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Elmore Leonard

Die New York Times nennt Elmore Leonard (Jahrgang 1925) den „größten lebenden Kriminalautor“ – und der Leser ist geneigt, der Zeitung zuzustimmen. Leonards zahlreiche Krimis haben etwas herrlich altmodisches an sich, ohne dabei altbacken zu sein. Weder sind seine Handlungsstränge bis zur Unverständlichkeit verschachtelt noch reizt er Spannung und Action bis zum Ende aus. Stattdessen liefert Elmore Leonard solide Krimis, die bestens unterhalten und intelligent geschrieben sind. Geschrieben hat er schon seit seinem zehnten Lebensjahr – und nun mit (vermutlich, darüber gibt es unterschiedliche Aussagen) Mitte 80 hat er seinen Stil perfektioniert. Sein großes Vorbild war Erich Maria Remarque, der mit seinem Roman „Im Westen nichts Neues“ einen Klassiker der Literaturgeschichte geschrieben hat. Auf diesem Buch basierend schrieb Elmore Leonard sein erstes Theaterstück. Es folgten einige Erzählungen, von denen er die eine oder andere in der Schülerzeitung veröffentlichte. Nach seinem High School-Abschluss meldete sich Elmore Leonard zur Navy und wurde im Zweiten Weltkrieg im Pazifik eingesetzt. Nachdem der Krieg zuende war, studierte er an der University of Detroid, wo er seinen Abschluss in Englisch und Philosophie machte. Schon während des Studiums arbeitete er für eine Werbeagentur, doch nach dem Abschluss war endlich seine Zeit zum Schreiben gekommen. Es waren zunächst vor allem Western, mit denen sich der junge Autor einen Namen machte. Mehrere Erzählungen und fünf Romane erschienen zwischen 1951 und 1961. In jenem Jahr entschied Elmore Leonard auch, die Werbeagentur endgültig zu verlassen und sich ganz dem Schreiben zu widmen. Doch schon Mitte der 1960er Jahre geriet das Western-Genre in eine tiefe Krise, die auch Elmore Leonard nicht verschonte. Wiederum war er gezwungen, sich seinen Lebensunterhalt mit Werbefilmen und –broschüren zu verdienen, anstatt das zu machen, was ihm wirklich am Herzen lag. 1969 schrieb er dann seinen ersten Kriminalroman. Innerhalb weniger Jahre baute sich Leonard einen guten Ruf als Krimiautor auf und 1985 gelang ihm mit „Glitz“ endlich der Durchbruch. Seit jener Zeit nahmen auch die Kritiker endlich Notiz von Elmore Leonard. Inzwischen sind viele seiner Bücher verfilmt worden. Seine Krimis zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass nur sehr selten Privatdetektive eine Rolle spielen – sehr untypisch für Bücher dieses Genres in den 1970er und 1980er Jahren. Fälle sollen nicht aufgelöst werden, weshalb auch Polizisten nur selten eine Rolle spielen, sondern sie geschehen in eben jenem Moment. Blutige Taten und grausame Serienkiller kommen ebenfalls so gut wie nie nie in seinen Büchern vor. Leonard geht es um die Milieuschilderungen, um den Aufbau und das Studium von Charakteren und um das Erzählen von Geschichten. Seine Leser wissen das sehr zu schätzen und freuen sich über jeden neuen Krimi von Elmore Leonard. Mehr als 70 Romane hat er bis heute veröffentlicht, darunter zuletzt „Dschibuti“ (2010) und „Raylan“ (2012).

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