiben – der Markt scheint gesättigt mit moderneren, hippen Weisheiten von jungen, energiegeladenen Gurus. Das Gütersloher Verlagshaus legte jedoch 2010 Kushners offenkundig zeitloses Erstlingswerk neu auf: „Wenn guten Menschen Böses widerfährt“ hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Zudem konnte sich der Verlag auch an Kushners bislang letztem Werk die Rechte sichern: Seit Februar 2016 ist „Neun Einsichten, die mich zuversichtlich leben lassen“ erhältlich.
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