Petros Markaris
Petros Markaris (Jahrgang 1937) ist ein griechischer Autor, der mit seinen Kriminalromanen über Kommissar Kostas Charitos bekannt geworden ist. Der schrullige Kommissar ermittelt in Athen und ist in Fälle involviert, die die aktuelle politische und gesellschaftliche Lage Griechenlands thematisieren. Petros Markaris wurde in Istanbul geboren und besuchte hier das St. Georgs-Kolleg. Sein Volkswirtschafts-Studium absolvierte er unter anderem in Wien und Stuttgart. Schon während des Studiums schrieb Petros Markaris, der fließend griechisch, türkisch und deutsch spricht und schreibt, mehrere zeit- und gesellschaftskritische Theaterstücke. Große Bekanntheit erlange Markaris jedoch erst mit der beliebten griechischen Fernsehkrimi-Serie „Anatomie eines Verbrechens“ und als Co-Autor der Filme von Theo Angelopoulos. 1995 erschien mit „Hellas Channel“ der erste Kostas Charitos-Krimi. Es folgten „Nachtfalter“, „Live!“, „Der Großaktionär“, „Die Kinderfrau“, „Faule Kredite“ und „Zahltag“ (2012). Wie auch schon die vorangegangenen Romane spielt auch „Zahltag“ im Milieu einer arrivierten Linken, die allmählich ihre Ideale verliert. Der Krimi ist dabei brandaktuell und zeichnet ein Bild von Griechenland in der Krise: Während das Land unter den enormen Schulden beinahe zusammenbricht, zahlen viele reiche Griechen noch immer keine Steuern. Das will der Täter in „Zahltag“ mit knallharten Mitteln ändern. Petros Markaris versteht es hervorragend, Gesellschaftskritik und Unterhaltung zu verbinden. Ihn interessiert nach eigenen Worten vor allem die „Globalisierung der kriminellen Tätigkeit, die parallel zur wirtschaftlichen Globalisierung läuft.“ Petros Markaris lebt heute zwischen Istanbul, Wien und Athen und hat deshalb auch seine Autobiographie „Wiederholungstäter“ (2008) mit dem Untertitel „Ein Leben zwischen Istanbul, Wien und Athen“ versehen.
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Die Gruppe 47 war das zentrale literarische Organ der Bundesrepublik in der Nachkriegszeit. Aus der sogenannten Trümmerliteratur ging unter der Führung von Hans Werner Richter und Alfred Andersch eine neue deutsche Literatur hervor, die bis heute nachwirkt.