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Alexander Neubacher

Alexander Neubacher ist Redakteur im SPIEGEL-Hauptstadtbüro. © Agentur OstkreuzAlexander Neubacher (Jahrgang 1968) ist ein Wirtschaftsredakteur im Hauptstadtbüro des SPIEGELs in Berlin, der 2012 mit seinem Buch „Ökofimmel. Wie wir versuchen, die Welt zu retten, und was wir damit anrichten“ öffentlich in die Kritik geriet. Das Buch, in dem sich Neubacher intensiv mit vermeintlichen Maßnahmen des Umweltschutzes – u.a. Wertstofftrennung, Wassersparen, Energiesparlampen und Dosenpfand – beschäftigt und viele dieser Themen als unsinnig oder kontraproduktiv entlarvt haben will, wurde damals überaus kontrovers diskutiert. Während die einen „Ökofimmel“ zum „Muss - für Ökoskeptiker wie auch für echte Ökologen“ (Handelsblatt) erklärten, bemängelten die anderen, darunter die Rezensenten von der taz und Deutschland Radio Kultur, das Buch als erstaunlich „selektiv und einseitig“ und kritisierten, dass Alexander Neubacher „um der ironischen Effekte willen zu häufig die Realitäten“ verkürze.

Ganz anders hingegen die Stimmen zu seinem zweiten Buch: „Total beschränkt: Wie uns der Staat mit immer neuen Vorschriften das Denken abgewöhnt“. Darin beschäftigt sich der studierte Volkswirtschaftler und Absolvent der Kölner Journalistenschule, der einige Zeit für die „Wochenpost“ und bei „Bizz Capital“ gearbeitet hatte, bevor er 1999 ins Hauptstadtstudio des SPIEGELs wechselte, den immer neuen sinnlosen Gesetzen und Sicherheitshinweisen, die, so Alexander Neubacher, nur den Sinn haben, unseren gesunden Menschenverstand auszuschalten. Neubacher warnt, dass uns die „Nanny-Republik Deutschland“ wie Kleinkinder behandle, denen man das Denken abgewöhnen müsse, damit sie sich führen lassen. Alexander Neubacher ist davon überzeugt, dass es so nicht weitergehen dürfe und fordert mit „Akribie und feine[r] Ironie“, so das Handelsblatt, zum selbstständigen Denken im Sinne Kants auf. „Ein Plädoyer für die liberale Gesellschaft und ein Appell an das selbstständige Denken“, schließt das Handelsblatt seine Kritik ab. Die Wiener Zeitung erklärt „Total beschränkt“ sogar gleich zum „Standardwerk zum Thema“.

Ein gutes Beispiel für die unsinnige Bevormundung ist die regelrechte Schilderwut in deutschen Städten. Im September 2014 – übrigens Parallel zur Veröffentlichung des Buches – erschien im SPIEGEL der Artikel „Verkehr ohne Regelwut: Ein Dorf schafft den Schilderwald ab“ von Alexander Neubacher. Darin berichtete der Redakteur aus dem niedersächsischen Bohmte im Landkreis Osnabrück, wo man sich dafür entschieden hatte, sämtliche Schilder, Ampeln und Zebrastreifen abzuschaffen. Seitdem fließe der Verkehr flüssiger, zitierte Neubacher in dem Artikel Bohmtes Vizebürgermeisterin Sabine de Buhr-Deichsel. Es sei außerdem sicherer geworden. Seit dem Umbau habe es keinen nennenswerten Umbau gegeben, denn die Verkehrsteilnehmer verständigten sich nun mit „Blicken und Handzeichen und passen einfach besser auf.“ Für seine Arbeiten wurde Alexander Neubacher bereits mit dem Helmut-Schmidt-Journalistenpreis und dem Medienpreis der deutschen Kinder- und Jugendärzte ausgezeichnet. Dass weitere Auszeichnungen hinzukommen, ist indes nicht auszuschließen.

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