Jonathan Littell
Jonathan Littell (Jahrgang 1967) ist ein französischer Schriftsteller mit US-amerikanischen Wurzeln. Seine Familie stammt ursprünglich aus Osteuropa, wanderte aber auf der Flucht vor der Judenverfolgung nach dem Sturz des russischen Zaren Ende des 19. Jahrhunderts nach Amerika aus. Sein Vater Robert Littell war der Autor zahlreicher, vielgelesener Spionageromane und so war es kein Wunder, dass Jonathan Littell sich ebenfalls dem Schreiben zuwandte. Er studierte in Yale und veröffentlichte 1989 seinen ersten Roman, die Science-Fiction-Geschichte „Bad Voltage“. Im Alter von 39 Jahren erschien 2006 sein bedeutsamstes Werk, „Die Wohlgesinnten“. Mutig wie schon lange kein Autor mehr wagte er sich darin an die Aufarbeitung der NS-Geschichte. Aus der Perspektive eines deutschen Offiziers schildert er ohne Reue die Grausamkeiten des Vernichtungsfeldzugs der Nazis in Osteuropa. In dem Buch stecken fünf Jahre Recherche. Diese Mühe wurde mit dem französischen Prix Goncourt ausgezeichnet. Es folgten die Romane „Das Trockene und das Feuchte“ (2009), „Ein Tag im Sommer“ (2009) und „Tschetschenien im Jahr III“ (2009).