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Frank A. Meyer

Frank A. Meyer gilt als einer der Vor- und Querdenker unserer Zeit. (c) Antje BerghäuserFrank A. Meyer (1944) gehört zu den absoluten Vor- und Querdenkern unserer Zeit: Der renommierte Schweizer Journalist, der für sein Lebenswerk 2014 mit dem Zürcher Journalistenpreis ausgezeichnet worden ist, behauptet sich im deutschen Sprachraum längst als kritische, bissige und dabei überaus kluge Stimme. Wenn er zu gesellschaftlichen und politischen Fragen unserer Zeit Stellung nimmt, dann hat das Hand und Fuß, dann ist das wohl durchdacht, zeugt von Intelligenz und scheut auch nicht vor der Provokation. „Ich schätze an Frank A. Meyer“, sagte Joschka Fischer, der ehemalige deutsche Außenminister, „dass er neugierig ist, gebildet, Dogmen hasst und doch bodenständig geblieben ist – ein echter Schweizer Querkopf eben.“

Frank A. Meyer, der in der Presse nicht selten als FAM abgekürzt wird, wuchs als Sohn eines Uhrmachers im Schweizerischen Biel auf und absolvierte dann eine Lehre zum Schriftsetzer. Mehr als zehn Jahre lang war er als Partner von Mario Cortesi an dessen Medienunternehmen Büro Cortesi Biel beteiligt, das neben der Wochenzeitung BIEL BIENNE, die von Meyer mitbegründet worden ist, auch verschiedene Haus-Zeitungen, Magazine und Kundenzeitungen betreut und Filme produziert. Seine Tätigkeit als Journalist begann Frank A. Meyer Anfang der 1970er Jahre beim Medienhaus Ringier, wo er als Bundeshauskorrespondent für die Schweizer Illustrierte arbeitete. Es folgten Anstellungen als Co-Chefredakteur der „Woche“ und als Kolumnist beim „SonntagsBlick“. Bis heute folgt der „Blick“ dem linksliberalen Kurs, den Meyer, der inzwischen ihr „Chef-Kolumnist“ ist, eingeschlagen hat.

Frank A. Meyer lebt in Berlin und präsentiert regelmäßig die 3sat-Gesprächssendung „Vis-à-Vis“, schreibt für zahlreiche Zeitungen und Zeitschriften, unter anderem für das Magazin Cicero, unterrichtet Medienwirtschaft an der Universität von St. Gallen und ist noch immer Mitglied der Konzernleitung der Ringier AG. Sein Video-Blog „Meyers Monolog“ auf der Website des Cicero lohnt sich für alle, die mitdenken wollen. Seine Gespräche mit Zeitgenossen und anderen Vor- und Querdenkern aus dem deutschsprachigen Raum sind inzwischen legendär und für ihre Intelligenz, aber auch für ihren provokanten Zündstoff bekannt. Schon 1987 veröffentlichte Meyer seine „Vis-à-Vis. Gespräche mit Zeitgenossen“ in Buchform. 2005 erschienen seine gesammelten Gespräche mit Joachim Fest und Wolf Jobst Schneider in dem Band „Der lange Abschied vom Bürgertum“. 2014 folgte das lang erwartete Buch „Es wird eine Rebellion geben: Was unsere Demokratie jetzt braucht“, das Gespräche zwischen Frank A. Meyer und dem polarisierenden Journalisten und Verleger Jakob Augstein enthält.

Zweifellos handelt es sich bei Meyer und Augstein um zwei große Geister unserer Zeit, von denen man scharfsinnige Analysen, provokante Polemiken und spannende Diskussionen erwarten darf. Denn die beiden sind sich eigentlich nur in einer Frage einig: dass politische Intelligenz links der Mitte beginnt. In allem anderen sind sie erfreulicherweise unterschiedlicher Meinung. Das befeuert das Buch, das im September 2014 im orell füssli-Verlag erschienen ist, und sorgt dafür, dass es nicht hinter den Erwartungen zurück bleibt. Es zeigt sich intelligent, bissig und anregend, wenn Peter A. Meyer und Jakob Augstein über die Rolle Deutschlands in der Welt, Bürgerrechte, aktuelle Gefahren für die Demokratie, über die EU und das ihrer Meinung nach zwangsläufige Ende der Demokratie sprechen. Deutlich wird – und wenigstens darin sind sich die beiden Denker einig – dass eine Rebellion zu erwarten steht. Eine Rebellion gegen Facebook und die NSA als Werkzeuge der Totalüberwachung, gegen die Abzocker der Neoliberalismus und gegen die Beliebigkeit und Abflachung des politischen Journalismus in Deutschland, der seinen Biss längst verloren hat. All dem wirken Frank A. Meyer und Jakob Augstein mit diesem Buch wirksam entgegen.

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