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Reinhold Messner

Reinhold Messner kann auf ein abenteuerreiches Leben zurückblicken. (c) www.arneschultz.comReinhold Messner (Jahrgang 1944) ist ein weltberühmter Extrembergsteiger, Abenteurer und Alpinist aus Südtirol. Bekannt wurde er, als er als erster Mensch der Erde den Mount Everest ohne Zuhilfenahme von Flaschensauerstoff bestieg. Er war auch der Erste, dem es gelang, alle 14 Achttausender zu besteigen. Messner wuchs im italienischen Villnöß in Südtirol auf und studierte anschließend Vermessungskunde in Padua. Schon früh galt seine Leidenschaft dem Bergsteigen in den Alpen. Hier war keine Herausforderung zu groß für ihn (z.B. Eiger-Nordwand). Seine Tätigkeit als Mathelehrer an einer Mittelschule war nur von kurzer Dauer; schon nach einem Jahr widmete er sich vollständig dem Bergsteigen und ging mit den Riesen dieser Welt eine lebenslange Liebesbeziehung ein. Seit den 1990er Jahren ist Reinhold Messner ein gefragter Trainer bei Manager-Seminaren und 1992 gründete er eine Vereinigung für deutsche Spitzenmanager, die Similauner, die gemeinsame Bergtouren, Ski-Abfahrtsrennen und berufliche Vorträge anbietet.

Schon in den 1960er und 1970er Jahren hatte Reinhold Messner in den Alpen von sich reden gemacht. 1965 durchstieg er als Erster die Nordwand des Ortler. Es folgten zahlreiche extreme Erstbe- und –durchsteigungen, die ihm bald den Ruf einbrachten, der beste Bergsteiger Europas zu sein. Ab 1970 bestieg Messner dann auch mehrere Achttausender im Himalaya und schließlich 1978 den Mount Everest ohne Sauerstoffflasche. Für ihn persönlich stellte der Nanga Parbat die größte Herausforderung dar. Er nahm an insgesamt fünf Expeditionen auf diesen Gipfel teil, schaffte es aber nur zwei Mal tatsächlich ans Ziel. Hier kam beim Abstieg 1971 sein Bruder Günther an der Diamir-Flanke in einer Lawine ums Leben. In den folgenden Jahren sollte dies immer wieder zu erbitterten Streitigkeiten führen und Messners Kritiker geben ihm bis heute die Schuld am Tod seines Bruders. Zu diesem Thema wurden mehrere Bücher verfasst und 2008 auch ein Film gedreht: „Nanga Parbat“.

1978 gelang Reinhold Messner die erste Besteigung des Mount Everest ohne Sauerstoffflaschen. In den kommenden Jahrzehnten bezwang er alle weiteren Achttausender und nahm an zahlreichen abenteuerlichen Expeditionen teil. So unternahm er 1988 eine Yeti-Tibet-Exkursion im Alleingang, durchquerte Bhutan, die Wüste Taklamakan in Xinjiang, die Arktis und die Wüste Gobi. Kein Wunder, dass er heute als einer der größten Abenteurer unserer Zeit gilt. Über seine Abenteuer als Bergsteiger veröffentlichte Reinhold Messner zahlreiche Bücher, darunter „Zurück in die Berge“ (1970), „Bergvölker der Erde“ (1975), „Alle meine Gipfel“ (1982), „Wettlauf zum Gipfel“ (1986), „Die schönsten Gipfel der Welt“ (1989), „Yeti – Legende und Wirklichkeit“ (1998) und "Mein Leben am Limit". Nach wie vor gehört die große Liebe des gebürtigen Südtirolers jedoch den Alpen seiner Heimat. 2007 veröffentlichte er das aufwendig gestaltete Buch „Meine Alpen: Geschichte – Gefährdung – Visionen“. Zur gleichen Zeit entstand auch die dreiteilige TV-Dokumentation „Messners Alpen“ von Reinhold Messner. Sein Messner Mountain Museum mit sechs Standorten, soll diese Liebe manifestieren und die Menschen für die Berge begeistern.

Anlässlich seines 70. Geburtstags veröffentlichte Messner 2014 seine Autobiografie mit dem Titel „Über Leben“. Die Anspielung auf seine große Fähigkeit, das Überleben, ist gewünscht, verbirgt jedoch, dass es in dem Buch um viel mehr geht als nur das Überleben in den Bergen und auf waghalsigen Expeditionen. Auch wenn diese Geschichten in dem 330 Seiten umfassenden Werk natürlich nicht zu kurz kommen, geht es auch um den Familienmenschen Reinhold Messner, um den Ehemann und Vater, um den kleinen Jungen, der zum großen Abenteurer wurde, um den Umweltschützer, Freund und Kletterkameraden von Politikern und Geschäftsleuten. Es geht darum, was das Leben für Reinhold Messner ausgemacht hat. Natürlich setzt sich er sich damit auch ein bisschen ein eigenes Denkmal. Zugleich reflektiert er sein Leben auf ungewohnt leise Art und Weise. „Sogar die Entdeckung, dass die Welt dieselbe wäre, wenn es mich nie gegeben hätte, ist keine Zumutung mehr“, ist einer dieser Sätze, die so ungewohnt klingen. Bisher war Messner vor allem dadurch aufgefallen, dass er sich als „Ein-Mann-Sekte“ bezeichnete und immer wieder betonte, dass er das, was er tue, nur für sich tue.

Doch in den Interviews, die zeitgleich anlässlich seines Geburtstags mit ihm geführt wurden, klingt wieder der alte Reinhold Messner durch. Als ihn der SPIEGEL beispielsweise fragte, ob er sich noch einmal einen Achttausender zutrauen würde, antwortete Messner: „Ja. Mit Sauerstoff und zwei Trägern könnte ich über die eigens gebaute Touristenpiste problemlos auf den Mount Everest. Aber das wäre mir so peinlich, dass ich nicht einmal daran denke.“ Hier klingt wieder der gewohnt provokante Reinhold Messner durch, der nie einen Hehl daraus gemacht hat, was er von der Kommerzialisierung des Bergsteigens hält. Vor allem aber wollten die Zeitungen mit ihm über die Präsenz des Todes sprechen. Zeitlebens betonte Messner, Gottfried Benn zitierend, sein Leben sei ein „Widerstand gegen den herausgeforderten Tod.“ Der Tod sei ihm heute jedoch nur nah, wenn er krank sei. Sonst sei er mit seinem gesundheitlichen Zustand – „gemessen an den Strapazen, die [er sich] zugemutet habe“ – zufrieden, sagte Reinhold Messner dem SPIEGEL.

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