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Claude Lévi-Strauss

Claude Lévi-Strauss (1908-2009) ist ein französischer Ethnologe, Religionswissenschaftler und Soziologe, dessen Denken und Schreiben immer den Respekt vor anderen Kulturen zum Ausdruck bringt. Stets vergleicht er die Mythen und Rituale vermeintlich „primitiver“ Gesellschaften mit den unsrigen – und entdeckt überraschende Analogien.

Der in Brüssel geborene Begründer des ethnologischen Strukturalismus arbeitete lange Jahre als Gastprofessor für Soziologie an die Universität von São Paulo, unternahm Forschungsreisen in den Mato Grosso und ins Amazonasgebiet, emigrierte als Jude 1941 nach New York, wo er bis 1945 unterrichtete.

Der Reisebericht „Traurige Tropen“ von Claude Lévi-Strauss ist sein Hauptwerk. Das Buch formuliert eine deutliche Kritik an der westlichen Zivilisation – genauso, wie das 1962 veröffentlichte Werk „Das wilde Denken“. Weitere Bücher des Autors sind: „Das Rohe und das Gekochte“, „Vom Honig zur Asche“, „Der Ursprung von Tischsitten“ „Der nackte Mensch“ und „Wir sind alle Kannibalen“. Claude Lévi-Strauss ist auf dem Friedhof der Gemeinde Lignerolles im Département Côte-d'Or begraben.

Claude Lévi-Strauss hat wie kaum ein anderer Ethnologe die Faszination des „Wilden Denkens“ beschrieben und Alternativen zur westlichen Zivilisation aufgezeigt. Stets stellte er die Überlegenheit „unserer“ Kultur in Frage. „Primitive“ Völker gab es für ihn nicht – und für Fortschrittsoptimismus hatte Claude Lévi-Strauss vor allem Skepsis übrig. Seine Bücher können bis heute mit großer intellektueller Lust und auch Freude an der poetischen Schönheit der Texte gelesen werden. Er ist einer der wichtigsten Denker des 20. Jahrhunderts, der mit 90 Jahren sein Leben resümierte: „Montaigne hat gesagt, dass das Alter den Menschen jeden Tag ein bisschen mehr reduziert und der Tod nur noch ein Viertel oder die Hälfte eines Menschen dahinrafft. Montaigne starb mit 59 Jahren und konnte sich zweifellos keine Vorstellung machen vom extremen Alter, in dem ich mich heute befinde. In diesem hohen Alter, das ich nicht zu erreichen dachte und das eine der merkwürdigsten Überraschungen darstellt, habe ich das Gefühl, ein zerstörtes Hologramm zu sein.“

Um mehr über Claude Lévi-Strauss und seine Ansätze zu erfahren, lesen Sie auch "Claude Lévi-Strauss zur Einführung" von Thomas Reinhardt.

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