Richard Morais
2014 war der Name des amerikanischen Schriftstellers Richard Morais in aller Munde. Erst Ende 2013 war sein Buch „Buddha in Brooklyn“ erschienen und die Verfilmung seines Romans „Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef“ kam im Sommer des Jahres unter dem Titel „Madame Mallory und der Duft von Curry“ in die Kinos dieser Welt. Beides war der beste Beweis dafür, dass Richard Morais (Jahrgang 1960) genau wusste, welche Saiten er in seinen Lesern zum Klingen bringen konnte. Morais, der in Lissabon geboren und in der Schweiz aufgewachsen ist und dann lange Zeit in London lebte, wo er das Büro des Wirtschaftsmagazins „Forbes“ leitete, weiß um den Reiz, der in den Düften der weiten Welt liegt, aber er versteht es auch, so von Heimat zu schreiben, dass man sich sofort wohlfühlt. Diese Kombination ist es auch, die seinen kulinarischen Roman „Madame Mallory und der kleine indische Küchenchef“ zum Bestseller machte. Darin gerät ein begabter junger Koch aus Indien unter die Fittiche einer französischen Sterneköchin, die ihn in ihrer Heimat in die Kunst der Haute Cuisine einführen will. Curry meets Creme Brulee – eine Geschichte, die sowohl in Buchform als auch in der Literaturverfilmung hervorragend funktioniert. Das liegt sicher nicht zuletzt an der Regie von Lasse Hallstrom, der sein Publikum schon mit „Chocolat“ bezauberte. Es sind Widersprüche wie diese, die Richard Morais besonders zu reizen scheinen. „Buddha in Brooklyn“ greift einen ebensolchen Gegensatz auf. Der Roman handelt von einem unterdrückten buddhistischen Priester, der in der Zurückgezogenheit der japanischen Berge lebte, bevor man ihn nach New York schickte, wo er einen buddhistischen Tempel eröffnen sollte. New York ist inzwischen auch der Lebensmittelpunkt von Richard Morais, der den größten Teil seines Lebens in Europa und auf Reisen verbrachte und für „Forbes“ im Ausland recherchierte. So schrieb er unter anderem über Haschisch-Unternehmen in Holland, über Ship Breakers in Indien und Organhändler in China. Diese Geschichten sind es, für die man Richard Morais als Journalisten kennt. Außerdem sorgte er mit Schlagzeilen erregenden Interviews mit Tony Blair, dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inacio Lula da Silva und dem tschechischen Premierminister Vaclav Klaus für Aufsehen. Insgesamt sechs Mal war er für den Business Journalist of the Year Awards nominiert, den er drei Mal auch erhielt. Heute ist Richard Morais in New York als Redakteur beim Magazin „Barron’s Penta“ beschäftigt, das Einblicke in das Leben von wohlhabenden Familien und Ratschläge für ebensolche gibt. Nach dem Erfolg seiner bislang zwei Romane kann man jedoch nur hoffen, dass er auf diesen Bereich künftig noch stärkeren Fokus legen wird.
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